Das Band der Hospitalität erneuern
Vergangenen Freitag, dem 4. März, fand im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan das Ehrenfest des Ordensgründers statt. Darüber hinaus wurden auch langjährige MitarbeiterInnen des Krankenhauses geehrt.

St. Veit/Glan, 7. März 2011 – Der 8. März gilt als Geburts- und Sterbetag des Heiligen Johannes von Gott, dem Gründer des Ordens der Barmherzigen Brüder. Aus diesem Anlass wird im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in St. Veit an der Glan jedes Jahr mit allen MitarbeiterInnen eine Heilige Messe sowie ein Fest zu Ehren des Patrons gefeiert. Geleitet wurde der Gottesdienst von Dr. Engelbert Guggenberger, Generalvikar und Vorsitzender der Interessensgemeinschaft der Christlichen Krankenhäuser Kärntens. „An diesem wichtigen Tag erneuert jedes Haus der Barmherzigen Brüder das Band der Hospitalität, das uns mit unserem heiligen Stifter und mit allen Häusern des Ordens verbindet. Gemeinsam schaffen wir, ganz in seinem Sinne, einen Ort des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe“, sagt Pater Prior Paulus Kohler, Rechtsträgervertreter der Barmherzigen Brüder in St. Veit/Glan. Dem Heiligen Johannes von Gott wird aber nicht nur an diesem besonderen Tag gedacht, sein Geist ist im Krankenhausalltag allgegenwärtig: So trägt etwa die Palliativstation den Namen des Patrons und auch ein Kreißsaal wurde im Gedenken an den Ordensgründer „Johannes“ genannt, da er sich nicht nur um Kranke, sondern auch um verwahrloste Säuglinge und Kinder aufopfernd kümmerte.
Ehrung der MitarbeiterInnen
Im Rahmen der Feierlichkeiten, die in diesem Jahr am 4. März stattfanden, wurden im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in St. Veit an der Glan auch langjährige MitarbeiterInnen des Spitals geehrt und ihnen für ihre Unterstützung und Treue gedankt. Fast 50 MitarbeiterInnen sind dem Krankenhaus seit stolzen 15, 20, 25 bzw. sogar 35 Jahren verbunden und somit ausgezeichnet worden. „Auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind wir besonders stolz, sind sie es doch, die das Wirken des Heiligen Johannes von Gott jeden Tag unermüdlich fortführen. Nach seinem Vorbild bemühen wir uns um eine ganzheitliche Behandlung der Patientinnen und Patienten für eine rasche Genesung von Körper und Geist“, sagt Mag. Michael Steiner, Gesamtleiter des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan.
Das Leben des Heiligen Johannes
Der Heilige Johannes von Gott wurde am 8. März 1495 als João Ciudad Duarte in Portugal geboren. Von Tatendrang und Abenteuerlust erfüllt, verließ er bereits in sehr jungem Alter sein Elternhaus. In den folgenden Jahren arbeitete er in Spanien als Hirte, Soldat, Buchhändler und Tagelöhner. Als er eine Predigt des Johannes von Avila hörte, bewegte ihn diese so tief, dass er sein gesamtes Hab und Gut verschenkte. Als vermeintlich Geisteskranker wurde er daraufhin in ein Hospital in Granada eingeliefert, wo er die Not der Kranken und ihre damals grausame Behandlung am eigenen Leib erfuhr. Bestärkt in seinem Entschluss, Kranken zu helfen, gründete er nach seiner Entlassung ein eigenes Hospital, in dem er auch Bettler, Aussätzige und Behinderte pflegte. Anfangs belächelt, fand seine Arbeit rasch Beachtung und Unterstützung. So nannte ihn der Bischof von Tuy bei einem ersten Zusammentreffen spontan „Johannes von Gott“, weil jemand, der solch aufopfernde Taten vollbringt, nur von Gott berufen sein kann. Besonders bemühte er sich um eine ganzheitliche Behandlungsmethode der Kranken und sah Geist und Körper als eine Einheit, die ins Gleichgewicht gebracht werden musste. Nicht nur die Verordnung von Arzneien, auch das persönliche Gespräch und die Vermittlung christlicher Werte waren für ihn wichtig. Johannes von Gott starb am 8. März 1550, im Jahr 1690 wurde er heilig gesprochen.
Text und Foto: KH Barmherzige Brüder