„Tag der Auferstehung: werdet Licht, ihr Völker!“
Impuls zur Osterzeit
„Das Ostern des Herrn, das große Fest der Ostern. Denn vom Tode zum Leben führte uns Christus. Singen lasset uns ihm das Siegeslied!“ – So lautet die erste Strophe des Ostergesangs von Johannes von Damaskus.
„[…]: werdet Licht, ihr Völker!“– Licht zu werden, dies ist der eigentliche Auftrag für uns Christen! Gemäß der großartigsten Botschaft, dem Evangelium, haben wir alles Recht uns zu freuen. Die Botschaft lautet: Christus hat uns durch Leiden, Tod und Auferstehung erlöst! Doch bliebe es nur bei der Freude allein, so wäre das zu wenig. Übersetzen wir das Evangelium, die Frohbotschaft in unser Leben und fragen wir uns:
Nehmen wir unsere Möglichkeiten, unsere Talente und unsere Berufung wahr?
Spüren wir, was Gott mit uns vorhat?
Mitunter kann es sehr lange dauern bis man erkennt, welche unsere Berufung ist. Um das herauszufinden, müssen wir immer wieder in uns nachspüren. Ist es die Berufung zur Ehe, die Berufung zu einem Ordensleben oder eben auch die Berufung zum diakonalen, priesterlichen Dienst? Auch wenn man selber auf der vermeintlich richtigen Spur ist, und die selbe Wahrnehmung auch andere Mitmenschen mit einem teilen oder gar bestärken, so bedeutet das noch nicht, dass man selber bereits zu ausreichend Mut gefunden hätte, einen gewissen Weg auch zu gehen. – Ich selber habe längere Zeit mit der Entscheidung gerungen, mich darauf einzulassen, was ich damals immer wieder in mir wahrgenommen habe: eine geistliche Berufung, die Berufung zum Priester.
In den letzten Jahren wurde mir im Rahmen von Pfarrbesuchen immer wieder bewusstgemacht, wie groß der Wunsch nach Priestern in den Gemeinden, für die Gemeinschaften ist. Natürlich müssen bzw. sollen alle Getauften ihre Verantwortung wahrnehmen am Aufbau des Reiches Gottes mitzuwirken, gemäß ihrer jeweiligen Berufung. Die Priester sind ein Teil aller Getauften, die ihre Berufung einbringen und damit verbunden auch spezifische Dienste und Verantwortungen übernehmen. Schmerzlich nehme ich mancherorts jedoch auch wahr, dass Berufungen gegeneinander ausgespielt werden, und durchaus auch stark polarisiert und polemisiert wird. Ein solcher Zugang ist nirgendwo zielführend und auch nicht notwendig!
Folgen wir unserer eigenen Berufung, mit all ihren jeweiligen Herausforderungen und Rahmenbedingungen, unterstützen wir uns gegenseitig und tragen wir das uns Größtmögliche bei zum Heil der Menschen! Das Gebet ist die große Klammer, die alle Berufungen umschließt. Beten wir füreinander, so fügen wir uns in diese Klammer ein.
Werden wir Licht! So wie Christus das Licht der Welt wurde, können wir Licht für unsere Familien, Freunde, Gemeinden und die Völker werden! Gesegnete Ostern!
Markus Schöck
(Seminarist für die Diözese Graz-Seckau)