Organisation

Referat Beziehung, Ehe und Familie

Am Tag vor dem Fest - am Vorabend zum Sonntag

Einladung an Familien, vor allem an Eltern mit kleinen Kindern - es braucht feste Bräuche und Rituale

Eltern bringen den Erstgeborenen in den Tempel - Biblische Figuren von Sr. Bernadette und Sr. Isabella im Bildungshaus Stift St. Georgen (© Foto: Georg Haab)
Eltern bringen den Erstgeborenen in den Tempel - Biblische Figuren von Sr. Bernadette und Sr. Isabella im Bildungshaus Stift St. Georgen (© Foto: Georg Haab)

Wege zum religösen Er-Leben mit Kindern

Kleine Kinder und Vorschul-Kinder (aber auch andere) brauchen feste Zeit-Rhythmen und Rituale, die sich wiederholen - zum Beispiel das (möglichst) tägliche Ritual, wenn das Kind zu Bett geht und die Mutter, der Vater vor dem Einschlafen bei ihm ist, ohm erzählt oder vorliest und mit ihm plaudert.

Zur Vesperzeit

In der jüdisch-biblischen Tradition endet der Tag mit dem Sonnenuntergang und damit zugleich beginnt der neue Tag.

Auch in der Liturgie der Kirche und beim Stundengebet beginnt der Sonntag und jeder Festtag am Vorabend - mit dem Gebet zur Versper.

Weil wir moderne Menschen die Möglichkeit haben, das Licht anzudrehen und alles hell auszuleuchten, wird der Tag oft weit in die Nacht hinein "verlängert".

Einstimmen in die Sonntage und Festtage

Die Vorfreude zählt zur schönsten Freude, sagt der Volksmund. Können wir den Sonntag (wieder) entdecken, indem am Vorabend darauf eingestimmt wird?

Eine treffende Chance ist die regelmäßige "Abend-Oase" (Albert Biesinger) mit dem Gute-Nacht-Ritual. Die Mutter und/oder der Vater sitzen beim Kind / bei den Kindern (am Bettrand) und lesen vor, sprechen mit ihnen und schauen auf den Tag zurück - was war schön und hat Freude gemacht? wofür möchten wir Gott danken? einfach mit den Kindern und für die Kinder beten.

Das wird für jedes Kind eine unbezahlbare Erfahrung der Zuwendung und Wertschätzung, ein Gefühl der Geborgenheit. Belastendes kann ausgesprochen werden, Freudiges bewusst gepflegt und bestärkt werden.

Hier  beginnt das religiöse Er-Leben des Kindes vom Beginn des Lebens an - lange bevor es selbst sprechen und eigenständig denken kann. Der Säugling und das kleine Kind erleben die Atmosphäre, wenn Eltern (für das Kind) beten und sich mit Vertrauen Gott zuwenden, dem Kind ein Kreuz als Segen auf die Stirne machen, dem Kind die Hände zusammenführen und sie wie zum Gebet falten.

Freilich, es braucht die Zeit dafür - sich Zeit nehmen. Die Kinder und die Beziehung zu ihnen sind diese Zeit wert. Es ist buchstäblich unbezahlbar und nicht käuflich zu erwerben - und von Eltern nicht delegierbar, auch nicht an ausgebildete Kindergartenpädagoginnen oder Religionslehrer/innen.

Woche für Woche wird in der Kärntnern Kirchenzeitung das Evangelium des jeweiligen Sonntags abgedruckt. Dazu wird ein Kommentar geschrieben und auch praktische Hinweise, Übungen, Anregungen für Gespräche in der Familie. Es geht um  Gott bei uns zu Haus'.

Gute Erinnerungen mitgeben

Wenn Erwachsene gefragt werden, woran sie sich in ihrer Kindheit gerne erinnern, dann erzählen sie häufig davon, wie die Eltern oder Großeltern für sie Zeit hatten, ihn erzählten oder mit ihnen spielten. Auch die Festfeiern, z.B. zum Geburtstag oder am Heiligen Abend sind in starker Erinnerung.

Welche guten Erinnerungen geben Sie als Eltern, Großeltern Ihren Kindern mit ins Leben? Was wünschen Sie sich, dass Ihre Kinder, wenn sie herangewachsen sind, in guter Erinnerung behalten?

"Es muss feste Bräuche geben" - ist das bekannte, weise Wort des "Kleinen Prinzen" von Antoine de Saint-Exupery.

Das Leben der Taufe entfalten

Wenn Eltern ihr Kind zur Kirche bringen und um die Taufe bitten, bekennen sie bei der Feier den christlichen Glauben. Sie und die Taufpatin / der Taufpate versprechen, das Kind in den Glauben einzuführen und es christlich zu erziehen. Der "Beginn" darf nicht hinausgezögert werden, etwa bis zum Religionsunterricht in der Schule oder zur Vorbereitung auf die hl. Erstkommunion. Das religiöse Er-Leben beginnt für das Kind am Beispiel der Eltern. Die kleinen Zeichen wie segnen, Hände falten, beten usw. werden schon früh den Glauben im Kinderherzen einwurzeln.

Ihre Meinung und ihre Anregungen

Wir werden uns freuen, wenn uns Familien mit kleineren Kindern schreiben, wie sie den Sonntag feiern.

Wie versuchen Sie, die Kinder am Vorabend auf den Sonntag oder einen Festtag einzustimmen?  Welche Bräuche und guten Gewohnheiten werden von Ihnen geschätzt und gepflegt?

Welche Erfahrungen machen Sie mit dem "Gebetsrahmen" oder mit einem "Herrgottswinkel"?

Schreiben Sie uns bitte - an das Katholische Familienwerk Kärnten, Reinhold Ettel SJ  Email: reinhold.ettel@kath-kirche-kaernten.at