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Referat Beziehung, Ehe und Familie

Liebe leben im Alltag

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Liebe leben im Alltag (Bildrechte Michelle_Maria auf Pixabay)

Nach der Hoch-Zeit ist es gefragt, die Mühen des Alltags gemeinsam zu bewältigen, ohne die Liebe zu vergessen.

Wie geht das dann mit dem Lieben im Alltag? Die Liebe ist eine Himmelsmacht, der Pfeil des Amor hat sozusagen eingeschlagen; du bist die/der Eine für mich. Lieben ist dann ein Tunwort, das heißt, wir müssen dann auch etwas tun dafür, damit Liebe lebendig bleibt, wächst und gedeiht. Das zarte Pflänzchen muss gegossen, gedüngt, gepflegt werden, damit die Liebe zum starken Baum werden kann, der den Unwettern der Beziehungsjahre gut standhalten kann. Ein paar Anregungen dazu, dass die Täler des Alltags nicht zu tiefen, unüberwindbaren Schluchten werden und nach den Niederungen, wo wir nur mehr funktionieren, auch wieder Gipfelerlebnisse der Beziehung möglich sind.

Es geht beim Zusammen-Beziehung-und-Ehe-Leben um eine gute Gesprächskultur. Es geht darum, den Partner/die Partnerin wirklich kennenlernen zu wollen, nachzufragen: „Was meinst du dazu?“ Gute Ideen zu haben, damit positive Gedanken und Gefühle den Vorrang haben, zumindest einmal am Tag. Als Paar es als etwas Positives zu sehen, verheiratet zu sein; verheiratet sein macht sicher: Ich gehöre zu wem, und wir sind ein Paar. Und, wenn wir wirklich verschiedener Meinung sind und in Streit geraten, auch Haltegriffe einzubauen, damit wir die Streitspirale auch unterbrechen können. Papst Franziskus sagt: „Nie unversöhnt ins Bett gehen!“

Die Neurolog:innen sagen, dass das Gehirn spätestens um 22 Uhr schlafen geht. Also danach bitte nichts mehr ausdiskutieren wollen, das Gehirn ist nicht mehr dabei. Manchmal ist es auch gut, einmal darüber zu schlafen; am nächsten Tag ist dann ein anderer Blickpunkt auf das gleiche Problem, und es ist gleich nicht mehr so groß.

Gut auf sich selbst achten: Was läuft bei mir ab, wenn es einen Konflikt gibt? Und mit Mut und Bestimmtheit gut mitei-nander sprechen. Wenn ich mit meiner Meinung hinterm Berg halte, wie soll meine Partnerin/mein Partner wissen, was ich denke, wie es mir geht? Eine Säule des gemeinsamen Hauses fällt sozusagen um, und dann hängt der Hausfrieden schief.

Ich lade ein, auf einen freundschaftlichen Umgangston in der Beziehung zu achten (die/der Partner:in ist ja eigentlich der/die Liebste, den wir haben), und immer wieder den/die Partner:in wertzuschätzen, danke zu sagen auch für Kleinigkeiten. Wenn ich ein Danke von meiner Frau höre für eine Selbstverständlichkeit, dann wehre ich es häufig ab, „Ist eh selbstverständlich“; innerlich ist aber große Freude da. Es geht immer wieder einfach auch um „Wellness für die Beziehung“. Ein Wellnesswochenende in einer Therme mache ich, wenn ich gesund bin. Ebenso wichtig ist es, einfach auch für jede gesunde Beziehung sozusagen zu „wellnessen“, solange es gut miteinander geht. Wenn kleine Kinder da sind, gehen wahrscheinlich nur kurze Zeiten zu zweit; je größer die Kinder, um so mehr Paarzeit ist möglich. Und Großeltern haben auch Freude, wenn sie einmal die Enkerln beaufsichtigen können.

Abschließend noch die drei Worte von Papst Franziskus, dass Beziehung gut gelingen kann: Bitte, Danke, Entschuldigung.

Benno Karnel, Familienselsorger der Diözese Gurk-Klagenfurt und Leiter des Referates für Beziehung, Ehe und Familie

Ring-Gedanken

Manchmal

Ringen aneinander

Manchmal

Ge-ring-schätzen

Manchmal

Um den Finger wickeln

Niemals aber

Aneinander

Ein Ende

Finden

aus: „Wir trauen uns“ (Broschüre des Forums Beziehung, Ehe und Familie)