Pfarre

Villach-St. Nikolai

Wüste, Reifenplatzer und Kultur

Kasachstan-Blog (7. und letzter Teil)

Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Abschlussfoto mit den Kindern und Jugendlichen der Kunstschule in Qapshagai nach ihren tollen Darbietungen.
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM

Franziskaner im Habit: Das führt bei manchen zu Irritationen. Im politischen Büro einer Stadt ging ein Anruf ein, dass hier Leute seien, die anscheinend missionieren. Das Missverständnis konnte rasch mit Unterstützung des Priesters vor Ort und einer Politikerin ausgeräumt werden und wir können beruhigt unsere Projektreise fortführen.

Zum Abschluss erkunden wir mit Priester Artur einzigartige Landschaften und besuchen eine Kunstschule, wo die Talente der Kinder und Jugendlichen entfaltet und gefördert werden.

https://youtu.be/lPNCMmLsorE

Sharyn-Canyon

Zunächst „entführt“ uns Artur zum Sharyn-Canyon. Wir machen auf dem Weg dorthin einen Zwischenstopp bei einem Markt, um Brot für das Mittagessen zu besorgen. Dabei kommen wir kurz mit Uiguren ins Gespräch.

Unterwegs machen wir einen Stopp auf einem typischen Markt auf dem Land.<br />
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Unterwegs machen wir einen Stopp auf einem typischen Markt auf dem Land.
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Brot für das Mittagessen<br />
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Brot für das Mittagessen
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM

Der Fluss Sharyn hatte im Laufe der Zeit eine schroffe Kerbe in die Sogety-Hochebene und die umgebenden Berge geschnitten. Der begehbare Teil ist eine Seitenschlucht und wird als „Tal der Schlösser“ genannt. Ab und an lassen wir unsere Fantasie spielen und erkennen in den einen oder anderen Formen lustige Gesichter oder Tiere. Am Fluss Sharyn mit seiner Länge von 154 km, genießen wir die Stille und Aussicht, bevor es zu Fuß oder mit dem „Ecopark-Shuttle“ zum Ausgangspunkt zurückgeht und zu einer Anhöhe, um die Landschaft nochmals auf uns wirken zu lassen und mit Fotos festzuhalten zu können - wie so machens Brautpaar auch.

Sharyn-Canyon<br />
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Sharyn-Canyon
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Sharyn-Canyon<br />
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Sharyn-Canyon
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Sharyn-Canyon<br />
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Sharyn-Canyon
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Sharyn-Canyon<br />
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Sharyn-Canyon
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Das Sharyn-Canyon-Shuttle<br />
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Das Sharyn-Canyon-Shuttle
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Fotoshooting in bezaubernder Kulisse<br />
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Fotoshooting in bezaubernder Kulisse
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Fotoshooting in bezaubernder Kulisse<br />
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Fotoshooting in bezaubernder Kulisse
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Walter wagt sich weit nach vorne und verabschiedet sich sicherheitshalber von uns, falls er runterfällt.<br />
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Abschied vor einem fälligen Absturz?
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Artur genießt den Ausblick.<br />
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Artur genießt den Ausblick.
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM

Tiere und Toiletten ohne Spiegel

Dass wir die Städte hinter uns gelassen haben, zeigt sich u. a. durch die zahlreichen Schaf-, Pferde oder Kuhherden, die wir auf den unendlich scheinenden Weiten sehen oder auf den Straßen begegnen. Der Esel dürfte hier eine eigene Verkehrsausbildung erhalten haben: Nimmt er doch brav den Zebrastreifen in Anspruch. Des Weiteren machen wir Bekanntschaft mit den ländlichen Toilettenanlagen, für die ein vorheriges Beinmuskeltrainig von Vorteil gewesen wäre. Und so manch Mitfahrender sucht in diesen "Kabinen" vergeblich einen Spiegel, um die vom Wind zersauten Haare in Ordnung zu bringen.

Auf dem Land sind die zahlreichen Tierherden auf der Straße keine Seltenheit.<br />
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Auf dem Land sind die zahlreichen Tierherden auf der Straße keine Seltenheit.
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Eseln, die mit der Verkehrsordnung als Spaziergänger vertraut sind.<br />
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Eseln, die mit der Verkehrsordnung als Spaziergänger vertraut sind.
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM

Reifenplatzer in der Wüste

Frisch ist es im Nationalpark Kölsai, wo sich im Tal drei Seen, von denen wir den ersten namens Saty besuchen, befinden. Wer möchte, kann sich ein Pferd mieten und die Landschaft auf 4 PS erkunden.

Der See Saty im Nationalpark Kölsai erinnert an so manchen See in Kärnten.<br />
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Der See Saty im Nationalpark Kölsai erinnert an so manchen Seen in Kärnten.
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM

Eine völlig anderes Bild und wärmere Temperaturen erwarten uns im Nationalpark Altyn Emel, dessen Fläche von insgesamt 5.200 Quadratkilometer betragen. Angeblich sei hier Anfang des 13. Jh. Dschingis Khan mit seiner Truppe durchgekommen. Um diesen Nationalpark zu erreichen, müssen wir über Straßen, die meist nur aus Schlaglöchern zu bestehen scheinen. Kurzgefasst: Wir überqueren Schlaglöcher in schwindelnden Höhen, wo sich ab und an eine Straße erahnen lässt. Artur, der es liebt, schnell und wild zu fahren, drosselt zunächst kaum das Tempo. Ob er uns damit bewusst zum Beten bringen will? Es folgen Schotterstraßen, die uns eine gewollte oder ungewollte Massage bieten. Das alles zusammen, ist für einen Reifen zu viel: Mitten in der Wüste im Niergendwo, entdecken wir beim Aussteigen den geplatzten Reifen. Der Netzempfang lässt zu wünschen übrig, der ÖAMTC ist weit weg. Zum Glück sind Karl und Walter mitdabei. Mit vereinten Kräften kann der kaputte gegen den - gottseidank vorhandenen - Ersatzreifen ausgetauscht werden. Und wir hoffen, dass die anderen drei halten werden: Da es keine andere Straßenverbindung zurück nach Qapshagai gibt, müssen wir ja den ganzen Weg nochmals über die Schotterstraßen und die "Schlaglöcher mit Straßen" zurück.

Ohne Karl wäre die Gruppe aufgeschmissen.<br />
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Ohne Karl wäre die Gruppe aufgeschmissen.
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Zum Glück hat es uns nicht auf den Kopf gestellt ... Vereint gehoben, vereint den Reifen gewechselt, vereint gehts weiter.<br />
Foto: Monika Dreger
Zum Glück hat es uns nicht auf den Kopf gestellt ... Vereint gehoben, vereint den Reifen gewechselt, vereint gehts weiter.
Foto: Monika Dreger

Wie auch immer. Jetzt genießen wir mal die Stille und Schönheit des Terrains und lauschen den singenden Dünen auf einen 180 Meter hohen und über drei Kilometer langen „Wüstenberg“, der sich mitten in der Steppe befindet. Auf Sand zu gehen ist gar nicht so einfach, aber es zahlt sich aus, ein Stück des Hügels zu besteigen, um einen herrlichen Überblick auf die 50 km lange Düne zu bekommen und das Glitzern des Schnees auf den Bergen im Sonnenlicht zu bestaunen.

Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Den “Sandberg“ zu besteigen, ist gar nicht so einfach.<br />
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Den "Sandberg" zu besteigen ist gar nicht so einfach.
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Mitten von der Dünen- und Wüstenlandschaft schaut auf uns der schneebedeckte Berg herab.<br />
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Mitten in der Dünen- und Wüstenlandschaft schaut auf uns der schneebedeckte Berg herab.
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Nach all dem Abendteuer braucht es eine kurze “Sonnen-Verschnauf-Pause“.<br />
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Nach all den Abenteuern braucht es eine kurze "Sonnen-Verschnauf-Pause".
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Pause auf dem Rückweg nach Qapshagai.<br />
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Pause auf dem Rückweg nach Qapshagai.
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM

Von der Wüste in die Schule

Froh, heil und ohne weiteren Reifenplatzer in Quapshagai angekommen zu sein, sind wir am letzten Tag unserer Projektreise in einer Kunstschule eingeladen, in der ein Vorspielabend stattfindet und zu dem wir eingeladen sind. Hier erhalten Kinder und Jugendliche an Nachmittagen die Möglichkeit, eine fundierte künstlerische Ausbildung in Malerei, Tanz und Musik in Anspruch zu nehmen. Wie engagiert das Lehrpersonal ist, zeigt sich u. a. darin, dass die Schule bzw. die Kinder und Jugendlichen durch ihre Werke und musikalischen Darbietungen bereits zahlreiche Wettbewerbe erfolgreich gewonnen haben. Wir sind begeistert von den Talenten und dankbar, diesen Abend erleben zu dürfen.

Besuch in der Kunstschule in Qapshagai<br />
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Besuch in der Kunstschule in Qapshagai.
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Natascha bedankt sich bei den Kindern und Jugendlichen und den Gästen aus Österreich.<br />
P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Natalja bedankt sich bei den Kindern und Jugendlichen und den Gästen aus Österreich.
P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Br. Patrik von “Franz hilf“ in Wien, ist eingeladen, einige Worte zu sprechen.<br />
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Br. Patrik von "Franz hilf" in Wien ist dazu eingeladen, einige Worte an die Gäste zu richten.
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Junge Talente der Schule zwischen 12 und 14 Jahren haben mit ihren Bildern bereits renomierte Preise gewonnen.<br />
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Junge Talente der Schule zwischen 12 und 14 Jahren haben mit ihren Bildern bereits renomierte Preise gewonnen.
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Junge Talente der Schule zwischen 12 und 14 Jahren haben mit ihren Bildern bereits renomierte Preise gewonnen.<br />
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Junge Talente der Schule zwischen 12 und 14 Jahren haben mit ihren Bildern bereits renomierte Preise gewonnen.
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM

Abschied

Am Abend lädt uns Artur nochmals zu sich ins Pfarrhaus ein. Seine Lebensfreude, Begeisterung und sein Gottvertrauen werden für uns in seinen Erzählungen und seinem Glaubenszeugnis nochmals erfahr- und spürbar. Es ist schön zu sehen, wie offene Herzen für Gott und die Menschen brennen können und wie sich diese Freude in Tat und Wort widerspiegelt.

In aller Früh brechen wir zum Flughafen nach Almaty auf. Wir bedanken uns bei Artur für all seine Vorbereitungen, die Begleitung und den Einblick in seinen Alltag, der mit der Liebe Gottes durchströmt ist.

Mit unzähligen Eindrücken kommen wir mehr als müde in Österreich an, sind aber innerlich sehr erfüllt und dankbar, mit der Berufungspastoral der Franziskanerprovinz in Österreich und Südtirol und der Hilfsorganisation „Franz hilf“ wunderbare Menschen kennen gerlernt und Weltkirche neu erlebt zu haben.

Слава Богу (Slava Bogu)! - құдайға шүкір (qudayğa şükir)! - Dank sei Gott!

Blondes Haar - Superstar!<br />
Die Jugendlichen bitten Monika um ein gemeinsames Foto mit ihr.<br />
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Blondes Haar - Superstar!
Die Jugendlichen bitten Monika um ein gemeinsames Foto.
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM

Und 2024 geht es nach ...? ... So viel sei verraten: Die Anreise im Vergleich zur heurigen Projektreise wird um einiges kürzer sein.