Novene zum Konklave (von Dr. Margarete Strauss)

Tag 1 – Die Kirche im Gebet vereint

„Mit Maria beten wir um einen Hirten nach dem Herzen Jesu“

Tagesintention
Wir beten heute für die weltweite Kirche: dass sie im gemeinsamen Gebet und Vertrauen auf den Heiligen Geist vereint bleibt – besonders in diesen Tagen der Erwartung und Entscheidung.

Bibelvers
Sie alle verharrten einmütig im Gebet – zusammen mit den Frauen und mit Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern. (Apg 1,14)

Betrachtung
Die Kirche ist geboren aus dem Gebet – aus dem gläubigen Warten der Apostel, gemeinsam mit Maria. In diesem Bild liegt eine tiefe Wahrheit: Wo Maria ist, da ist das Herz der Kirche. Und wo die Kirche sich im Gebet versammelt, kann der Heilige Geist wirken.
So stehen wir heute, wie damals die Jünger, vor einer Schwelle: Ein neuer Hirte soll gewählt werden. Nicht menschliche Strategie oder politisches Kalkül soll ihn bestimmen, sondern das stille, klare Wirken Gottes. Beten wir mit Maria, der Mutter der Kirche. Sie, die in der Stunde der Geburt der Kirche schon da war, möge auch jetzt ihre schützende und führende Hand über die Kirche halten. Dass der neue Papst ein Mann des Gebets ist, ein Hörer des Geistes – ein Hirte, der aus der Tiefe des Glaubens lebt.

Heilige Maria, Mutter Jesu und Mutter der Kirche,
du hast im Abendmahlssaal mit den Jüngern ausgeharrt,
du hast geglaubt, gehofft und geliebt,
als die Kirche ihren Anfang nahm.
Wir bitten dich, begleite uns in diesen Tagen
mit deinem mütterlichen Herzen.
Erbitte uns einen Papst,
der aus dem Gebet lebt,
der die Kirche liebt,
und der den Menschen Christus bringt.
Heilige Maria, Mutter der Kirche – bitte für uns!

Vater unser – Gegrüßet seist du, Maria – Ehre sei dem Vater

Abschlussgebet – Adsumus Sancte Spiritus

Wir stehen vor dir, Heiliger Geist, in deinem Namen sind wir versammelt.
Du, unser wahrer Ratgeber: komm zu uns, steh uns bei, kehre ein in unsere Herzen.
Lehre uns, wohin wir gehen sollen; zeige uns, wie wir das Ziel erreichen können.
Bewahre uns davor, als schwache und sündige Menschen die Orientierung zu verlieren.
Lass nicht zu, dass Unwissenheit uns auf falsche Wege führt.
Gib uns die Gabe der Unterscheidung, dass wir unser Handeln nicht von Vorurteilen
und falschen Rücksichten leiten lassen.
Führe uns in dir zur Einheit, damit wir nicht vom Weg der Wahrheit
und der Gerechtigkeit abkommen, sondern auf unserer Pilgerschaft dem ewigen Leben entgegenstreben.
Das erbitten wir von Dir, der du zu allen Zeiten und an allen Orten wirkst,
in der Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.