Seit der Antike ist Vlora ein hervorragender Hafenstandort und Handelsplatz im Mittelmeerraum. Vor allem von der Befestigungsanlage Kalaje e Kanines hat die Gruppe einen einzigartiger Blick auf die Stadt und auf die gesamte Umgebung. Dieser Ausblick war auch in der bewegten Geschichte des Gebietes strategisch notwendig, denn das Gebiet war immer wieder mit Eroberungsangriffen unterschiedlicher Völker und Herrscher konfrontiert. Von hier stammte auch die Frau Skandebegs. Zur Zeit der Hochblüte gab es hier 300 Häuser, in denen Menschen lebten und arbeiteten. Vlores liegt knapp 80 km vis á vis von Italien, welches das Gebiet okkupieren wollte. Nachdem dies zu keinem Erfolg führte, entstand die Erzählung, nicht Italien hätte Albanien angegriffen, sondern Österreicher, die italienische Uniformen angezogen hätten.

Zu Mittag stand der Besuch des letzten Projektes auf dem Programm. Sr. Laura, Sr. Camilla und Sr. Adriana hießen die Österreicher herzlichst willkommen und berichteten zunächst über ihre Aufgaben vor Ort. Täglich kommen zwischen 50 und 80 Kinder, die eine Nachmittagsbetreuung erhalten. Dabei leben die Schwestern wahre Nächstenliebe vor, denn alle Kinder aus oft schwierigen (Familien-)Verhältnissen sind Muslime. An diesem Nachmittag stand Volleyball, Basketball und Fußball auf dem Programm. Rasch entwickelte sich zwischen den Kindern und den Besuchern aus Österreich eine Beziehung und freuten sich über einen gemeinsamen Korbball gegen die gegnerische Mannschaft. Vor allem die Fröhlichkeit, Natürlichkeit und Glaubenstiefe der Schwestern, die sich trotz vieler Herausforderungen in ihrem Tun und Sein wiederspiegeln, berührte die Gruppe besonders. Kirche weltweit ist wie Brot, das Nahrung gibt, Salz, das lebendig macht und ein Herz, dass Hoffnung schenkt.

Alle Eindrücke wurden schließlich bei einem wunderschönen Sonnenuntergang und gutem Essen oberhalb der Stadt ausgetauscht und miteinander geteilt.