Klagenfurt (11.03.2019) Mit Beginn der österlichen Bußzeit wurde in St. Egid in den letzten Jahren nach sehr langer "Pause" am Hochaltar  wieder das alte Fastentuch aufgehängt - eines der seltenen Exemplare aus dem 19. Jh., das nur eine Szene  Jesus am Ölberg zeigt. Aufmerksame Besucher der Stadthauptpfarrkirche werden es schon bemerkt haben: dieses Fastentuch ist heuer "weg", statt dessen wird das Hochaltarbild von einem einfärbigen, lila Tuch verhüllt.

Die Stadtpfarrkirche kehrt damit zu den Anfängen der Fastentücher zurück, die um 1000 n.Chr. im Bereich der Mönchsorden nachweisbar sind und ursprünglich einfärbig (weiß), also ohne bildnerische Ausgestaltung waren. Zusätzlich wird es so möglich sein, zur Heilighauptandacht das Heilighauptbildes in besonderer Weise hervorzuheben: Auge und Herz werden von keinen bildnerischen Darstellungen in der Umgebung abgelenkt werden.

Wo aber ist das "alte" Fastentuch hingekommen? Er wurde an die Kreuzberglkirche verliehen, wo es - aufgrund der Größe der Kirche - ganz aus der Nähe zu bewundert ist. Manche Details, die bei den schwierigen Lichtverhältnissen in St. Egid nicht oder nur schwer sichbar waren, erschließen sich so noch einmal neu. Ein Besuch in beiden Kirchen lohnt sich also.