Pfarre

Klagenfurt-St. Egid

Hl. Antonius von Padua

Fürsprache

Antonius von Padua, der Mönch in der einfachen Kutte, mit dem Jesus-Kind auf dem Arm, findet sich in vielen katholischen Kirchen. Er gilt als Patron aller, die etwas verloren haben. So zählt er naturgemäß zu den beliebtesten (und am meisten aufgesuchten) Heiligen.

Der historische Antonius von Padua war gebürtiger Portugiese. Er lebte an der Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert in Italien. Er war bereits Mitglied der Augustiner Chorherren, als er mit den Ideen der neuen Gemeinschaft des hl. Franziskus in Berührung kam, die sich selbst „die Minderbrüder“ nannte. Er war begeistert von ihrem einfachen Leben, von ihrem schlichten Glauben und von ihrer Verbundenheit mit der Schöpfung Gottes. Antonius schloss sich den Minderbrüdern an und wurde zu einem ihrer wichtigsten Prediger und Lehrer. Nach dem frühen Tod des hl. Franziskus leitete er sogar für kurze Zeit den Orden.

Die theologische Bildung, die Antonius zu den Franziskanern sozusagen bereits mitbrachte, kam der jungen Gemeinschaft sehr zugute. Denn er verstand es, das Wesentliche in einfache Worte zu fassen und damit auch die Herzen der „normalen“ Menschen zu erreichen. Diese Fähigkeit gab er an der Universität von Bologna auch an seine Mitbrüder weiter.

Doch bei aller „Karriere“ verstand sich Antonius selbst in erster Linie als Wanderprediger und Missionar. Sein machtvolles Wort könne Frieden stiften, wo jahrelang Zwietracht geherrscht hat, so lautete der Ruf, der ihm vorauseilte. Unermüdlich suchte er auf seinen Wanderungen daher gerade die „Krisenherde“ jener Zeit auf, etwa in Nordafrika oder Südfrankreich, aber auch in Italien. Einmal sei ihm dabei in einer Vision der Jesus-Knabe erschienen und habe ihm seine Hände entgegengestreckt (daher die verbreitete Darstellung des Heiligen).

Antonius starb hoch geehrt in Padua, wo sein Grab in der prachtvollen Kirche San Antonio Ziel vieler Pilgerreisen ist. Seine Fürsprache für alle, die etwas verloren haben, hat ihm den Spitznamen „Schlamper-Toni“ eingetragen. Doch muss man bei Verlust nicht zwangsläufig an die Autoschlüssel, die Brieftasche oder das Smartphone denken. Menschen, die auf der Suche sind nach einer guten Partnerin oder einem guten Partner; Menschen, deren Angehöriger mit ungewissem Schicksal aus dem Krieg nicht zurückgekommen ist; oder Menschen, die den Sinn ihres Lebens aus den Augen verloren haben usw.: sie alle sind mit ihren Anliegen beim hl. Antonius „an der richtigen Adresse“.

Aus einem Gebet der Pilger in Padua:

Heiliger Antonius, ich bin gekommen, um voll Vertrauen zu dir zu beten, weil ich weiß, dass du all jenen, die bedrückt sind, Trost zu spenden vermagst. Sei du mein Fürsprecher bei Gott, bitte du in meinem Namen den Vater der Barmherzigkeit um jene Gnade, derer ich besonders bedarf ...

Ich weiß, dass mein Glaube schwach ist. Du hast die Tugend des Glaubens in einzigartiger Weise besessen und auch in andern erweckt mit deiner Predigt. So bringe denn auch meinen Gauben zu neuem Leben. Du hast ein Leben nach dem Evangelium geführt; hilf mir, mein Christentum besser und überzeugender zu leben, damit ich mich des Vaters im Himmel würdig erweise.

Heiliger Antonius, komm meiner Schwachheit zu Hilfe. Halte fern von mir jegliche Krankheit und alle Gefahren für Leib und Seele. Lehre mich, mein ganzes Vertrauen immer auf Gott zu setzen, besonders in Augenblicken der Prüfung und des Leidens. Segne meine Arbeit, meine Familie und all jene, die dich auf der ganzen Welt verehren und die auch geistig hier anwesend sind. Schenke ihnen allen eine große Liebe zu den Armen und Leidenden.

Das bitte ich im Vertrauen, das ich immer auf deine Fürsprache bei Gott gesetzt habe.

Amen