Pfarre

Krumpendorf

Mit Liebe im Herzen und in solidarischer Verantwortung aufeinander zugehen

© pixabay
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Liebe Krumpendorferinnen, liebe Krumpendorfer!

Wo stehen wir?

Es sind nun fast zwei Jahre, dass die Welt den Atem anhält. Eine Pandemie von nie geahntem Ausmaß hat unser Leben auf den Kopf gestellt und die viele Dinge, die einmal selbstverständlich gewesen sind, verunmöglicht. Wir alle fragen uns mittlerweile, was das für Folgen auf unsere Gesellschaft haben wird. Derzeit kann man nicht sagen, wohin diese Tour-de-force uns führen wird. Wissenschaft und Meinungen, Medizin und alternatives Denken liegen miteinander im Streit, und es ist trotz aller ernsthaften Bemühungen ein universaler Kontrollverlust eingetreten. Es schaut so aus, dass man nicht genau sagen kann, wo wir gerade stehen, weil diese Pandemie uns in einen Prozess hineingetrieben hat, dessen Ergebnis noch nicht absehbar ist.

Was du nicht willst….

Mitten in verwirrenden Zeiten brauchen wir einen Kompass, der uns immer wieder die Richtung anzeigt. Grundvertrauen ins Leben und spirituelle Stärkung, sowie die Zuversicht in die Kreativität und die Phantasie der menschlichen Gemeinschaft ist dringend notwendig. Die goldene Regel, die sowohl der biblische Jesus als auch andere religiöse und ethische Texte aus aller Welt uns nahelegen, könnte eine Lösung sein. „Was du willst, dass die Menschen dir tun, das tue du ihnen“, heißt es im Neuen Testament. Oder besser bekannt: „Was du nicht willst, dass man dir tut, das füg auch keinem andern zu“. Dieser zentrale Leitsatz ist nach wie vor das verbindende Element der Religionen und Weltanschauungen dieser Erde. In seinem Projekt Weltethos hat der kürzlich verstorbene deutsche Theologe Hans Küng diese Verbindung aufgezeigt. Die interessanten Schautafeln sind weiterhin in unserer Kirche zu sehen.

20+C+B+M+22

„Christus segne dieses Haus“. Aber auch unser Dorf, unser Land und die ganze Menschheit. Wir brauchen diesen Segen, damit wir mit Liebe im Herzen aufeinander zugehen und auf die großen Themen, die anstehen, gemeinsam Antworten finden. Das Weihnachtsfest lädt uns ein ins neue Jahr mit neuer Hoffnung zu gehen. Die Fastenzeit wiederum will uns vermitteln, dass wir in der Krise getragen sind. Dabei wird uns wieder das Fasten-Oster-Tuch der koreanischen Künstlerin Sung Min Kim begleiten. Stirb und werde! Ist das Geheimnis des Lebens und unserer Religion. Was das bedeutet feiern wir jeden Sonntag in unseren Kirchen.

Miteinander gehen ...

… und ins Gespräch kommen über die Kirche von heute und von morgen. Das meinte der Papst eigentlich mit dem synodalen Weg. Natürlich will er da unsere konstruktive Kritik als Rückmeldung hören, tabulos selbstverständlich, damit er ein Gespür für das bekommt, was uns wirklich unter den Nägeln brennt. Nehmen Sie teil an der Onlineumfrage der „mündigen Christen“ (www.empirio.de/s/ltiFZnWt5u). Aber auch ohne Computer wäre es interessant zu wissen, was Sie glauben, dass die Kirche benötigt, um aus der Reformstarre herauszukommen und um den Menschen wahrhaft dienlich zu sein – und nicht nur sich selbst. Darüber werden wir uns auch im neuen Pfarrgemeinderat wieder viele Gedanken machen. Falls Sie uns Ihre Gedanken oder Ideen mitteilen wollen, schreiben Sie uns doch!

Gottes Segen in diesen winterlichen Tagen!

Ihr Pfarrer Hans-Peter Premur