Pfarre

Krumpendorf

Bewegung, Erneuerung, Eigenverantwortung

Die Welt in Bewegung

Alles Lebendige ist in Bewegung. Bewegung ist scheinbar auch ein Schlüsselwort in der Entwicklung von Organisationen geworden.  Politische Parteien wollen ihre alte Kruste ablegen und wieder eine Bewegung werden. Nicht nur in Frankreich, sondern auch bei uns in Österreich. Doch eine Bewegung loszutreten ist nicht so einfach, da ja die Welt sowieso in Aufruhr ist und sich unglaublich vieles in Veränderung befindet. Wenn wir die geopolitische Lage betrachten, dann könnten diese Bewegungen einen manchmal in Furcht und Schrecken versetzen. Diese Ängste müssen ernst genommen werden, dürfen aber nicht für machtpolitische Zwecke missbraucht werden.

Kirche in Bewegung

Der Anfang des Christentums und somit der Kirche war eine kleine Bewegung unter palästinensischen Juden. Diese schwappte über und ergriff die ganze Welt. Immer wieder gab es dann Erstarrung, Verkrustung und Risse in dieser Entwicklung. Manche Irrtümer wurden dabei auch begangen und mächtige Kirchenmenschen haben in der Geschichte durchaus viel Schuld auf sich geladen. Dennoch gab es immer wieder die Sehnsucht nach Erneuerung. Dabei spielten heilig-mäßige Personen und streitbare Theologen wie Martin Luther eine große Rolle. Erneuerung geschah manchmal durch große Krisen, denen man begegnen musste. Heute hat die Kirche einen Papst als Anführer, der den Menschen eine Bewegungskur verordnen möchte. Doch die Behäbigkeit eines alten Apparates ist nicht zu unterschätzen.

Glauben in Eigenverantwortung

So wie junge Menschen im Lauf ihrer Entwicklung erwachsen und mündig werden, so ist es auch im Glauben. Es kommt auf die Eigenverantwortung an. Da jeder von uns nicht nur ein Gewissen, sondern auch einen direkten Zugang zu Gott selber hat, können wir mit Hilfe des Heiligen Geistes auch heute noch Entwicklungen in unserer Kirche mitgestalten. Zu erwarten, dass andere es tun, ist der Anfang der Verkrustung und des Niedergangs. Wenn wir wollen, dass wir die Zeichen der Zeit erkennen und auch danach handeln, dann müssen wir bei uns selber anfangen. Es bedarf einer persönlichen Spiritualität und nicht nur einer Kirchenzugehörigkeit, damit eine positive Bewegung auch heute entstehen kann.

Reformationsjahr

Das 500-Jahr-Jubiläum der Evangelischen Kirche ist für uns in Krumpendorf ein Anlass, gemeinsam zu feiern. Doch nicht nur das, sondern auch das Anliegen der Reformation wieder neu zu bedenken. Die Freiheit eines Christenmenschen ist größer, als wir das oft zu denken wagen. Ich freue mich, dass die Evangelische Ortskirche mit ihrem neuen Pfarrer Martin Madrutter gerne mit uns zusammenarbeitet. Es werden sicher viele positive Impulse für uns alle dabei entstehen.

Gottesdienste

Eine lebendige Kirche zeigt sich auch in den verschiedenen Gottesdiensten, die wir feiern. Liturgie ist keine One-Man-Show. Das wissen wir in Krumpendorf schon lange. Viele gestalten die kirchlichen Feiern mit und wir merken, dass unsere Kirche sich für die Feier von zeitgemäßen Gottesdiensten sehr gut eignet. Ich möchte Sie daher einladen, sich, wenn Sie wollen, einzubringen, dabei zu sein und mitzufeiern.

Einen bewegten Sommer mit viel Erholung wünscht Ihnen

Ihr Pfarrer Hans-Peter Premur