Organisation

Katholisches Familienwerk

Schöne neue Welt?

Eine Wochenend-Geschichte aus dem Archiv des Katholischen Familienwerks.

Während des Lock-downs haben wir in unserem Archiv viele Schätze wiedergefunden und dankbar noch einmal Revue passieren lassen: 2004 haben das Katholische Familienwerk und die Katholische Jungschar Kärnten ein Buch herausgegeben, in dem Weltsicht und Zukunftsvisionen junger Menschen aus aller Welt gesammelt wurden. Aus diesem Buch möchten wir einen Beitrag der damals jungen und heute schon erwachsenen Barbara als Wochenend-Lektüre veröffentlichen:

Schöne neue Welt

Eine schöne neue Welt stelle ich mir friedlich vor. Eine Welt ohne Krieg, Hungersnöte und Elend. Eine Welt wo niemand traurig ist und keiner Angst hat. Eine Welt wo alles gerecht ist und es von allem genug gibt. Eine Welt wo Raubtiere mit kleinen Raubtieren spielen und die Raubtiere Gras fressen, so wie die Kühe.

Ich bräuchte keine Angst vor wilden Tieren zu haben. Ich könnte mit ihnen spielen, so lange ich möchte. Zum Beispiel: Ich könnte mir gut vorstellen auf einem schönen großen Pferd zu reiten. Mit ihm durch Wälder und über Wiesen zu reiten und schließlich vor einem schönen See stehen zu bleiben, etwas essen und trinken und schließlich eine Runde schwimmen gehen. Im Wasser würde ich mit den schönsten Fischen spielen und herumtauchen. Wenn ich dann nicht mehr will, würde ich vom Wasser steigen und mich abtrocknen.

Dann würde ich in der warmen Sonne mit meinem Hund spielen und am Abend auf einen Hügel reiten. Und von dort den Sonnenuntergang genießen. Anschließend würde ich heim reiten und mein Pferd versorgen. Und jeden Tag würde ich etwas anderes unternehmen.

Ich bräuchte keine Angst zu haben, dass plötzlich irgendetwas Schlimmes passieren könnte. Ich würde auch keine Angst haben müssen, dass jemand krank wird und stirbt, oder dass mein Pferd krank wird. Es würde keine Krankheiten mehr geben und niemand würde sterben müssen.

Die Kinder müssten nicht in die Schule gehen, denn sie wissen schon alles, wenn sie geboren werden. Sie würden aber mit Freude das lernen, was man ihnen sagt, was sie wissen müssen.

Die Kinder würden nicht streiten und niemand wäre eifersüchtig. Alle hätten gemeinsam Spaß. Alle sind glücklich, in einer so schönen Welt leben zu können. Die Menschen müssten nicht arbeiten, um Geld zu verdienen. Es würde kein Geld mehr geben, denn es würde Früchte und anderes zu essen und trinken, genug für alle geben.

Keiner müsste hungern. Natürlich gäbe es keinen Krieg, denn Krieg ist gefährlich, nicht schön und Menschen müssen sterben. Keiner hätte Angst, ausgeschlossen oder verstoßen zu werden.

Untereinander würde man sich gern haben und niemals jemanden ausschließen oder verstoßen.

Menschen könnten auch fliegen, aber nur dann, wenn etwas sehr schnell gehen muss. Alle würden die gleiche Sprache sprechen und so würde man sich untereinander immer verstehen.

Die Blumen und Bäume würden immer blühen. Auch im Winter würde immer wieder irgendwo eine Blume aus dem Schnee schauen. Der Schnee wäre sehr weiß und sauber und würde wie Kristalle glitzern. Also, die Kristalle würde man auf den Wiesen finden und so viele verschiedene Arten, dass man sie nicht zählen könnte. Man würde sie in den verschiedensten Größen finden und man könnte sein Lieblingstier damit schmücken. Wenn es regnet, könnte man sich einfach unter einen Baum setzen und warten, bis der Regen vorbei ist. Nach dem Regen gäbe es den schönsten Regenbogen.

Es gäbe kein Gewitter, denn nur der Blitz könnte jemandem schaden. Die Wiesen wären so weich, dass sich niemand verletzt, wenn er stolpern sollte. Im Wasser gäbe es Muscheln, die einen Meter Durchmesser haben. Es wären die schönsten Perlen in den Muscheln, aber keiner würde sie nehmen, denn die Muschel würde sich immer öffnen, wenn jemand ihre Perle bewundern möchte.

Nun, so stelle ich mir eine schöne neue Welt vor...

Den ersten beiden Personen, die uns unter "Schöne neue Welt" ein Feedback schicken, senden wir eines der letzten verfügbaren Exemplare zu: ka.kfw@kath-kirche-kaernten.at