Organisation

Katholisches Familienwerk

Ein starkes Zeichen für Toleranz

Das Referat für Trauerpastoral und das Katholische Familienwerk gestalteten eine Andacht am Welt-Aids-Tag.

Am 1. Dezember ist Weltaidstag. Die Medikamente sind so gut wie nie, die Ausgrenzung und die Vorurteile sind aber nach wie vor unglaublich groß. Die noch immer unheilbare, aber behandelbare Krankheit bereitete einst ähnliche Sorgen wie heute Corona. Freddie Mercury starb vor 30 Jahren, Tom Hanks thematisierte die Problematik in seinem berühmten Film „Philadelphia“. Auch in Kärnten sind relativ viele Menschen an der Krankheit gestorben. Bereits zum zweiten Mal setzten das Referat für Trauerpastoral und das Katholische Familienwerk gemeinsam mit Günther Nagele von der Aidshillfe Kärnten ein ungemein starkes Zeichen für Toleranz und gegen Ausgrenzung.

Astrid Panger gestaltete die Andacht mit einfühlsamen Texten, Gerhard Simonitti fand wie immer die passenden Worte (siehe kurzer Ausschnitt im Video) und Wolfgang Unterlercher untermalte dieses eindrucksvolle Gedenken mit seiner Musik. MitarbeiterInnen und Angehörige lauschten, entzündeten Kerzen und wussten: Ihre Lieben sind nicht vergessen!

https://www.youtube.com/watch?v=gr7vvwgx4NE

Zum Nachsehen der Live-Stream von 2020: https://www.facebook.com/internetkathkirchekaernten/videos/196094385433430

  • Info und Fakten:

Vor 3 Jahren wurde in der Landesregierung in Klagenfurt ein Gedenktuch aufgehängt. Gestaltet und genäht von Klientinnen der Selbsthilfegruppe der Kärntner Aidshilfe. 1984 bis 2018 ist darauf zu lesen, darunter die Zahl 166. "Es erinnert daran, dass 166 Menschen in diesem Zeitraum in Kärnten an HIV gestorben sind", sagt Günther Nagele, der Geschäftsführer der Aidshilfe Kärnten. Wenngleich es leider auch seitdem Todesfälle gab, so ist es in der heutigen Zeit glücklicherweise sehr selten, dass Menschen an Aids sterben.

Etwa 350 Kärntner sind mit HIV infiziert. In Österreich sind es zwischen 12.000 und 15.000 Menschen. Jedes Jahr gibt es zwischen 400 und 500 erfasste Neuinfizierungen, in Kärnten sind es durchschnittlich 20. Die Aidshilfe selbst betreut rund 200 Klienten. Vorwiegend sind es Männer, ein Drittel sind Frauen.

Beim Aufgang der Sonne und bei ihrem Untergang

erinnern wir uns ans sie.

Beim Wehen des Windes und in der Kälte des Winters

erinnern wir uns an sie.

Beim Öffnen der Knospen und in der Wärme des Sommers

erinnern wir uns an sie.

Beim Rauschen der Blätter und in der Schönheit des Herbstes

erinnern wir uns an sie.

Zu Beginn des Jahres und wenn es zu Ende geht,

erinnern wir uns an sie.

Wenn wir müde sind und Kraft brauchen,

erinnern wir uns an sie.

Wenn wir verloren sind und krank in unserem Herzen,

erinnern wir uns an sie.

Wenn wir Freude erleben, die wir so gern teilen würden,

erinnern wir uns an sie.

Solange wir leben, werden sie auch leben,

denn sie sind ein Teil von uns, wenn wir uns an sie erinnern. (jüd. Gebet)