Einer der drei bemerkenswerten Resetarits-Brüder ist nicht mehr: Aus der burgenland-kroatischen Volksgruppe stammend, haben es alle drei in die Öffentlichkeit geschafft, am Konsequentesten wohl Willi. Der 1948 Geborene war sein ganzes Leben lang auf der Seite der Schwächeren, er war hochpolitisch, aber nie abwertend, vor allem aber war er aktiv und konstruktiv. Die Entbehrungen seiner Vorfahren, die ihm und seinen Brüdern einen sozialen Aufstieg ermöglichten, sah er als Verpflichtung, sich für eine bessere und gerechtere Gesellschaft zu engagieren. Seine enorme Musikalität, sein Charisma und seine große Popularität haben ihm dabei geholfen, Projekte wie das Integrationshaus umzusetzen. Sein Humanismus und seine Liebe zu den Menschen waren absolut echt, sie werden uns noch lange Vorbild sein.

Unvergesslich der Auftritt mit seiner Mama, als die beiden ein kroatisches Lied über den Schmerz einer Mutter sangen, die ihren Sohn in den Krieg schicken musste.

Unvergesslich für mich ein Auftritt als Ostbahn Kurti, den ich in den 80er Jahren in Klagenfurt erleben durfte.

In einem Interview 2019 hat Resetarits fast Prophetisches gesagt: Er mache sich viele Gedanken, weil die Menschen zu sorglos mit dem Frieden umgehen und der Nationalismus in Europa so Überhand gewinne.

Willi Resetarits war zweifellos ein großer Mensch, der sich nie vereinnahmen ließ. Diese Zeilen auf einer Katholischen Homepage sind auch nur dem tiefen Respekt vor einem Künstler geschuldet, der so viele christliche Werte selbstverständlich lebte....

Das Bewusstsein, dass man sterben wird, ist für mich ein Auftrag, sich nicht zu verzetteln. (Willi Resetarits in einem Kleine-Zeitung-Interview mit Bernd Melichar)

Empfehlenswert:

Ich lebe gern, denn sonst wäre ich tot/ Autobiographie

Mitarbeit: Christian Seiler, Fotos: Lukas Beck, 280 Seiten, CSV, erschienen am 17.12.2018, ISBN 978-3-9502868-7-8

Zur Homepage: http://www.williresetarits.at/div/kurzbio.php