Organisation

Referat für Diakone

ASSISI – im Herzen

Assisireise der Ständigen Diakone und ihrer Familien, 25.-29.8.2025

"Da legt der Heilige Gottes die Levitengewänder an – denn er war Diakon – und singt mit wohlklingender Stimme das heilige Evangelium.“ (1 Cel 86)

So steht es in der ersten Lebensbeschreibung des Hl. Franz von Assisi von Thomas von Celano über die Krippenfeier von Greccio im Jahr 1223. Sie weist die Ständigen Diakone auf ein wichtiges Vorbild hin, das sie in Franz von Assisi erkennen dürfen. Viel mehr jedoch als das Amt (das sich nur in jener Notiz der Krippenfeier von Greccio findet) ist die Haltung des Hl. Franziskus, das ihn für Ständige Diakone, aber genauso für viele Christ:innen und für die ganze Kirche zum Vorbild macht. Die Haltung der Demut, wie auch die Sorge um die Armen und Ausgrenzten beispielhaft in der Sorge um die Aussätzigen war für seine Zeit ein wichtiger Impuls für die Erneuerung der Menschen und der Kirche. Bei der Assisifahrt der Ständigen Diakone unserer Diözese in der letzten Augustwoche (25.-29. August 2025) wurde vom geistlichen Begleiter P. Roland Faustin OFM jedoch deutlich gemacht, dass dieser Geist des Franziskus bis heute wirkt und als lebendiger Begleiter für unsere Kirche wirkt. Der „andere Christus“, wie Franz von Assisi genannt wurde, bleibt für uns bis heute lebendig.

Diakonensprecher Toni Schönhart:

"Franziskus, in den jungen Jahren temperamentvoll und verschwenderisch, oberflächlich und großzügig, „Cliquenkönig“ und vom Wunsch beseelt, Ritter zu werden, ist nach Gefangenschaft und Krankheit Christus begegnet. Zwei bewegende und inspirierende Begegnungen seien erwähnt:

- Auf der Suche nach seinem wirklichen Lebensweg trifft er auf einen Aussätzigen. Faszinierend, dass er dabei beschreibt, nicht Gutes zu tun, sondern selber Heilung zu erfahren.

- San Damiano, ein unverzichtbarer Ort anlässlich einer Assisifahrt. Mit verschiedenen Worten berichten die Biografen des hl. Franziskus dessen Begegnung mit Christus im Gebet vor dem Kreuz. Fakt ist: „Franziskus, siehst du nicht, dass mein Haus in Verfall gerät? Geh also hin und stelle es mit wieder her!“

Klara, ebenfalls aus adeligem und begütertem Haus lässt sich auf den Weg der Armut des heiligen Franziskus und somit auf den Reichtum des Lebens ein und folgt ihm entgegen dem Willen der Eltern. Auch ihre Schwestern und ihre Mutter kommen stoßen später dazu. In der Klosterkirche St. Chiara hängt jenes berühmte Kreuz von San Damiano, vor dem der hl. Franziskus gebetet hat, u.a. um die Erleuchtung der Finsternis des Herzens, um tiefgründige Demut und Erkennen des Lebensauftrages. Auch nach 800 Jahren bleibt es aktuell und inspirierend.

1225 hat Franziskus, bereits schwer erkrankt, den Sonnengesang, Lobpreis Gottes der Geschöpfe verfasst. In diesen konnten auch wir als Assisipilger nach einer gemeinsamen Wanderung zur Einsiedelei „Ereme delle Carceri“ einstimmen, wo wir mit Bischof Dr. Josef Marketz Gottesdienst gefeiert haben. Inmitten der Natur betete er erstmals das neu erlassene Messformular für die Bewahrung der Schöpfung – Missa pro custodia creationis - , in der es unter anderem heißt: „damit wir das Werk deiner Hände in Liebe bewahren“.

Das Aufsuchen der Orte des hl. Franziskus sowie der hl. Klara, das Feiern der Gottesdienste, Schweigen, Gebete und Meditation führen hin zu Gemeinschaft. So sind wir sehr dankbar, dass Frau Gabi Strauss, organisatorische und vor allem umsichtige Drehscheibe am Institut für kirchliche Dienste und Ämter im Seelsorgeamt diese Reise begleitet hat."

Ebenfalls ein großes Geschenk war für uns die geistliche Begleitung durch P. Roland Faustin OFM, südtiroler Franziskaner der Provinz Austria vom Hl. Leopold, der nicht nur durch seine umfassenden Kenntnisse vor Ort viel Organisationsarbeit geleistet hat, sondern der durch sein beredtes Zeugnis uns allen den Geist des Hl. Franziskus nähergebracht hat. Gemeinsam mit dem Ehepaar Alexandra und Gerhard Gfreiner hat Pater Roland den Rahmen geschaffen und der Woche eine sehr schöne Struktur gegeben. Gerhard der Ausbildungsleiter und Stellvertredende Leiter des Referates für Diakone hat uns klar und stressfrei durch die Tage geführt.

Auch John Opara, Priestervertreter aus der Kommission für den Ständigen Diakonat, hat mit seinem offenen und begeisternden Wesen diese Reise sehr bereichert. Referatsleiter Bernhard Wrienz hatte die Fahrt im Vorfeld organisiert und hat die anstrengende Aufgabe des Busfahrers übernommen, bei der Rückfahrt teilweise stundenlang in schwerem Regen auf der Autobahn.

Eine besondere Freude war auch die Teilnahme unserer jüngsten Pilgerinnen, Mateja Wrienz (10 Jahre) und Almuth Gfreiner (9 Jahre), die in ihrer jugendlichen Unbeschwertheit immer wieder frischen Wind in unsere Gruppe gebracht haben.

Schönhart: "Mit Diakon Bernhard Wrienz, dem Referatsleiter für die Ständigen Diakone und Organisator der Pilgerfahrt sind wir in seiner Funktion auch als kompetenter Buschauffeur wieder gut in Kärnten angekommen. Jedoch, die Reise ist auch Auftrag: der Weg geht weiter im Sinne der franziskanisch auf- und ausbrechenden, mutigen und heilvollen Christusnachfolge…"

gg