Pfarre

Katholische Hochschulgemeinde

Nachhaltigkeit

© Stefanie Stathopoulos-Dohr
© Stefanie Stathopoulos-Dohr

„Die Erziehung zur Umweltverantwortung kann verschiedene Verhaltensweisen fördern, die einen unmittelbaren und bedeutenden Einfluss auf den Umweltschutz haben, wie die Vermeidung des Gebrauchs von Plastik und Papier, die Einschränkung des Wasserverbrauchs, die Trennung der Abfälle, nur so viel zu kochen, wie man vernünftigerweise essen kann, die anderen Lebewesen sorgsam zu behandeln, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen oder ein Fahrzeug mit mehreren Personen zu teilen, Bäume zu pflanzen, unnötige Lampen auszuschalten. All das gehört zu einer großherzigen und würdigen Kreativität, die das Beste des Menschen an den Tag legt. Etwas aus tiefen Beweggründen wiederzuverwerten, anstatt es schnell wegzuwerfen, kann eine Handlung der Liebe sein, die unsere eigene Würde zum Ausdruck bringt.“

– Papst Franziskus in Laudato ‘si

 

Papst Franziskus beweist in Laudato si‘  interdisziplinäres und multidisziplinäres Denken, gekonnt werden Theologie, Ökonomie und Klimaforschung in Beziehung gesetzt. Unsere gegenwärtige wirtschaftliche, ökonomische und ökologische Situation ist kein Unfall – sondern Konsequenz der Art und Weise wie wir denken und handeln. Es ist entscheidend, „ganzheitliche Lösungen zu suchen…., denn es gibt nicht zwei Krisen nebeneinander, eine der Umwelt und eine der Gesellschaft, sondern eine einzige und komplexe sozio-ökologische Krise“

Papst Franziskus  verweist auf die Ambivalenz des Fortschritts  -die Errungenschaften der Technik sind wunderbar, ABER ein differenzierter Umgang ist notwendig. Die Erweiterung der technischen Möglichkeiten bringt  eine größere Verantwortung mit sich. Die entscheidende Frage lautet: Können wir verantworten, was wir können?

Die Wachstumsphilosophie verspricht das Paradies auf Erden. Die Verehrung des Wirtschaftswachstums – eine amerikanische Erfindung nach der Weltwirtschaftskrise –   nimmt beinahe religiöse Züge an. „Kapitalismus als Religion“? (Walter Benjamin, 1921)

Die Logik des Marktes erstreckt sich auf alle Lebensbereiche  – Partnerschaft, Bildung, Familie, Politik

Fortschritt ist nicht identisch mit materieller Wohlstandsmehrung. Eine Kritik daran hat nichts mit Wirtschaftsfeindlichkeit zu tun. Es bedarf vielmehr immer wieder der Ermahnung, dass das Wirtschaften nachhaltig sein muss und nicht auf der Ausbeutung von Mensch und Natur beruhen darf, sondern der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen dienen muss.

(Auszug aus dem Kommentar zu Laudato ‘si von Papst Franziskus, von Univ. Prof. Dr. Norbert Wohlgemuth)