Pfarre

Katholische Hochschulgemeinde

Meditation

Wir haben die Welt verändert in laut, bunt und schrill. Stressig verläuft unser modernes Leben: Hektik, Lärm und Unmengen an Bilderfluten kennzeichnen unseren Alltag, immer und überall Action und Programm. Radio und Fernsehen konkurrieren mit PC, Laptop und Handy – irgendetwas läuft, funkt, sendet immer. Ständig sind wir verfügbar und online. In dieser dynamisch-spannungsgeladenen Gesellschaft wächst aber auch unser Bedürfnis nach Unterbrechung: Alles ausschalten, abschalten – Funkstille – Sendepause. Stille. Leere. Nichts. In einer Zeit, in der Erschöpfung, Stress und Hektik das Image für Erfolg prägen, können Stille und Rückzug anarchisch und bedrohlich wirken. STILLE – völlig bei sich zu sein, präsent und wach ohne Zerstreuung oder Ablenkungen - kann Angst auslösen. Stille wirft mich auf mich selbst zurück und stoppt meine Projektionen an Widerständen, Ängsten und Spannungen nach außen. Zur ZuMUTung wird diese Stille, sie deckt Lebensbehinderndes auf, die Selbstentfremdung, die mich von mir ebenso wie von den anderen und von Gott fern hält und wirkliche Nähe verhindert. Inne zu halten, präsent zu sein und Augenblicke lang zur Ruhe zu kommen verhindern, dass zu viel Aktion, Tun und Machen uns zerreißen.

© johnhain/pixabay.com
© johnhain/pixabay.com

Seien wir mutig und lassen uns auf einen Kurswechsel ein, beschränken wir uns bewusst auf das Nötigste: Vom Außen nach Innen zu schauen. Zur Ruhe kommen und loslassen. Neu in Kontakt kommen mit mir selbst, die Masken ablegen und SEIN dürfen. Dankbar spüren, dass in unserem Inneren Kräfte da sind, die machtvoll und zugleich mühelos strömen. Entziehen wir uns immer wieder in kleinen Zeitfenstern dem allgegenwärtigen Lärm, der unglaublichen Schnelligkeit und den tausend Eindrücken, die unsere Sinne überfluten. Stille öffnet weite Räume des Staunens: Alltäglich kleine Wunder entdecken und das Leben feiern. In der Stille schenkt sich die Berührung Gottes zuweilen wie ein leiser Hauch.

Bei der Meditation legen wir Wert auf eine bestimmte Sitzhaltung, auf bewusste Atmung, auf unser Herz und kommen über das „Herzensgebet“ in die Stille unserer eigenen Innerlichkeit. Spirituelle Texte werden so ganz anders versteh- und diskutierbar.

Die Praxis der Meditation hilft uns Menschen in die RUHE zu kommen. Sowohl Yoga als auch christliche Mystik geben uns dazu Hilfestellungen. Wir wollen aus beiden schöpfen und uns mit diesen Traditionen vertraut machen.

© Stefanie Stathopoulos-Dohr
© Stefanie Stathopoulos-Dohr

Bereichert durch diese interkulturelle Begegnung gelingt uns das alltägliche Leben wesentlich leichter.

Im Spiegel der interreligiösen mystischen Erfahrung finden wir Zugang zur eigenen Innerlichkeit. Auf Basis jahrelanger Meditationspraxis und Studien östlicher und westlicher Spiritualität zeigt Uni – Pfarrer Hans-Peter Premur den Weg in die „Große Stille“.

Um miteinander in Stille sitzen und meditieren zu können, bedarf es einer Bereitschaft zur gesammelten Innerlichkeit. Diese Bereitschaft wird unterstützt durch Sitzhaltung, bewusste Atmung und Herzensgebet.