Pfarre

Villach-St. Josef

Von Sterndeutern und Segensbegegnungen

Hilfe unter gutem Stern

Dieser Tage werden Sie oder wurden Sie von den Sternsingern besucht. Deren Ursprung findet sich am Beginn des Matthäusevangeliums und kreist um die Geburt des neuen Königs von Jerusalem, des Messias Gottes. Ein helles Gestirn führt die Sterndeuter nach Jerusalem und schließlich nach Bethlehem, wo sie dem neugeborenen König der Juden huldigen.

Weder die jüdischen Schriftgelehrten und Hohepriester noch der römischen Vasallenkönig Herodes wissen etwas über die Geburt des Messiaskönigs. Jerusalem reagiert höchst verstört, schließlich wird ein neuer Machthaber gegen Rom ist Stellung gebracht. Die bestehende Ordnung ist in Gefahr. Der Evangelist Lukas schmückt die Geburt des Messias Gottes und Erlösers Israels anders aus. Die Geburt des Messias ist in Armseligkeit angesiedelt.

Mit Matthäus wählt Lukas Bethlehem zum Ort des Geschehens. Bei Lukas sind Mensch und Tier in einer Unterkunft versammelt, doch die Geburt des Messias wird von himmlischen Engelschören begleitet. Hier huldigt das Jenseits dem neuen Machthaber und veranlasst die Hirten aus dem Umfeld Bethlehems sich zum Messias Gottes zu begeben.

Nach Lukas schauen zuallererst die Armen das Heil. Bei Matthäus sind es die Magier, die Sterndeuter, die Fremden. Lukas lässt wissen: Gott ist ein Gott der Armen. Das Reich Gottes gehört den Armen. Matthäus schlägt in eine andere Kerbe: Im Messias Gottes ist der Welt universelles Heil beschieden. Der Gott Israels ist der Gott aller Menschen. Rom steht im Schatten des Messiaskönigs und Jerusalem weiß das nicht, ja, will es nicht wissen.

Zurück zu den Sternsingern. Sie leisten „Hilfe unter gutem Stern“, denn so lautet auch deren Motto. Sie tun es im Namen Jesu. Mit Jesus bevölkert der Himmel die Erde. In wessen Wohnung er Gast ist und die Herzen berührt, bleibt der himmlische Segen nicht aus. Ein von diesem Segen begleitetes neues Jahr wünscht Ihnen

Dechant Herbert Burgstaller