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Dekanat Villach-Stadt

Moralisierung und Emotionalisierung in Politik und Kirche

Villacher Glaubensgemeinschaften im Dialog

In der Reihe „Villacher Gespräche über Gott und die Welt“ (ViDeo) fand am 20. Juni im Paracelsus Saal eine Podiumsdiskussion zum Thema „Moralisierung und Emotionalisierung in Politik und Kirche“ in Kooperation mit der Stadt, die mit dem „Dialog der Religionen“ das Thema der interkonfessionellen Zusammenarbeit stärken möchte, statt.

Am Podium waren: der evangelische Theologe Univ. Prof. Ulrich H.J. Körtner, Superintendent Mag. Manfred Sauer vertrat die evangelische Kirche, Dechant MMag. Herbert Burgstaller für die katholische Kirche und Mag. Esad Memic als Vertreter der islamischen Glaubensgemeinschaft.

Bürgermeister Günther Albel mischte sich unters Publikum und beantwortete die Frage ob man Wahlen gewinnen kann, ohne zu moralisieren und emotionalisieren mit einem klaren: „Jein.“

Es ist zu unterscheiden zwischen Moralisierung und Moral, zwischen Emotionalisierung und Emotion und zwischen Missbrauch von Religion und Religion „per se“.

In seinem Impulsvortrag plädierte der evangelische Theologe Prof. Ulrich Körtner für die Vernunft. Gegenwärtig finden wie eine verstärkte Präsenz von Religion in der Öffentlichkeit. Es findet eine Politisierung von Religion statt, was ein Zitat von Angela Merkel veranschaulicht, die im Zuge der unkontrollierten Einwanderung 2015 davon sprach, dass uns „der Herrgott“ diese Aufgabe gegeben habe. Körtner verwies auf die oft missbräuchliche Verwendung der Begriffe „Moral“ und „Ethik“ in der Alltagssprache und warnte vor der Reduktion der Evangelien auf moralische Handlungsanleitungen. Als zusammenfassendes Fazit lässt sich sagen, dass immer zwischen Moralisierung und Moral, zwischen Emotionalisierung und Emotion und zwischen Missbrauch von Religion und Religion „per se“ zu unterscheiden ist. In der anschließenden Podiumsdiskussion wurde die gute Zusammenarbeit in Villach, und die Notwendigkeit Dinge klar anzusprechen, betont.