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Dekanat Villach-Stadt

Gemeinsam im Glauben – Ein Dank der Ukrainerinnen und Ukrainer am Nationalfeiertag

Am 26. Oktober 2025, dem österreichischen Nationalfeiertag, herrschte eine besondere Stimmung. Zu den heiligen Messen um 9.30 Uhr und 11.00 Uhr versammelten sich zahlreiche Gläubige, Gäste und Freunde, um gemeinsam zu feiern, zu beten und zu danken – für Frieden, für Gemeinschaft und für das Geschenk menschlicher Nähe.

Ukrainerinnen und Ukrainer bedanken sich bei Menschen in Villach

Inmitten dieser festlichen Atmosphäre trat Olena im Namen der ukrainischen Gemeinschaft vor die Gemeinde. Ihre Worte, getragen von aufrichtiger Dankbarkeit, berührten viele Herzen. Sie erinnerte daran, dass dieser Tag nicht nur ein nationales, sondern auch ein zutiefst menschliches Fest sei.

Sie erzählte, wie viele Ukrainerinnen und Ukrainer, die in Österreich Zuflucht gefunden haben, diesen Tag als Zeichen der Hoffnung empfinden. „Wir danken Gott für diesen Tag“, begann sie, „und wir danken euch – den Menschen, durch die wir Seine Liebe und Barmherzigkeit erfahren durften.“

Sie sprach von der schweren Zeit, in der der Krieg sie gezwungen habe, ihre Heimat zu verlassen – von einem Weg ins Ungewisse, den viele nur mit Gebet und Hoffnung im Herzen angetreten hätten. Doch hier, in Kärnten, in Villach, habe man Frieden, Gastfreundschaft und geschwisterliche Unterstützung gefunden.

Sie betonte weiter, dass die Aufnahme und Hilfe der Menschen vor Ort wie ein lebendiges Zeugnis der Worte Jesu sei: „Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen.“ Diese Worte, so Olena, seien hier unter den Menschen in Villach Wirklichkeit geworden.

Österreich, fügte sie hinzu, sei für viele Geflüchtete zu einer „Insel des Friedens inmitten des Sturms“ geworden – zu einem Ort, an dem man gespürt habe, dass Güte und Mitgefühl stärker seien als jedes Böse. „Ihr habt uns mit offenen Herzen aufgenommen“, sagte sie bewegt, „habt euer Zuhause, eure Wärme und euer gutes Wort mit uns geteilt.“

Ihre Dankbarkeit galt nicht nur den Menschen, die geholfen hatten, sondern auch dem Glauben, der sie getragen hat. „Ihr seid für uns ein Zeugnis dafür, dass Glaube und Menschlichkeit selbst verwundete Herzen heilen können.“

Zum Abschluss richtete Olena den Blick in die Zukunft und verband Österreich und die Ukraine in einem gemeinsamen Gebet: Möge der Herr beide Länder segnen, ihre Menschen, Familien und Gemeinden, und möge Seine Verheißung wahr werden: „Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Kinder Gottes genannt werden.“

Mit einem herzlichen „Gott segne Österreich, Gott segne die Ukraine“ schloss sie ihre Ansprache – begleitet von stillem Nachklang und ehrlicher Rührung in der Gemeinde.

Glaube in Tat umgesetzt

Nach dieser bewegenden Rede sprach Erwin Rößler über die SoMa (Sozialmarkt)-Gutscheinaktion – eine Initiative des Sozialmarktes und der Villacher Pfarren, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen konkret unterstützt. Seine Worte erinnerten daran, dass gelebte Nächstenliebe immer dort beginnt, wo man dem Anderen mit offenen Augen und offenem Herzen begegnet.

Auch Studenten aus den USA, die an diesem Wochenende gerade Villach besuchten, nahmen an der Feier teil. Ihr Interesse und ihre Teilnahme unterstrichen, wie weit der Geist von Solidarität und Menschlichkeit reichen kann – über Landesgrenzen und Sprachen hinweg.

So wurde dieser Nationalfeiertag in Villach zu weit mehr als einer staatlichen Gedenkfeier. Er wurde zu einem Tag des gemeinsamen Gebets, der Dankbarkeit und der Hoffnung.

Menschen aus unterschiedlichen Nationen standen Seite an Seite, verbunden durch den Glauben und durch den Wunsch nach Frieden.

Was an diesem Tag spürbar war, lässt sich in einem Satz zusammenfassen, der in der Kirche mehrfach zu hören war: „Gemeinsam durch schwierige Zeiten.“