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Referat Beziehung, Ehe und Familie

Valentinstag

Fest des Heiligen Valentin - ein Fest für Liebende

 (© Foto: r.e.)
(© Foto: r.e.)

Ein Fest der Blumengeschäfte und Confiserien? Wie kommt der Märtyrerbischof Valentin zu den vielen Blumen? Was ist von dem Heiligen, der im 3. Jahrhundert gelebt hat, bekannt?

Jedenfalls ist es ein sinnvoller Brauch, an die Menschen, die einem nahe stehen und die man schätzt, zu denken und sie zu beschenken. In den letzten Jahren ist dieser Tag mehr und mehr auch ein Anlass, mit Liebenden in der Kirche Gottesdienste zu feiern und Liebende zu segnen.

Hl. Valentin

Valentin, der am 14. Februar 269 als Märtyrer starb, war Bischof in der nördlich von Rom gelegenen Stadt Terni. Er stand bei Christen und Heiden in hohem Ansehen. Auch Kaiser Claudius II. wollte ihn kennen lernen. Valentin, so berichten die Märtyrerakten, hatte eine Vorahnung, was ihm bei der Begegnung mit dem Kaiser geschehen würde. So bereitete er sich durch inniges Gebet auf sein nahes Ende vor. Gestärkt durch die Kraft der heiligen Sakramente trat er furchtlos vor den römischen Kaiser. Dieser sagte: „Valentin, ich möchte gerne deine Weisheit hören und dein Freund sein. Nur eines verlange ich von dir, dass du zum alten Glauben an die Götter Roms zurückkehrst.“ Valentin entgegnete: „Kaiser, dies würdest du von mir nicht verlangen, wenn du etwas von der Herrlichkeit Gottes ahntest - und dass Christus wahrhaftig sein Sohn ist.“ Man bedenke, damals galt der Kaiser so viel wie Gott, bzw. wie ein Göttersohn. Auf die Frage eines der kaiserlichen Räte, was er von den Göttern Roms halte, sagte Valentin: „Das sind Dämonen.“ Die Versammlung empörte sich über dieses Wort und verlangte den Tod des Gotteslästerers. Valentin bat den Kaiser um einen kleinen Aufschub. Währenddessen erklärte er ihm eindringlich die Wahrheiten des christlichen Glaubens. Der Kaiser war tief ergriffen. Der Stadtpräfekt aber rief: „Valentin ist ein Zauberer!“ Daraufhin entstand ein großer Tumult, berichten die Märtyrerakten.

Märtyrertod

Kaiser Claudius, in Angst vor einem Aufstand des aufgehetzten Volkes, übergab Valentin dem Stadtpräfekten, dieser ihn wiederum dem Richter Asterius. Durch Gebet und Handauflegung machte Valentin dessen blinde Tochter sehend. Der Richter Asterius ließ sich hierauf taufen und starb bald samt seiner Familie den Martertod. Der Stadtpräfekt aber ließ den greisen Valentin foltern und dann enthaupten. Das ist uns von Valentin bekannt.

„Für a guate Heirat“

Seit 350, also schon 80 Jahre nach seinem Tod, wird sein Fest am 14. Februar in der Kirche gefeiert. Der heilige Bischof und Märtyrer Valentin muss eine Vorzugsstellung und eine besondere Ausstrahlung in der frühchristlichen Frömmigkeit gehabt haben. Nur so ist es zu erklären, dass er in vielen, durchaus unterschiedlichen Anliegen angerufen wurde. Er galt unter anderem als Patron der Verliebten und Brautleute, denen man den Segen und die Fürbitte des heiligen Valentin „für a guate Heirat“ wünschte. Valentin soll einmal einem verliebten Paar zur Flucht und gegen den Willen der Eltern zur Ehe verholfen haben. Damit ist er auch der Stifter glücklicher Ehen - trotz Hindernissen.

Wie Valentin zu den Blumen kam

Der heute von Gärtnern und Floristen wiedererweckte und praktizierte Brauch, am Valentinstag Blumen oder Blumengebinde lieben Menschen in dankbarer Verbundenheit zu schenken, könnte durchaus auf einen altrömischen Brauch zurückgehen. Denn genau am 14. Februar wurde im alten Rom das Fest der Göttin Juno, der Beschützerin von Ehe und Familie, stürmisch begangen. Zu diesem Anlass wurden nicht nur die Altäre der Göttin geschmückt, auch die Frauen innerhalb der Familie wurden mit Blumen beschenkt.
So fiel also der Feiertag zu Ehren des hl. Valentin auf vorbereiteten Boden, was verständlich macht, dass sich das Blumenbrauchtum mit seinem Gedenktag in Verbindung hielt.

(gec)

[entnommen von www.beziehungleben.at/ bzw. www.dioezese-linz.at