Bischof Marketz in Adventhirtenbrief: Wer nach Frieden strebt, muss jeden Menschen achten
Klagenfurt, 27. 11. 25 (pgk). „Das Gute und damit der Friede beginnt dort, wo wir bereit sind, unser Denken und Handeln zu verändern“, schreibt Diözesanbischof Dr. Josef Marketz in seinem diesjährigen Adventhirtenbrief unter dem Motto „Gemeinsam auf dem Weg des Friedens / Skupno na poti miru“, der in beiden Landessprachen verfasst ist und am ersten Adventsonntag bei den Gottesdiensten in den Kärntner Pfarren verlesen wird. „Mit dem ersten Adventsonntag beginnt eine Zeit, die bei vielen Menschen von der Sehnsucht nach Frieden und einer heilen Welt geprägt ist“, so der Kärntner Bischof. Dies verheiße auch der Text der Lesung am ersten Adventsonntag (Jes 2,1-5), in dem der Prophet Jesaja eine „großartige Vision“ entwerfe: „Schwerter werden zu Pflugscharen umgeschmiedet, Lanzen zu Winzermessern und man hört auf, für den Krieg zu üben.“ Diese Vision gelte besonders auch in unserer Zeit, in der „Rüstungsausgaben weltweit erhöht werden, während vielen Menschen nach wie vor das Nötigste zum Leben fehlt“ und „in vielen Teilen der Welt das Völkerrecht mit Füßen getreten wird“. In diesem Zusammenhang verweist der Kärntner Bischof auf „die große Errungenschaft, dass sich die Völkerfamilie nach zwei blutigen Weltkriegen im Geist der Heiligen Schrift zu den Menschenrechten bekannt hat“. Diese sollten nicht hinterfragt oder gar relativiert werden. „Wer nach Frieden strebt, muss jeden Menschen achten“, so Bischof Marketz. Der Frieden, von dem der Prophet Jesaja spreche, sei ein Geschenk, das von Gott komme, nicht unsere Leistung. Dennoch gelte es zu fragen, „welchen Beitrag die Welt von uns Christinnen und Christen erwarten darf. Es liegt an uns, den Weg für diese großartige Vision des Friedens zu bereiten“, so der Kärntner Bischof.
Unter Zitierung der Bergpredigt (Mt 7,12) lädt Bischof Marketz dazu ein, „das Gute, das wir uns von anderen erwarten, zunächst ihnen angedeihen zu lassen und damit zum Licht für diese Welt zu werden“. In diesem Geist stehe auch weiterhin das synodale Miteinander in der Kirche. Es sei die unverzichtbare Voraussetzung, um Frieden zu schaffen. Papst Leo XIV. habe darauf hingewiesen, „dass Synodalität mit der Haltung des Zuhörens beginnt – auf das Wort Gottes, aufeinander und auch auf die Suchenden außerhalb der Kirche“, betont Bischof Marketz und lädt dazu ein, die Erfahrungen als Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung im Heiligen Jahr nachklingen zu lassen „und unsere Familien und Pfarren zu Orten des Zuhörens, der Anteilnahme und des Friedens zu machen“.