Organisation

Pressestelle

Besonderes Brauchtum im Advent: Krippenausstellungen in Kärnten

In der Vorweihnachtszeit zeigen in Kärnten mehrere Ausstellungen Krippen unterschiedlichster Stilrichtungen (​​​im Bild: Alpenländische Krippe, Ausstellung Pfarrhof Obermilltstatt). Foto: Alberer
Krippen unterschiedlichster Stilrichtungen (​​​im Bild: Alpenländische Krippe, Ausstellung Pfarrhof Obermillstatt) werden bei Krippenausstellungen in der Vorweihnachtszeit gezeigt. Foto: Alberer

Klagenfurt, 4. 12. 25 (pgk). Krippen führen die Weihnachtsbotschaft vor Augen und stimmen auf das Weihnachtsfest ein. Kärntner Pfarren und Krippenvereine laden in der Vorweihnachtszeit dazu ein, Krippen unterschiedlichster Stilrichtungen und Herkunft zu besichtigen.

Die Krippenfreunde Villach laden anlässlich ihres 30-Jahr-Jubiläums zur Krippenausstellung in der Franziskanerpfarre Villach-St. Nikolai ein. Von Donnerstag, dem 4., bis zum dritten Adventsonntag, dem 14. Dezember, sind im Pfarrzentrum kunstvolle Krippen in verschiedensten Formen und Stilrichtungen, von traditionellen Heimatkrippen über orientalische Szenen bis hin zu besonderen thematischen Gestaltungen, ausgestellt (4. Dezember: 14–19 Uhr; 5.–8. Dezember: 10–19 Uhr; 9.–11. Dezember: 14–19 Uhr; 12.–14. Dezember: 10–19 Uhr). Die von den Krippenfreunden Villach im Vorjahr umfangreich restaurierte historische „Eisenbahnerkrippe“ ist in der Antoniuskapelle der Pfarrkirche St. Nikolai zu sehen.

Auch die Krippenfreunde Klagenfurt feiern heuer das 30-Jahr-Jubiläum und laden am zweiten Adventwochenende am Samstag, dem 6., und Sonntag, dem 7. Dezember, jeweils von 9 bis 16 Uhr zur Jubiläumsausstellung in die Klagenfurter Stadtpfarrkirche St. Modestus ein.

In der Klagenfurter Stadtpfarre St. Theresia sind bis Dienstag, dem 6. Jänner 2026, an den Sonn- und Feiertagen jeweils von 8 bis 12 Uhr 60 sogenannte „Tiroler Krippen“ des Klagenfurter Krippenbaumeisters Markus Bucsek ausgestellt.

Die Krippenfreunde Maria Saal laden in Kooperation mit dem Domverein Maria Saal am Sonntag, dem 7., und Montag, dem 8. Dezember, jeweils von 11 bis 18 Uhr zur Krippenausstellung im Haus der Begegnung in der Stiftspfarre Maria Saal ein. Die Ausstellung mit rund 20 Krippen unterschiedlichster Größen und Stilrichtungen wird nach dem Gottesdienst am zweiten Adventsonntag durch Stiftspfarrer Kan. Mag. Josef-Klaus Donko eröffnet (Musik: MGV Maria Saal) und ist eine Veranstaltung im Rahmen des Zyklus „Weihnachten in Maria Saal“.

In der Pfarre Obermillstatt ist bis Montag, dem 8. Dezember, täglich von 14 bis 19 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung, die Krippenausstellung im Pfarrhof zu besichtigen. Außerdem ist in der Pfarrkirche die historische Pfarrkrippe, die in den vergangenen Jahren umfassend renoviert wurde, bis zum Fest der Darstellung des Herrn am 2. Februar (Maria Lichtmess) aufgestellt und frei zugänglich.

Die Krippenfreunde Feldkirchen, die heuer ihr 20-jähriges Bestehen feiern, laden von Donnerstag, dem 4., bis Montag, dem 8. Dezember, sowie von Donnerstag, dem 11., bis Sonntag, dem 14. Dezember, jeweils von 14 bis 19 Uhr zur Jubiläumsausstellung in die Krippenbauschule Feldkirchen ein. Darüber hinaus präsentieren die Krippenfreunde Feldkirchen beim „Krippenpfad Feldkirchen“ bis Dienstag, dem 6. Jänner, ihre Krippen in den Auslagen der Innenstadtgeschäfte.

Das Katholische Bildungshaus Sodalitas in Tainach/Tinje lädt bis Sonntag, dem 11. Jänner 2026, zur Krippenausstellung ein. Gezeigt werden Krippen des Kärntner Krippenbauers Gerhard Mohr, die ausschließlich aus Naturprodukten hergestellt sind, sowie Krippen aus verschiedenen Ländern und Kulturen. Die Krippen von Gerhard Mohr können käuflich erworben werden. Außerdem fertigt er auf Nachfrage auch maßgeschneiderte Krippen an.

Tradition der Krippen

Der griechische Text des Lukasevangeliums sagt, dass Maria ihren Sohn in Windeln wickelte und in „he phatne“ (eine Vertiefung im Höhlen- bzw. Stallboden, aus der die Tiere ihr Futter fraßen) legte. Das deutsche Wort „Krippe“ stammt aus dem indogermanischen und meinte zunächst einen geflochtenen Futtertrog/Korb. Bereits sehr frühe Darstellungen zeigen das Jesuskind in einer geflochtenen Krippe. Man geht davon aus, dass Papst Liberius Mitte des 4. Jahrhunderts eine Basilika mit einer Krippenkapelle errichten ließ. 420 erbaute man an dieser Stelle S. Maria Maggiore, wo man Holzstücke aufbewahrte, die angeblich von der Krippe Jesu stammen sollten. Wahrscheinlich ist an dieser Stelle in den Weihnachtstagen auch die erste dreidimensionale Krippe gestanden. Seit jener Zeit ist es in S. Maria Maggiore üblich, die Geburt Jesu Christi in Form einer Krippe mit einem in Windeln gewickelten Kind zu zeigen. Daraus entwickelte sich der Brauch, als Nachbildung der Geburtsszene Christi neben dem Altar eine Krippe aufzustellen.
Die Idee zur ersten Weihnachtskrippe stammt vom Heiligen Franz von Assisi, der 1223 in Greccio (Italien) eine Krippenfeier mit lebenden Tieren abhielt. Europaweite Verbreitung in Katholischen Kirchen fand die Weihnachtskrippe ab dem 16. Jahrhundert durch die Jesuiten, deren erste Krippe um 1562 in einem Kloster in Prag nachweisbar ist. In Kärnten sind erste Kirchenkrippen seit Mitte des 17. Jahrhundert, wenn auch meist ohne weitere Details, belegt.

Die Figuren in der Krippe

Ein fester Figurenkanon ist bereits seit dem Jahr 1350 nachweisbar. Die Darstellung in Krippen hat sich zu Beginn auf das in der Krippe liegende, meist in Windeln gewickelte und auf Heu oder Stroh gebettete Jesuskind, dessen Eltern Maria und Josef, Ochs und Esel beschränkt. Im Laufe des 19. Jahrhunderts kamen immer mehr Figuren wie die Heiligen Drei Könige oder Hirten mit Schafen hinzu, und die Stallungen wurden mit einem Kometen und einem Verkündigungsengel versehen. Außerdem änderte sich im Laufe der Zeit auch die Darstellung der Krippenlandschaften und wurde den regionalen Gegebenheiten angepasst.