Zahlreiche Paare waren zum Gottesdienst für Liebende gekommen. Aber auch Alleinstehende und verwitwete Menschen waren da. Auch Menschen, die einen Verstorbenen betrauern, die sich nach einem Partner sehnen oder deren Beziehung zerbrochen ist, sind Liebende. Doch gerade diese werden in der Realität ihrer Beziehungen oft vergessen.

Eigentlich war es ein sehr meditativer Gottesdienst. Und das trotz der sehr kräftigen und rockig-getragenen Klänge der Band: „Mr. Wolf, Sir Chris, Nolte and the big G.“, die es verstanden, die Eindringlichkeit des Themas musikalisch zu untermauern. Denn das große Geschehen ereignete sich zwischen den Menschen, die gekommen waren, um einander zu segnen; das größte Geschenk, das Liebende einander machen können. Vor dem Angesicht Gottes.

Das Ehepaar Erwin und Monika Rößler brachte in Anlehnung an die Schriftlesung aus dem Johannesevangelium, von der Hochzeit von Kana, sechs Krüge zum Altar:

1. Krug der Kommunikation

In der Beziehung ist das Verstehen nicht immer einfach. Je länger Menschen zusammen sind, desto genauer will das Zuhören wieder gelernt sein.

2. Krug der Achtsamkeit

Was zu Beginn einer Beziehung leicht erscheint, muss in späteren Jahren immer wieder geübt werden: einander zu loben, sich zu bedanken und einander Aufmerksamkeit zu schenken. Nicht erst wenn wir durch Krisen aufgerüttelt sind.

3. Krug der Verantwortung

Verantwortung bedeutet, den Partner als eigenständigen Menschen wahrnehmen und nicht nur die eigenen Interessen und Vorlieben im Auge haben.

4. Krug der Vergebung

Auch wenn es schwer sein kann, nach Verletzungen wieder auf den Partner zuzugehen und das viel Zeit brauchen kann. Vergebung heilt nicht nur eine Beziehung, sondern schafft Frieden im eigenen Herzen.

5. Krug der Zärtlichkeit

Es ist eines der schönsten Geschenke unseres Schöpfers, dass er uns als sexuelle Wesen geschaffen hat. Wie viel Glück, Lust und Freude wird uns damit als Liebende geschenkt. Und doch ist es ein lebenslanges Lernfeld.

6. Krug der Dankbarkeit

Die Dankbarkeit wirkt der Selbstverständlichkeit entgegen. Das größte Geschenk ist die Liebe meines Partners – und dieses Beschenktwerden ist tief mit unserem Glauben verbunden.

Das Ehepaar Rößler lud alle ein, den Krügen ihrer Liebesbeziehung innerlich nachzuspüren.

Der „Gottesdienst für Liebende“, eine wunderschöne Möglichkeit, einander als Paar abseits von Kitsch und Kommerzialisierung des Valentinstages zu beschenken.

Der Dank der Pfarre gilt allen Mitwirkenden, den treuen Helfern des „Ausschusses für Ehe – Familie – Kinder“.