Pfarre

Villach-St. Nikolai

Anbetung ist “Christus anschauen”

Montag bis Freitag von 17.30 - 18.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Nikolai

Die “gotische“ Monstranz unserer Pfarre (© Foto: P. Norbert Pleschberger)
Die “gotische“ Monstranz unserer Pfarre (© Foto: P. Norbert Pleschberger)

Die Anbetung zählt zweifellos zu den „klassischen“ Formen des katholischen Betens.

Nur Gott geziemt Anbetung. Heilige werden nicht „angebetet“, sondern „verehrt“. Dass Gott sich erniedrigt, um einerseits Mensch, andererseits in der Eucharistie im Leib Christi gegenwärtig zu werden, ist gleichermaßen schwer verständlich, doch ein Schlüsselmoment in unserer Gottesvorstellung. Gott macht sich angreifbar. Er ist demütig, sagt Franziskus:

„Seht doch, täglich erniedrigt er sich (vgl. Phil 2,8), wie er einst „vom königlichen Thron herab“ (Weih 18,15) in den Schoß der Jungfrau kam. Täglich steigt er aus dem Schoß des Vaters in den Händen des Priesters herab auf den Altar.“

Eine Nähe des Bildes findet sich auch in der Beziehung zweier verliebter Menschen zueinander. Ein verliebter Mensch kann sich "in seiner Angebeteten verlieren". Neben dem Anhimmeln z.B. des Gesichtes der/der Angebeteten, werden auch die seelisch/geistigen Eigenschaften eines Menschen verehrt. Ebenso ist die Anbetung des Leibes Christi in der Eucharistie eine geistig - innerliche wie eine leibliche Erfahrung. Die Monstranz kann dabei helfen, Christus „anzuschauen“. Diese zunächst leibliche Schau kann zu einer tieferen inneren Verbundenheit mit Gott führen. Wie in der Verliebtheit Geist und Leib in einer Einheit erfahren werden, so ist es auch mit der Eucharistie, wie Franziskus dazu im Zweiten Brief an die Gläubigen schreibt:

„Lasst uns also Gott lieben und ihn anbeten mit reinem Herzen und reinem Sinn, weil er selbst dies über alles gesucht hat, indem er sagte: „Die wahren Anbeter werden den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten“ (Joh 4,23). Denn alle, „die ihn anbeten, müssen ihn im Geist der Wahrheit anbeten“ (vgl. Joh 4,24). Und wir wollen ihm bei Tag und Nacht Lobpreisungen und Gebete darbringen, indem wir sprechen: „Vater unser, der du bist in den Himmeln“ (Mt 6,9); denn wir „müssen allezeit beten und dürfen nicht nachlassen“ (Lk18,1).“ (BrGlII19-21)

Daraus wird deutlich, dass es sich um ein Bleiben in Gottes Gegenwart handelt. Über Franziskus wurde gesagt, dass „sein ganzes Leben Gebet geworden war.“ Auch Verliebte sind in räumlicher Entfernung einander nahe.

Die Bedeutung der Stille wird bei der Anbetung noch spürbarer. Letztlich versagen dem Menschen angesichts der Erfahrung Gottes die Worte. Auch in der Messfeier gibt es kleine Momente stiller Anbetung, die jedoch inmitten aller Gebete und Lieder meist wenig Beachtung finden. Der Brauch der Anbetung versucht der Stille mehr gerecht zu werden. Er ist ein Verweilen in der Gegenwart Gottes, in der liebenden Schau. In diesem Sinne lädt unsere Pfarrgemeinde ab November täglich von Montag bis Freitag zur Anbetung von 17.30 bis 18.30 Uhr. Gleich ob Sie eine ganze Stunde bleiben oder nur einige Minuten Zeit finden. Seien Sie willkommen!

Empfehlenswert ist dazu die innere Haltung des „Lobpreis Gottes“ (LobGott):

"Du bist der heilige Herr, der alleinige Gott, „der du Wunderwerke vollbringst“ (Ps 76,15).

Du bist der Starke.

Du bist der Große. (vgl. Ps 85,10)

Du bist der Erhabenste.

Du bist der allmächtige König, du „heiliger Vater“ (Joh 17,11), „König des Himmels und der Erde“ (vgl. Mt 11,15).

Du bist der dreifaltige und eine Herr, der Gott aller Götter (vgl. Ps 135,2).

Du bist das Gute, jegliches Gut, das höchste Gut, der Herr, der lebendige und wahre Gott (vgl. 1 Thess 1,9).

Du bist die Liebe, die Minne.

Du bist die Weisheit.

Du bist die Demut.

„Du bist die Geduld.“ (Ps 70,5)

Du bist die Schönheit.

Du bist die Milde.

Du bist die Sicherheit.

Du bist die Ruhe.

Du bist die Freude.

Du bist unsere Hoffnung und Fröhlichkeit.

Du bist die Gerechtigkeit.

Du bist das Maßhalten.

Du bist all unser Reichtum zur Genüge.

Du bist die Schönheit.

Du bist die Milde.

"Du bist der Beschützer.“ (Ps 30,5)

Du bist unser Wächter und Verteidiger.

Du bist die Stärke. (vgl Ps42,2)

Du bist die Erquickung.

Du bist unsere Hoffnung.

Du bist unser Glaube.

Du bist unsere Liebe.

Du bist unsere ganze Wonne.

Du bist unser ewiges Leben: Großer und wunderbarer Herr, allmächtiger Gott, barmherziger Retter."