Heute, am 25. November, wird der Internationale Tag für die Beseitigung von Gewalt gegen Frauen „gefeiert“. Kurz nach dem Tag der Kinderrechte ein weiteres wichtiges Signal für die Schwächeren in einem nur schwer durchschaubaren Graubereich. Etwa 90 Prozent der Gewalttaten an Frauen werden durch ihr unmittelbares soziales Umfeld ausgeführt - Partner, Bekannte, Arbeitskollegen, etc. - und nur in vergleichsweise seltenen Fällen durch Unbekannte. Gewalt gegen Frauen ist eines der schlimmsten Probleme in unserer Gesellschaft, das praktisch täglich durch tragische Fälle ins Licht der Öffentlichkeit gelangt.

Jede 4. bis 5. Frau in Österreich ist von häuslicher Gewalt – körperlicher wie psychischer – betroffen, EU-weit sogar jede 3. Frau ab dem 15. Lebensjahr. Besonders schlimm ist es, wenn auch Kinder zu Zeugen der Gewalt an der Mutter, oder gar selbst misshandelt werden. Viele Betroffene entwickeln psychosomatische und psychische Störungen und obwohl Gewalt an Frauen und Kindern das größte Gesundheitsrisiko darstellt und hohe Folgekosten verursacht, wird sie noch immer verharmlost und es dauert oft quälend lang, bis Frauen Hilfe suchen.

Jeder Fall von Gewalt ist zutiefst unmenschlich und wie in allen Bereichen unserer Gesellschaft gilt auch hier: Zivilcourage ist gefragt. Nicht wegsehen oder schweigen, wenn offensichtlich Gewalt im Spiel ist. Und das gilt für alle Tage, nicht nur für den 25. November!

Mag. Wolfgang Unterlercher, Familienwerk der Katholischen Aktion Kärnten