Dekanat

Dekanat Villach-Stadt

Verwertung

Dompropst Dr. Olaf Colerus-Geldern referierte am. 15. 11. über die Verbindlichkeit der Werte

Dompropst Dr. Olaf Colerus-Geldern (© Foto: m. hofer)
Dompropst Dr. Olaf Colerus-Geldern (© Foto: m. hofer)

Die Menschen tragen eine tiefe Sehnsucht und Illusion nach Übereinstimmung der eigenen Werte mit der Ordnung der Gesellschaft in sich. Das sagte am zweiten Abend Bischofsvikar Dr. Olaf Colerus-Geldern. Doch meine Bewusstseinsinhalte stimmen nicht mit der Realität überein, die Realität ist ernüchternd, Widersprüche sind nicht harmonisierbar – was tun?
In jeder Zeitepoche und in jedem Kulturkreis steht der individuelle Lebensstil gegen das Gemeinwohl bzw. das Kollektiv: entweder werden die Werte vom Einzelnen oder jene vom Gesamten umgesetzt. Wurde in Europa vor Jahrzehnten der „Gemeinnutz“ vor den „Eigennutz“ gestellt (z. B. in der NS-Zeit), so wird heute das Wohlfühlen des einzelnen Menschen stärker betont. Gerade die Massenmedien spielen oft am Klavier des Wohlfühlens. Die Verbindlichkeit der Werte lebt aber davon, dass diese ernst genommen werden und manchmal auch ein persönliches Opfer zu erbringen ist.
Die Wahrheit der Werteordnung wird von vielen gerne verdrängt. Eigentlich muss die Wahrheit dem Menschen zugemutet werden können, aber dieser empfindet sie immer als „Zumutung“. Wir – die christlichen Kirchen – haben zu wenig gelernt, die Wahrheit so zu sagen, dass sie nicht verletzt.
G. u. M. Hofer