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Dekanat Villach-Stadt

Deine Kirche - Meine Kirche

Buchvorstellung von Hans-Peter Premur im Rahmen der ViDeo Veranstaltungsreihe in Villach-St. Josef

 (© Foto: ZS)
(© Foto: ZS)

„Sei ein Bindestrich! Sei ein Bindestrich zwischen Johannes und Petrus!“, forderte Hans Urs von Balthasar den jetzigen Hochschulseelsorger Hans-Peter Premur auf, als er während einer Einkehrwoche über seinen Vornamen stolperte. Im Laufe der Woche wurde Premur klar, was der berühmte Theologe meinen könnte. Apostel Johannes steht für den Jünger, der eine innige Beziehung mit Jesus hatte. Der Apostel Petrus symbolisiert die Struktur der Kirche. Ein Bindestrich zu sein zwischen Charisma und Amt, zwischen Lebendigem und Struktur, zwischen Mystik und Aktion, heißt beides zu verbinden und dabei sie nicht zu vermischen, begann der Autor seine Ausführungen.

Im weiteren Verlauf berichtete er über seine spirituelle Suche von den Kindesbeinen an bis heute. Dabei begegnete er den indischen Religionen, praktizierte Yoga und asiatische Meditationspraktiken, lernte die orthodoxe Spiritualität kennen und kehrte auf diesem Umweg zu seinen katholischen Wurzeln zurück. Schließlich wurde er 1988 zum Priester geweiht.

Als Priester suchte er die Wege, seine Erfahrungen in die pastorale Praxis einfließen zu lassen. Er versucht  Zeichen zu setzen, damit die Kirche zumindest in seinem Umfeld zukunftsfähig bleibt. Die Traditionen der Orthodoxie oder der indischen Yogis können die eigene Spiritualität beleben. Dafür nannte er den Atem oder das Atmen als Beispiel. Er spielt eine große Rolle in den asiatischen Meditationspraktiken. In der orthodoxen Spiritualität ersetzt er den Geist und gilt im Herzensgebet der Wüstenväter als die „Autobahn des Gebetes“.

Am Ende seiner Ausführungen schilderte er einige Zeichen, die er in seiner pastoralen Praxis setzt: Die Umgestaltung eines Kirchenraums wird zur „historischen“ Wende, eine Thomasmesse wird zum Ort der Gottesbegegnung für die Zweifler, Bibelgespräche finden in den verschiedenen Orten (z.B. Bank, Bäckerei) und mit unterschiedlichen Berufsgruppen statt, die Verbindungen zwischen Ernährung, Gesundheit, Bewegung und eigener Spiritualität werden gefördert, usw.