Pfarre / Fara

Neuhaus/Suha

Filialkirche

Filialkirche Bach St. Bartholomäus • Podružnica Potoče Sv. Jernej

Patrozinium: Hl. Bartholomäus und Hl. Oswald • Sv. Jernej in Sv. Ožbolt

Neubau im 17. Jahrhundert auf alten Fundamenten

Wo der für die Streusiedlung namengebende Bach aus einem Seitengraben des Motschulaberges die Hochterrasse über der Drau erreicht, steht die kleine Filialkirche St. Bartlmä und Oswald. Sie ist zwar bereits 1272 urkundlich nachweisbar und muss also zunächst in Formen der Romanik errichtet worden sein, wurde aber aufgrund ihrer vom Archidiakon Pellueroli festgestellten Baufälligkeit, Enge, Unbequemlichkeit und Feuchtigkeit bald nach 1646 weitgehend neu errichtet. Vermutlich folgte der Neubau des 17. Jahrhunderts den Baulinien der romanischen Kirche.

Der Innenraum

Hinter dem gemessen an den Dimensionen der Kirche durchaus mächtigen Westturm mit gekuppelten Schallöchern der Spätrenaissance und einem südlich angebauten, überdachten Stiegenaufgang erstreckt sich der einfache, zweijochige Saalraum mit Tonnengewölbe. Vom Langhaus führt ein spitzer Triumphbogen, mit einer barocken, später übermalten (?) Kreuzigungsszene versehen, in eine Halbkreisapsis, welcher an der Nordseite die Sakristei angebaut ist.

Der kleine Hochaltar von 1753 ist sowohl hinsichtlich seiner Form als auch der bunten Fassung ein schönes Beispiel volkstümlichen Spätbarocks. Er zeigt in der Mitte Statuen der Kirchenpatrone, die seitlich von den Jesuitenheiligen Ignatius von Loyola und Franz Xaver flankiert werden, bei denen sich der Einfluss der Patronatsherrschaft Eberndorf bemerkbar macht. Im Aufsatz steht eine gotisierende Madonna auf der Mondsichel, begleitet von derb-volkstümlichen Statuen der Heiligen Margarethe und Luzia.

Die beiden Seitenaltäre entsprechen in ihrer Ädikulaform (in der architektonischen Form einer Tempelfassade) und der schwarz-goldenen Farbgebung noch dem Stil des Frühbarocks, sind also um die Mitte des 17. Jahrhunderts gleich nach der Fertigstellung der Kirche angefertigt worden.
Der linke Seitenaltar besitzt als Hauptbild eine frühbarocke Muttergottesdarstellung und im Aufsatz die Halbfigur Christus als Weltenherrscher; der kleinere rechte Seitenaltar zeigt die büßende Maria Magdalena. Das ehemalige barocke Seitenaltarbild mit der in einer Höhle ruhenden Pestpatronin Rosalia von Palermo, einer auch in den Alpenländern beliebten Pestpatronin (vgl. den Hemmaberg!), ist heute an der linken Langhausmauer angebracht.

Die ehemalige weiß-gold gefasste Kanzel aus dem späten 17. Jahrhundert wurde 1986 wegen ihres schlechten Zustandes abgetragen. Zum Inventar der Kirche gehören auch drei bemerkenswerte barocke Kreuze.

Podružnična cerkev sv. Jerneja in sv. Ožbolta v Potočah je nastala ob koncu renesanse. Ima zgodnjebaročne stranske oltarje iz časa gradnje in poznobaročni veliki oltar.

 

Textauszüge aus: Wilhelm Deuer: Bau- und kunstgeschichtliche Streifzüge durch die Gemeinde Neuhaus, in: 50 Jahre Gemeinde Neuhaus. Geschichte und Gegenwart einer Kärntner Gemeinde. Klagenfurt: Verlag des Kärntner Landesarchivs (2008).

DRUCKANSICHT 

 

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