Pfarre

Villach-St. Nikolai

Franziskanische Selige und Heilige

Der hl. Paschalis Baylon

In der Franziskanerkirche Villach-St. Nikolai ist beim Josefsaltar der hl. Paschalis mit einer Monstranz dargestellt. (rechs).
In der Franziskanerkirche Villach - St. Nikolai ist beim Josefsaltar der hl. Paschalis mit einer Monstranz dargestellt. (rechs)

Er ist Patron der eucharistischen Vereinigung und Sakramentsbruderschaft, der Köche und der Hirten: Paschal Baylon.

Zu Pfingsten im Jahr 1540 erblickte Paschalis, der Sohn von Martin Baylon und Isabel Yubero in Torre Hermosa im Königreich Aragon das Licht der Welt. Mit sieben Jahren kam er nach Alconchel de Ariza, wo er bei einem Hirten als Gehilfe arbeitete.

Obwohl ihm die Arbeit als Hirte viel abverlangte, liebte er sie, da er die Möglichkeit hatte, oft mit Gott allein zu sein. Eines Tages ergatterte er ein Buch des „Kleinen Offiziums der Heiligen Jungfrau“, sodass er sich autodidaktisch das Lesen und Schreiben beibrachte und sich nicht scheute, bei Bedarf vorübergehende Menschen zu bitten, ihm zu helfen. Einer seiner Lieblingsorte war das Heiligtum Unserer Lieben Frau, welches sich in der Nähe des Ortes befand, an der seine Schafe weidete und wo er sich so oft wie möglich für das Gebet aufhielt.

12 Jahre später ging er nach Monforte del Cid. Durch Mediation, Gebet und das Lesen frommer Werke sowie einer Erscheinung Jesu Christi in einer Höhle in den Bergen, wuchs in ihm die Sehnsucht, einem Orden beizutreten. Seine Wahl viel auf den Franziskanerorden, denn „ich bin arm geboren, und ich bin entschlossen, in Armut und Buße zu sterben.“ 1564 wurde Paschalis im Kloster San José in Elche (Königreich Valentia) aufgenommen, wo er als Pförtner und im Refektorium diente, bevor er in verschiedenen Klöstern tätig war. Sein Alltag als Laienbruder zeichnete sich durch Bußstrenge, Armut, Demut, Nächstenliebe und eucharistische Frömmigkeit aus.

Dem bescheidenen Bruder wurden Wunder zugeschrieben, wie die Vermehrung von Brot für die Armen, die Heilung von Kranken und die Gabe der Prophetie. Sein Mut den Glauben zu bezeugen, zeigte sich unter anderem während der Überbringung eines Briefes, wo er in Olréans auf Hugenotten stieß. Unerschrocken bekannte er ihnen gegenüber den katholischen Glauben und die Realpräsenz Christi in der Eucharistie.

Gegen Ende seines Lebens verbrachte er häufig einen großen Teil der Nacht im Gebet vor dem Altar, wo er trotz mehrmaliger Verzückungen seine Demut bewahrte. Seinen himmlischen Geburtstag erfolgte ebenfalls zu Pfingsten: Paschalis starb am 17. Mai 1592. An seinem Grab in der Klosterkirche in Vila-real ereigneten sich zahlreiche Wunder, die seine Verehrung in ganz Spanien verbreitete und förderte.

Paschalis wurde am 19. Oktober 1618 von Papst Paul V. selig- und am 16. Oktober 1690 von Papst Alexander VIII. heiliggesprochen.

Im Jahr 1936 sind seine Gebeine während des Spanischen Bürgerkrieges Großteiles verbrannt worden. Die erhaltenen Reliquien wurden im Heiligtum in Vila-real, welches von 1942 bis 1971 neu aufgebaut wurde, in einer Grabkapelle im Chorraum „bestattet“ und zu seinem 400. Todestages am 17. Mai 1992 feierlich vom Spanischen König Juan Carlos I. wiedereröffnet.

Am Gedenktag des hl. Paschalis findet in Villach - St. Nikolai traditionsgemäß an diesem Tag ein Anbetungstag statt.