Pfarre

Villach-St. Nikolai

Begegnungen voller Herzlichkeit in Kirgisistan

Travellog 2 - Kirgisistan

Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM
Foto: P. Emmanuel-Maria Fitz OFM

Der neue Morgen begann mit kleinen Augen – die Müdigkeit war noch spürbar –, doch die Freude überwog, denn endlich sind auch die Koffer angekommen. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zu Schwester Emilia, mit der wir gemeinsam die Heilige Messe feiern durften. Im Anschluss berichtete sie uns über ihre bewegende Tätigkeit in Kirgisistan. Zuvor war sie 18 Jahre lang in Kasachstan im Einsatz.

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Eine große Herausforderung in ihrer Arbeit stellt die Gesetzeslage dar: Offiziell ist missionarische Tätigkeit nicht erlaubt. Doch mit großer Gelassenheit, tiefer Freude und unermüdlichem Einsatz sind die Schwestern für die Ärmsten der Armen da. Regelmäßig besuchen sie auch Menschen in abgelegeneren Regionen – oft bedeutet das anderthalb Stunden Autofahrt.

Nach der Messe fuhren wir zur katholischen Kirche. Dort feierte zunächst die englischsprachige und im Anschluss die russische Gemeinde die Heilige Messe. Obwohl Fronleichnam in Kirgisistan kein Feiertag ist, wurde danach eine eindrucksvolle Fronleichnamsprozession abgehalten.

Gestärkt durch das Mittagessen besuchten wir mehrere Familien. Unser erster Besuch galt Lydia, einer Frau mit großem Herzen, die wöchentlich für etwa 15 Kinder aus der Umgebung kocht, damit sie zumindest einmal in der Woche eine warme Mahlzeit erhalten. Dieses Projekt wird unter anderem von Franz Hilf unterstützt. Der Kontakt entstand durch einen Priester, über den sie auch die Schwestern kennengelernt hat.

Anschließend besuchten wir eine ältere Frau, ebenfalls namens Lydia, die mit zehn Enkelkindern und sechs Urenkeln lebt. Vor 70 Jahren ließ sie eine kleine Kapelle errichten, in der sich bis heute Menschen zweimal in der Woche zum gemeinsamen Gebet versammeln. Ihre Herzlichkeit und Ausstrahlung berührten uns tief – besonders, als sie einer Teilnehmerin Blumen schenkte. Dabei blieb kaum ein Auge trocken.

Zum Abschluss besichtigten wir ein weiteres Projekt: eine Mutter mit drei Kindern, die durch die Unterstützung der Schwestern eine neue Wohnung erhalten konnte. Auch hier – wie bei all unseren Begegnungen – wurden wir mit großer Herzlichkeit empfangen, bewirtet und beschenkt.

Die Gastfreundschaft, die uns in Kirgisistan entgegengebracht wurde, ist etwas ganz Besonderes – sie hinterlässt Spuren in unseren Herzen.