Pfarre

Villach-Hlgst. Dreifaltigkeit

Vortrag und Diskussion

„Kritische Gedanken in der Fastenzeit, Überfluss, Bitterste Not und ein Stern der Hoffnung für Nitzkydorf/Rumänien“.

 

Dieser Thematik stellten sich am Freitag, 6. März  engagierte Christen aus unserer Pfarre, unterstütz von Schwester Gertrud, die sich selbst 20 Jahre um Straßenkinder in Rumänien gekümmert hat. Aus gesundheitlichen Gründen mittlerweile zurück im Mutterhaus in Wernberg, koordiniert sie noch heute Hilfsprojekte und Spendenaktionen für diese Ärmsten der Armen. Begrüßen durften wir auch Schwester Maria Anaclet.

Spannende Diskussionen gab es um das Thema organisierte Bettlerbanden, im Zusammenhang mit moderner Sklaverei. Ob die Politik, sowohl im Inland, als auch im Ausland versagt, wenn es hier wie dort immer noch so viel Armut gibt? Ob die Menschen an ihrer schwierigen Situation selbst Schuld haben, weil sie ganz einfach nur faul sind, oder ob doch anderer Gründe dahinterstecken? Zum Beispiel die Angst eigenständig Entscheidungen zu treffen und danach zu handeln, wenn dies im kommunistischen System jahrzehntelang mit Freiheitsstrafe und Arbeitslagern honoriert wurde. Oder sind die Menschen auch heute noch in einer Schockstarre und trauen sich ganz einfach nicht die Initiative zu ergreifen?

Können es auch gar nicht, weil es neben den notwendigen Mitteln, vor allem auch am notwendigen Wissen fehlt, marktorientierte Pläne auch umsetzen zu können. Wir haben festgestellt, dass hier vor allem Hilfe zur Selbsthilfe dringend nötig ist. Dass Fachleute von uns diesen Menschen lehrend und beratend zur Seite stehen und die Umsetzung auch kontrollieren.

Einige machen sich auch Sorgen, dass ihre Spenden gar nicht ankommen, sondern irgendwo versickern wenn sie an größere Organisationen spenden. Berichte dazu gibt es ja. Aber gerade diese Menschen wollen sich gerne engagieren, wenn es um konkrete, überprüfbare Aktionen geht. Man einigt sich auch darauf, dass sowohl Geld- als auch Sachspenden sinnvoll sind. Brauchen würden die Kinder aus Nitzkydorf vieles, das Problem ist der Transport. Fragen dazu sind sicher zu lösen: Was kostet uns ein Transport über eine Spedition? Hat jemand einen Kleintransporter, den er zur Verfügung stellen könnte? Noch besser, wäre er bereit mit diesem Kleidung, Schulartikel, Medikamente, Hygieneartikel, usw. die wir sammeln konnten, für den Ersatz der Fahrtkosten nach Rumänien zu liefern.

Der Wille Aller, die Kinder von Nitzkydorf auf jeden Fall zu unterstützen, auch über einen längeren Zeitraum hinweg und einige offene organisatorische Fragen sind das Resümee dieses Abends.

Für das Interesse und die zahlreichen Diskussionsbeiträge und Anregungen bedanke ich mich bei allen, die bereit waren, einen Abend über die Armut in der Welt nachzudenken.

 

Irene Reichl