Pfarre

St. Andrä im Lavanttal

Nachruf GR Mag. Theol. Johann Nepomuk WORNIK

10. April 1952 - 5. Feber 2019

Johann Nepomuk WORNIK, GR, Mag. Theol.

Abschied und Nachruf von einem Menschen, der seine Ecken und Kanten, Stärken aber auch Schwächen hatte.

Pfarrer Wornik ist am Dienstag den 5. Februar 2019 vorrausgegangen zu Gott, ins Licht, ins Leben…

Wornik wurde 1981 zum Priester geweiht und durch Bischof Dr. Egon Kapellari im Herbst 1991 ins Lavanttal nach Pölling und Lamm zum priesterlichen Dienst für Glauben und Gemeinschaft bestellt.

Als Aushilfsseelsorger wirkte er auch in der Stadtpfarre St. Andrä und prägte die Filialen Fischering und Schönweg mit seiner Handschrift. Die Damen der Katholischen Frauenbewegung Fischering und der Filialkirchenrat fassen zusammen:

Pfarrer Mag. J.N.Wornik wurde im Jahr 2002 für die Filialkirche Fischering bestellt. Es war gut für Fischering denn er war ein richtiger Seelsorger, den die Gläubigen schätzten. Für ihn zählten die Menschen und nicht Titel und Reichtümer.  Er war ein Priester, ein Seelsorger der viele Familien von der Taufe, Hochzeit, Jubiläen und Begräbnisse über Jahrzehnte begleitet hat und immer auf die Anliegen der Menschen gehört hat.

2011 gründete er die KFB Fischering.  Gemeinschaft war ihm stets ein Anliegen, er war bei jedem Treffen der Frauen und bei den Sitzungen vom Kirchenrat anwesend und mitten unter uns. Leider wurde sein Wirken zu Lebzeiten nicht gebührend anerkannt, sondern teilweise sogar belächelt. Wir, die Fischeringer vermissen ihn. Möge Gott ihm sein Wirken gebührend belohnen.“

Die Almregion der Saualpe wurde Pfarrer Wornik zur Heimat: Bergauf und Berab gingen seine Fahrten zu den Kirchen, zu Gasthäusern, zu den Vereinen, zu Häusern und Höfen, vor allem aber zu den Menschen.

Dieses Bestreben und sein Bemühen um das Wohl der Gemeinschaft im Glauben wurde Seitens der Diözese Gurk durch Bischof Dr. Alois Schwarz anerkannt, als Pfarrer Wornik zum Geistlichen Rat bestellt wurde!

„Nepo“- so durfte sein Freundeskreis ihn rufen. Hr. DI Heinz Tritthart war einer seiner Mitstreiter auf der Saualm. Er sollte auf Wunsch vom Pfarrer die Trauerrede halten. Hier ein Auszug davon:

Als mich die Nachricht von seinem Tod ereilte, war ich natürlich geschockt, obwohl man damit rechnen musste. Was mich fast mehr schockte, war die Mitteilung, es sei sein ausdrücklicher Wunsch gewesen, ich solle die Trauerrede halten! Für mich war er der Pfarrer, dem ich immer etwas kritisch aber dennoch in freundlicher Verbundenheit begegnet bin.

Ich komme aus Graz; dort war ich Architekt, HTL-Lehrer und Gerichtssachverständiger. Jetzt lebe ich mit meiner Frau hier auf der Saualm und bin der Pfeiffer (das ist der Vulgo-Name des Bauernhofes).

Was war es also, was Pfarrer Wornik zu seinem Wunsch bewegte? Es wird wohl nicht der Umstand gewesen sein, dass ich mit ihm öfters verwechselt wurde.  Ich war von 2007 bis 2017 Pfarrgemeinderat in Lamm und war in dieser Zeit, aber auch später noch für allerlei Wünsche des Pfarrers zuständig, ich war quasi sein Sonderbeauftragter. Auf Worniks Wunsch habe ich die Kirchenführer von Lamm, Tschrietes, Wölfnitz, St. Leonhard und Pölling geschrieben. Es durften keine rein kunsthistorischen Elaborate sein, wichtiger waren ihm die Heiligen, die es galt den Gläubigen näher zu bringen.

Immer wieder kam es vor, dass er verdienstvolle Mitarbeiter beleidigt und vor den Kopf gestoßen hat. Er war eben kein geschliffener Diplomat, sondern ein Mensch, der seinen eigenen Willen hatte, aber leider auch unbegründeten Spontaneinfällen unterlegen war.

Johann Nepomuk Wornik war ein begnadeter Baumensch. Nicht etwa als Bastler oder Häuslbauer, da war er völlig unbegabt. Aber als Substanzsanierer und Restaurator. Alle von ihm betreuten Kirchengebäude, 5 an der Zahl, hat er teilweise von Grund auf restaurieren lassen. In St. Leonhard ist es ihm sogar gelungen die vom Bundesdenkmalamt aufgegebene Messnerkeusche zu retten. In fast regelmäßigen Abständen ließ er sakrale Gegenstände, wie Messkelche, Bilder, Fahnen, die er teilweise auf Dachböden gefunden hat, restaurieren, ohne in die Schuldenfalle zu tappen.“

Vor 2 Monaten ist es Pfarrer Wornik eingefallen, die Kreuzwegbilder in der Kirche Pölling restaurieren zu lassen. (Mittlerweile sind sie restauriert und wieder an ihrem Platz) er konnte es selbst nicht mehr erleben!

Hr. DI Heinz Tritthart beschreibt Wornik weiters:

„Als begnadeten Fundraiser, ein begnadeter Geldeintreiber. Alle diese beschriebenen Restaurierungsleistungen kosteten Geld, viel Geld. Trotzdem nahm die Spendenfreudigkeit der Bevölkerung kein Ende.

Johann Nepomuk Wornik war ein begnadeter Menschenfänger.

Dem Pfarrer gelang es, viele freiwillige Helfer zu motivieren mitzumachen. Diese waren Pfarrgrenzen überschreitend tätig.

War Johann Nepomuk Wornik auch ein begnadeter Seelsorger?

Wenn jemand Menschen zusammenbringt, die im Alltagsleben wenig Kontakt haben, die vielleicht sogar zerstritten sind, und diese Menschen voller Elan und miteinander ein Gemeinschaftswerk errichten, dann ist das wohl Seelsorge im besten Sinn.

Wornik war kein Schriftgelehrter, der im gläsernen Käfig sitzt, nein, er war unermüdlich unterwegs auf den Abhängen der Saualm, was ihm den Titel „Saualmpfarrer“ eingebracht hat, für ihn ein Ehrentitel!

Die Liebe, die Liebe zu Gott, Gottes Liebe zu uns und die Nächstenliebe, war zentrales Thema seiner Predigten.

Johann Nepomuk Wornik hat viel erreicht in seinem leider viel zu kurzen Leben. Nur ein großer Wunsch ist ihm verwehrt geblieben: er wäre so gerne Dechant geworden. Er hatte viele Ideen für dieses Amt, vor allem der Jugend wollte er sich widmen, unter dem Motto: Aufbauen statt Abhauen – ein Motto, das in erster Linie für die ländliche Jugend gedacht war. Es wäre interessant gewesen, es hat halt nicht sein dürfen. Schade.“

Stadtpfarramt und Pfarrgemeinderat St. Andrä bedanken sich bei GR Mag. Johann Nepomuk Wornik für seine Seelsorge im Rahmen der Pfarre St. Andrä!

Das ewige Licht leuchte ihm!