Pfarre

St. Andrä im Lavanttal

KIRCHE AUF NEUEN WEGEN

Ein Festmahl im Dom zu St. Andrä

Ein außergewöhnliches Fest wurde das "Himmlische Mahl" im Dom von St. Andrä. Zunächst waren die Reaktionen auf die Ankündigung des Festmahls sehr kontroversiell und reichten von Unverständnis bis zu Begeisterung. So war es immer in der Kirche! Und dass Kirche nicht langweilig ist, sondern auch Mut zu Neuem hat, bewies die Stadtpfarre St. Andrä mit diesem Format "gelebter Pastoral". Jammer ist einfach! Etwas zu tun, das ist schon schwerer! Wenn viele zusammenhelfen, dann gelingt Neues. Nicht nur die ersten Domspiele waren ein Riesenerfolg, sondern auch das Zusammenspiel der St. Andräer Wirte, die Gutes aus der Region verfeinerten und zu einem Fest der Lebensfreude werden ließen. Intention ist es vor allem, den Dom vor dem Verfall zu bewahren und neue Wege einzuschlagen, um den alten Bau zu beleben. Dabei öffnet sich die Kirche auch neuen Wegen und lädt Menschen ein - egal - welcher Konfession oder Religion, miteionander in den Dialog zu treten und dabei die Geschichte eines der ältesten Gotteshäuser Kärntens zu atmen.

Der Mensch ist, was er isst!

Mit diesem Zitat von Ludiwig Feuerbach eröffnete Dechant Dr. Gerfried Sitar das Festmahl, das ausverkauft war und unterstrich in seiner Eingangsrede die Bedeutung der Mahlkultur in einer Zeit, die auf Selbstbedienung und Fast Food ausgerichtet ist. Das Mahl auch als ein bewusstes Zeitnehmen, um mit anderen ins Gespräch zu kommen und bewusst zu genießen und so Dankbarkeit für das zu empfinden, was uns die Schöpfung gibt. Dechant Sitar betonte auch den religiösen Aspekt des Essens, das nicht bloße Nahrungsaufnahme ist, sondern eine Hinwendung an das Leben und durch die empfundende Dankbarkeit auch zur Zufriedenheit. Entschleunigung als Instrument, um die eigene Mitte nicht zu verlieren, sodern im Genießen genießbar zu bleiben.

Viele zufriedene Gesichter und eine überaus gute Stimmung - die durch die grandiose Tischmusik von Mag. Sabrina Maritschnig und Mag. Christian Theuermann maßgeblich unterstützt wurde - zeigten einmal mehr, dass Gemeinschaft im kirchlichen Umfeld lebendig ist - wenn auch anders, als man das erwarten würde.

Das Tischgebet betonte allerdings den besonderen Charakter - und allen, die eine derartige Innovation kritisierten oder kritisieren, mag ins Stammbuch geschrieben sein: Durch das Gebet hatte das himmlische Mal einen Gast, der jegliche Prominenz in den Schatten stellte - Jesus Christus selbst. Denn es waren bedeutend mehr als zwei oder drei in seinem Namen versammelt, wie durch das gemeinsame Beten und Danken deutlich wurde ....