Pfarre

St. Andrä im Lavanttal

Gesunde Marienverehrung

Hochfest Mariä Himmelfahrt in der Basilika Maria Loreto

Zu einem besonderen Festtag wurde der Hohe Frauentag, wie der Himmelfahrtstag Mariens im Volksmund genannt wird, in St. Andrä. Eine große Zahl an Gläubigen war gekommen, um diesen hohen Feierstag in einer der bedeutendsten Kirchen Kärntens zu feiern. Der Domchor St. Andrä - unter der Leitung von Liane Hassler - gestaltete den Festgottesdienst, der von Dechant Dr. Gerfried Sitar zelebriert wurde.

Neben den Trachtenfrauen, die die Kräutersträuße gebunden haben, waren viele in der traditionellen Tracht gekommen, um dadurch Bodenständigkeit und regionale Verankerung auszudrücken.

Dechant Sitar sprach in seiner Predigt von den Nöten der Zeit, die Maria erkannte und ansprach. Was er euch sagt, das tut! Dies war ihr Rat bei der Hochzeit von Kana, der auch für unsere Kirche heute gilt. Die Schwierigkeiten, die der Kirche in diesen Tagen zugesprochen werden, liegen in den generellen Problemen der Gesellschaft. Die Unverbindlichkeit ist groß geworden. die sich darin ausdrückt, dass Menschen keine Verantwortungen mehr wahrnehmen wollen. Dabei fehlt auch in der Kirche der Funke der Begeisterung, der sich in der Anbiederung an den Zeitgeist vom Wasser der Gleichgültigkeit löschen ließ. Sitar sprach von den nicht sichtbaren Kräutern, die gegen die Krankheiten unserer Generation zu kämpfen hätten: Hass, Neid, Gleichgültigkeit, Dummheit und Ignoranz. Dagegen stehen die Kräuter der Liebe, der Großzügigkeit und des Wohlwollens, des Interresse, der Klugkeit und der Achtsamkeit. Es braucht die Kräuter des Glaubens, um diesem Elend beizukommen und es in der Wurzel zu überwinden.

Der Dechant sprach auch ganz offen über die Chancen, die das Pontifikat des neuen Papstes mit sich bringen würde, um endlich Struktur in ein unkoordiniertes kirchliches Chaos von teilweise guten Ansätzen zu bringen. Es würde Ziele brauchen, die klar formuliert sind, um den Menschen wieder Richtung zu geben. Kirche müsse ein Korrektiv in einer Zeit legitimierter Beleibigkeit sein und mehr wahrgenommen werden. Maria kann uns heute in ihrer Beharrlichkeit Vorbild sein und ihr Rat gilt nach wie vor: Was er euch sagt, das tut!

Die Segnung der Kräuter an diesem Tag soll den Segen in die Familien bringen, die ihre Verantwortung als kleine Zelle der Gesellschaft wieder mehr wahrnehmen muss.