Erneuter Nachruf für + Helga Weber

Erneuter, aber ungehinderter und unverminderter öffentlicher Nachruf für + Frau Helga Weber (+ 09.02.2011; langjährige PGR-Obfrau der Pfarre Rosegg- Rožek).
Die Pfarre Köttmannsdorf/Kotmara vas hat am Fr., 18.04.2014 in Liebe und Dankbarkeit Frau Christa Moser, ihrer am 17. April 2014 verstorbenen langjährigen Obfrau des Pfarrgemeinderates gedacht mit einem würdigenden Nachruf in der Pfarrseite der Homepage der Diözese Gurk-Klagenfurt
(siehe: http://www.kath-kirche-kaernten.at/pfarren/newsdetail/C2963/grosse_trauer_um_christa_moser_obfrau_des_pfarrgemeinderates).
Wir sind beeindruckt von dieser aufrichtigen Würdigung und hohen Kultur der Trauer und Anteilnahme.
Durch den o.g. würdigenden Bericht der Pfarre Köttmannsdorf/Kotmara vas sind wir auch ermutigt, erneut und diesmal ungehinderter und unverminderter den Nachruf auf die am 9. Feber 2011 verstorbene Frau Helga Weber, jahrzehntelange PGR-Obfrau der Pfarre Rosegg- Rožek, hier zu veröffentlichen mit der Bitte, der Verstorbenen weiterhin im Gebet zu gedenken.
Aus verständlichen Gründen haben wir keinen Zugang mehr zur Homepage der Pfarre Rosegg- Rožek, die zudem seit 01.09.2011 in der pfarrlichen Berichterstattung stagniert (Deshalb erfolgt diese Veröffentlichung auf der Homepage der Pfarre Augsdorf-Loga vas).
Damals wurde der zuständige Pfarrvorsteher, der vom 01.09.2006 bis 31.08.2011 in der und für die Pfarre St. Michael Rosegg- Rožek wirkte, leider von den Angehörigen ausdrücklich daran gehindert und eingeschränkt, der Trauer um die verstorbene PGR-Obfrau Helga Weber innerhalb der Pfarre einen würdigeren und anteilnehmenden Ausdruck zu geben. Er hat diesem familiären Druck damals aus Gründen des Respektes und der Pietät entsprechen müssen, um keinen Konflikt um die Verstorbene in den Tagen vor und nach ihrer Beerdigung aufkommen zu lassen.
Sein Verhalten wurde jedoch von vielen wort- und federführenden Pfarrmitgliedern der Pfarre Rosegg- Rožek damals nicht verstanden und mit Vorwürfen und ablehnenden Reaktionen bedacht. Eine mitbrüderliche Unterstützung durch den im Hintergrund agierenden damaligen Nachbarpfarrer, der auch (angeblich im Auftrag der Familienangehörigen) die Trauerzeremonien in seine Hände genommen hatte, gab es nicht.
Der damals zuständige Pfarrvorsteher von Rosegg- Rožek hat noch im gleichen Jahre (2011) die Pfarre freiwillig wieder in die Hände des Diözesanbischofs zurückgelegt und seinen Dienst in der Pfarre Augsdorf-Loga vas fortgesetzt.
Berührt und betroffen, zugleich auch ermutigt durch das vorbildliche Beispiel der Pfarre Köttmannsdorf/Kotmara vas ist es dem damaligen Pfarrvorsteher von Rosegg- Rožek jetzt, nach gut drei Jahren, ein großes Anliegen, dem wertschätzenden Andenken und Totengedenken für + Frau Helga Weber erneut und diesmal unbehindert und unverdächtigt Ausdruck zu geben in Form des damals zur Verkündigung vorbereiteten folgenden Nachrufes:
Nachruf für die Pfarrgemeinderatsobfrau der Pfarre Rosegg-Rožek, Frau Helga Weber (*29.11.1937, + 09.02.2011) • Nekrologij podpredsednice župnijskega sveta fare Rožek, gospe Helge Weber
Frau Helga Weber ist nach längerer Krankheit, die sie mit vorbildlicher Geduld getragen und bestanden hat, am 9. Feber 2011 im Landeskrankenhaus Villach gestorben.
Frau Weber war seit den ersten offiziellen Pfarrgemeinderatswahlen 1987 Mitglied des Pfarrgemeinderates der Pfarre Rosegg-Rožek. Nach der Pfarrgemeinderatswahl 1992 wurde sie auch Mitglied des Ausschusses für Finanzen und Verwaltung (Pfarrkirchenrat).
Bei der Pfarrgemeinderatswahl 1997 wurde sie wieder in den Pfarrgemeinderat gewählt und von den gewählten Mitgliedern zur neuen Pfarrgemeinderatsobfrau in der Pfarre Rosegg-Rožek bestimmt. Diese Funktion erfüllte sie bis zu ihrem Tode mit viel Engagement, menschlicher Zugewandtheit und Gewissenhaftigkeit aus. Dabei ließ sie sich stets von den Vorgaben der Pfarrgemeinderatsordnung leiten, die sagt: „Der Pfarrgemeinderat ist jenes Kollegium der Pfarre, das zusammen mit dem Pfarrvorsteher für die Seelsorge verantwortlich ist, sie mit trägt und Fragen des pfarrlichen Lebens entscheidet. […] Das pfarrliche Leben ist großteils vom Einsatz Ehrenamtlicher getragen. Der Pfarrgemeinderat soll Einzelpersonen und Gruppen ermutigen, ihre eigenen Fähigkeiten zu entdecken, sie zu entwickeln und selbständig ihren Beitrag im kirchlichen und gesellschaftlichen Leben zu leisten“.
Frau Helga Weber verwirklichte diese Aufgaben in enger und verlässlicher Zusammenarbeit mit vielen Ehrenamtlichen und Freiwilligen der Pfarre Rosegg-Rožek auf vielfältige Weise.
Schon vor ihrer Tätigkeit im Pfarrgemeinderat stand sie Altpfarrer GR Nikolaus Marktl in der Friedhofsverwaltung bei. Später übernahm sie diese Aufgabe in der Führung der Friedhofskartei und dem Anschreiben der Grabbesitzer sowie der Einhebung der Grabgebühren vollständig. Bei Grabveränderungen bzw. Grabaufhebungen auf dem Pfarrfriedhof Rosegg-Rožek war sie jahrelang die entsprechende Ansprechperson von Seiten der Pfarre Rosegg-Rožek und hat vielfach vor Ort auch die betreffenden Besprechungen geführt und die notwendigen Regelungen getroffen.
Als stellvertretende Vorsitzende des Pfarrkirchenrates war sie ab 1997 auch für die ordnungsgemäße Finanzgebahrung der Pfarre Rosegg-Rožek sowie für die Erstellung der jährlichen Pfarrkirchenrechnung zuständig. Viele Baumaßnahmen und Renovierungsarbeiten der Pfarre organisierte sie mit und begleitete sie mit Rat und Tat. Vor der Umstellung der Pfarrmatriken und der Pfarrkirchenrechnung auf das einheitliche Computersystem der Diözese erledigte sie in Absprache mit dem jeweiligen Pfarrvorsteher den Schriftverkehr der Pfarre Rosegg-Rožek und stellte auch die kirchlichen Nachweise (Taufschein,usw.) aus.
Als jahrelange Leiterin des Liturgieausschusses des Pfarrgemeinderates Rosegg-Rožek war ihr die schöne und würdevolle Gestaltung der Hl. Liturgie ein großes Anliegen. Sie betreute auch jahrelang die Lektorendienste, die am Sonntag in der Hl. Messe die Lesung vortrugen und von ihr in einer Liste geführt wurden. Auch die Vorbereitungen der Fronleichnamsprozession, der Feier der Hl. Erstkommunion und anderer liturgischer Feiern lagen ihr jahrelang am Herzen und in ihren guten organisatorischen Händen. Alljährlich führte sie die Dreikönigsaktion durch und veranlasste die Anfertigung von neuen und würdevollen Dreikönigsgewändern. Für die Pfarrgemeinde in Rosegg-Rožek organisierte sie zahlreiche Pfarrwallfahrten und Ausflüge und bereitete dadurch den Menschen große Lebens- und Glaubensfreude.
Sie hatte ein gewinnendes und freundliches Wesen und konnte mit großer Offenheit auf die Menschen zugehen, sie in schwierigen Lebenssituationen mit einem guten Wort trösten und aufrichten oder auch für die Mitarbeit in der Pfarre gewinnen.
Sie betreute auch das Zeitschriftenapostolat der Pfarre und sorgte für die Verbreitung der religiösen Zeitschrift „Stadt Gottes“ und der Missionszeitschrift „alle welt“. Die religiöse und kulturelle Bildung der Menschen in der Pfarre und in der Marktgemeinde war Ihr ein besonderes Anliegen. So organisierte sie mit dem Katholischen Bildungswerk viele Bildungsveranstaltungen zu aktuellen Lebens- und Glaubensfragen in der Pfarre Rosegg-Rožek, die jeweils mit viel Interesse angenommen und besucht wurden.
Mit pfarrlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen organisierte sie auch das Pfarrfest der Pfarre Rosegg-Rožek, das bis heute eine wichtige gesellschaftliche und gemeinschaftsbildende Funktion hat. Sie zeichnete auch für die Organisation der Tombola hauptverantwortlich, wo sie von den Betrieben und den Institutionen der Region entsprechende Sachpreise für die Tombola organisierte, deren Erlös für wichtige Belange der Pfarre zu Gute kam. Die Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen und Institutionen unterstützte und förderte sie, sie freute sich über die Adventkonzerte in der Pfarrkirche wie auch über die Konzerte der klassischen Musik in der Humkirche, die örtliche Vereine organisierten.
Sie nahm auch am Leben der Nachbarpfarren regen Anteil und förderte die Zusammenarbeit auf dekanatlicher Ebene (Dekanatsrat). Ihre Verbundenheit zur Diözesan- und Weltkirche kam auch durch die Organisation und Teilnahme an diözesanen, überdiözesanen und weltkirchlichen Zusammenkünften und Feiern zum Ausdruck (Dreiländerwallfahrt, Papstbesuche in Österreich, Romwallfahrt,...).
Viele Jahre setzte sie sich auch für die sozialen Belange der Pfarre Rosegg-Rožek ein. Im Advent wurden die sogenannten Adventbesuche durchgeführt, wo die ältere Generation unserer Pfarre zu Hause aufgesucht und mit einer Blumengabe bedacht wurde. Zur Zeit des Bürgerkrieges in Bosnien-Herzegowina sorgte sie für Flüchtlingsfamilien, die im Pfarrhof in Rosegg- Rožek untergebracht waren und wo sie manche Behördengänge zu erledigen hatte und ihr manche Mieter auch einige Sorgen bereiteten. Im Pfarrgemeinderat setzte sie sich auch für die Verständigung und das Zusammenleben zwischen den Volksgruppen im Geist des Evangeliums und im Sinne des 1972 verabschiedeten Synodengesetzes Nr. 33 ein. Dieses vielfältige Pfarrleben hielt sie auch in der von ihr geführten Pfarrchronik fest.
Im Namen der Pfarre Rosegg-Rožek gilt ihr der aufrichtige Dank für ihr Lebensbeispiel und für ihr gelebtes christliches Zeugnis, den trauernden Angehörigen gilt unsere aufrichtige Anteilnahme. Die Pfarre Rosegg-Rožek wird ihrer stets im Gebet gedenken und das ehrende Gedenken bewahren.
Wie Frau Helga Weber in ihrem irdischen Leben eng mit der Pfarre Rosegg-Rožek verbunden gewesen ist, wird sie es auch nach ihrem Tode bleiben. Sie gehört wesentlich zur Geschichte der Pfarre und hat sie über 30 Jahre aktiv und treu mit getragen und mit gestaltet. Ich bin überzeugt, dass sie nicht nur hier auf Erden viel für uns alle gebetet hat, sondern auch jetzt in der Ewigkeit bei Gott für uns alle weiter beten wird. Im Vertrauen auf diese fortdauernde Hoffnungs- und Gebetsgemeinschaft „auf Erden wie im Himmel“ sind und bleiben wir mit ihr und miteinander verbunden.
V imenu župnije Rožek velja rajni podpredsednici župnijskega sveta župnije Rožek, gospe Helgi Weber, za vso njeno prizadevanje in delo za župnijo Rožek naša iskrena zahvala. Bog naj ji poplača ves trud z nebeškimi darovi. Ohranimo njo v častitljivem spominu ter ostanemo z njo in med sabo povezani v molitvi.
Mag. Michael Golavčnik, Pfarrvorsteher • farni predstojnik