Pfarre

Klagenfurt-St. Theresia

Abschied von Pfarrer Pichler

Stadtpfarrer Mag. A. Johannes Pichler verabschiedet sich

Liebe Pfarrgemeinde!

Liebe Freunde von St. Theresia!

Im Herbst sind es 18 Jahre, dass ich die Pfarre St. Theresia übernommen habe.

In dieser Zeit hat sich viel getan. Mit Hilfe engagierter Pfarrangehöriger konnten wir Vieles renovieren und erneuern. Neben kleinen Baustellen gab es große Aktivitäten wie die Renovierung des Turmes …, die neue Elektrifizierung der Kirche, den Anstrich nahezu aller Gebäude, den Ausbau der Bäder, Zimmer, Büros und der Küche im Pfarrhof vor allem aber auch die Generalsanierung der Mietwohnungen im Kindergartengebäude in den letzten Jahren.

So wurde für die Pfarre auch eine wirtschaftliche Grundlage für die Zukunft geschaffen.

Vieles war möglich und finanzierbar durch die Arbeit ehrenamtlicher Mitarbeiter.

Wie alle acht Jahre, fand heuer wieder eine Visitation der Pfarre statt. Dabei konnte sich die Diözesanleitung von all unseren Leistungen überzeugen.

Weit mehr noch als die wirtschaftliche und finanzielle Situation waren die pastoralen Aktivitäten von Interesse.

Neben dem sehr beliebten Kindergarten wurden die zahlreichen Angebote wie Kinderchor, Bastelrunde, Eltern-Kind Gruppe u.v.m. mit Interesse wahrgenommen. Die Diözesanleitung konnte sich davon überzeugen dass die Pfarre ein wesentliches Zentrum des Stadtteil bildet, wo Alt und Jung gleichermaßen eingeladen sind Gesellschaft und Kirche mitzugestalten.

Zahlreiche Jugendliche, Kinder und Erwachsene konnte ich in den vielen Jahren begleiten und mit ihnen schöne Feste und die Sakramente feiern.

Auch tolle Konzerte und Veranstaltung konnten wir bieten.

Umso trauriger, dass in der Pastoral coronabedingt die letzten Monate sehr „beziehungs- und kontaktlos“ waren. Vieles musste abgesagt werden; vieles konnten wir durch Internetangebote über Youtube und WhatsApp als Ersatz anbieten.

Ich freue mich, dass viele Menschen in den letzten Jahren eine positive Beziehung zur Kirche und zur Pfarre aufgebaut haben.

Die Arbeit in einer großen Stadtpfarre ist nicht einfach und ich merke zunehmend, dass ich nicht nur durch meine Herzoperation vor 8 Jahren, sondern auch durch zunehmendes Alter immer öfter an gesundheitliche Grenzen stoße.

Als ich 2001 das erste Mal meinen Vorgänger, Pfarrer Ertle, traf sagte er mir: „Ich habe das Gefühl hier mehr Hausmeister als Priester zu sein.“

Das gilt für die Verwaltung des Pfarrareals und der Gebäude, aber auch für die Verantwortung den Menschen gegenüber. Die Erwartungen sind vielfältig.

Die ehrenamtlichen Mitarbeiter, die 20 ausländischen Priester, die seit 2012 in der Pfarre tätig waren und viel gelernt haben, aber auch die 17 hauptamtlichen Mitarbeiter waren und sind immer wieder eine Herausforderung, wenn man mit ihnen ein gutes Miteinander finden möchte.

In Absprache mit unserem Bischof habe ich gebeten mich von der Arbeit in der Pfarre zu entlasten und mir eine kleinere Aufgabe zu übertragen, die ich auch noch in den kommenden Jahren bis zu meiner Pensionierung erfüllen kann.

So schön die Größe und die Möglichkeiten einer Stadtpfarre sind, so anonym, fordernd und anstrengend erlebe ich auch die Arbeit.

Schade, dass viele Mitchristen, Jugendliche und Kinder die ich kennenlernen durfte wieder in der Anonymität verschwunden sind. Schade, dass viele fleißige Helfern, die mit mir älter geworden sind, ebenso zurückstecken müssen wie ich.

Ich glaube, dass der Zeitpunkt für einen Wechsel heuer sehr günstig ist. Die bevorstehende Firmung und Visitation, ein nötiger Neubeginn nach der Coronazeit und die Pfarrgemeinderatswahl 2022 sind gute Rahmenbedingungen für eine neue Pfarrleitung.

Sowohl der Bischof und auch der Generalvikar haben Verständnis für meine Entscheidung gezeigt. Sie sind froh über meinen Wunsch nunmehr eine ländliche Pfarre zu übernehmen.

So werde ich künftigt im mittleren Mölltal gemeinsam mit einem noch nicht ernannten Kaplan von Obervellach aus tätig sein. Der in Mallnitz sehr beliebte Priester Dr. Charles Lwanga Mubiru wird mich in St. Theresia ablösen. Der in Uganda geborene Priester studierte in Rom, machte sein Doktorat in Köln und gilt als sehr weltoffen.

Ich selbst bin für die Zukunft voll Hoffnung dass in jedem Wechsel auch neue Chancen und Motivationen stecken. Das schreibe ich auch im Blick auf den Schriftsteller Exupery, der im kleinen Prinzen sagt: „Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast!“

Herzlichst Ihr Pfarrer Johannes Pichler