Pfarre

Klagenfurt-Annabichl

Erstkommuion in Annabichl

Liebe Pfarrgemeinde,

heuer war es endlich so weit: Nach einem langen Jahr der Ungewissheit und des Wartens konnten wir das Fest der Hl. Erstkommunion heuer endlich wieder feiern. Wörtlich übersetzt bedeutet Kommunion „Gemeinschaft“, wie könnte es dieser Tage passender sein, dürsteten wir doch alle nach der selbigen. Die Kinder blicken voller Erwartung auf ihren großen Tag, ebenso taten es die Erwachsenen.

Wir möchten an dieser Stelle allen danken, die das Fest vorbereitet und die Kinder auf ihren Glaubensweg begleitet haben. Ein herzliches Vergelt's Gott gebührt Frau Ulrike Kronawetter, sowie Diakon Peter Kopeinig, der an einem der beiden Tage mit uns feierte.

In der Kommunion leben die Christen die Gemeinschaft mit Jesus und seiner Kirche. Ich möchte heute eine Geschichte mit Ihnen teilen, die mich besonders berührte, zeigt sie doch die Kraft, die der Hl. Kommunion, oder besser dem gemeinschaftlichen teilen des Brotes in schweren Zeiten Inne wohnt. Ich lade jden von Ihnen ein, diese Geschichte für sich zu interpretieren. So erzählt Wilhelm Lenzen:

„Im Jahr 1944 – ich war Soldat in Russland – wurde unsere Stellung überrannt, Wir ließen alles stehen und liegen und flohen in die Winternacht bei dreißig Grad Kälte; Ziellos irgendwohin... Nach 24 Stunden ohne Rast und ohne Verpflegung trafen wir fünf Soldaten, auf eine kleine Häusergruppe. Dort war alles verlassen. Nur in einem Haus war Licht. Wir traten ein. Im Haus war eine alte Frau, die 'Großmutter.', sowie eine junge Frau mit vier Kindern. „Wir wollen Brot“, sagte einer von uns. Die junge Frau drängte uns hinaus. „Hier gibt es kein Brot mehr!“ Die Großmutter vermittelte, ging in den Erdkeller und brachte ein großes, rundes, selbst gebackenes aber altes Brot mit. Dann zog sie ein Messer, teilte den Laib und gab allen etwas davon: den Landsern, der Mutter, den Kindern und sich selbst. Es war still. Alle aßen von dem letzten Laib. Als wir gegessen hatten und ausgeruht waren, brachen wir wieder auf, stießen am nächsten Morgen auf andere deutsche Soldaten. Damit waren wir der möglichen Gefangenschaft entgangen; die Brotteilung schaffte Kraft zum weitergehen.“

Im Namen der Pfarre Annabichl wünschen wir alles erdenklich Gute und Gottes Segen.