Pfarre / Fara

Neuhaus/Suha

Eine lehrreiche Dekanatswallfahrt • Dekanijsko romanje v Prekmurje

Am Freitag und Samstag des letzten Augustwochenendes machten sich mehr als 50 Gläubige des Dekanats Bleiburg auf den Weg nach Prekmurje, um das geistige Leben der dortigen Christengemeinden vorgestellt zu bekommen und die wunderschönen, eigenwilligen und kunstvollen Kirchenbauten zu sehen. 13 Pilger aus der Pfarre Neuhaus- Suha mit Pfarrvorsteher Mag. Michael Golavčnik waren auch dabei. Die von Geistl. Rat Mag. Slavko Thaler vorbildlich organisierte Pilgerfahrt wurde vom Einheimischen Martin Horvat, dem jetzigen Pfarrer von Sittersdorf, begleitet, der mit seinem großen Fachwissen viele interessante Details liefern konnte. Wussten Sie, dass die drei Herzen auf den bekannten Mineralwasserflaschen aus dem Kurort Radenci für die Linderung von Herz-Kreislauf-Krankheiten stehen?

Neben den Besichtigungen vieler Kirchen und Dome sowie Wissenswertem aus Prekmurje, aus dem Übermurgebiet, aber kam es zwischen den Wallfahrerinnen und Wallfahrern zu einem regen Austausch, wobei "ältere Semester" aus ihrem reichen Erfahrungsschatz viele humorvolle, tiefgründige und skurrile Aussagen beisteuerten, die an dieser Stelle nicht vorenthalten werden sollen. Einen nicht unerheblichen Mehrwert hatten die Gespräche jedoch auch ob ihrer unterschiedlichen slowenischen Dialekte, auf die man sich erst einhören musste und die lebhaft bezeugen, dass in Kärnten der gängige Spruch „Vsaka vas ima svoj glas – Jedes Dorf hat seine eigene Aussprache.“ tatsächlich seine Gültigkeit besitzt.

Eine allgemeingültige Weisheit lieferte eine Pilgerin mit dem Satz: „Organisationstalent ist wichtig, man muss wissen, wohin man etwas delegieren kann.“ Eine Pensionistin gab als Tipp für den Ruhestand folgendes Bonmot zu Protokoll: „Man darf sich nichts vornehmen, es kommt alles anders, als man denkt.“ Zu folgender Aussage ließ sich eine Teilnehmerin hinreißen, als der nächste Programmpunkt, die Besichtigung der evangelischen Kirche in Moravske Toplice, anstand: „Ah, jetzt geht’s wieder zur Kirchentour, um nicht zu sagen zur Tortur!“ Eine poetische Liebeserklärung über das Handy erhielt eine weitere Wallfahrerin, deren Familie sie bereits schwer vermisste: „Wir sind so traurig, dass du nicht da bist, sogar die Blumen lassen ihre Köpfe hängen!“ Nachdem einige bedauerten, dass bei ihnen zuhause solche Gefühlsausbrüche nicht oder nur selten verbalisiert werden, meinte einer: „Musiker singen die schönsten Liebeslieder, aber zu Hause verstummen sie.“ Morgens waren einige Neuhauser Pilger überfordert von der Frage, was ihnen am Vortag am meisten gefallen hätte. Als andere helfend mit Wortspenden einsprangen, bedankte sich eine Teilnehmerin mit den Worten „Mah, so eine liebe Gemeinschaft, andere denken für einen.“ Was wiederum eine andere zur Aussage verleitete: „So viele Leute und nur ein Hirn!“

Hellseherische Fähigkeiten bewies eine Teilnehmerin, die in einem Gespräch ihre Schwiegermutter zitierte, die immer gesagt hatte, dass die Frau in der Familie drei Säulen des Hauses hochhält, während der Mann nur für eine verantwortlich zeichnet. In der kleinen Ortschaft Bogojina hat nämlich der berühmte slowenische Architekt Jože Plečnik genau diese Aussage in einem Detail der dortigen Kirche versinnbildlicht, wie uns der dort ansässige Pfarrer erläuterte. Dieses gern besuchte Gotteshaus ist voller religiöser Anspielungen und zeigt Heilige in nicht alltäglicher Darstellung: z.B. die Statue des Hl. Josef, der das Jesuskind nicht im Arm hält, sondern auf den Knien. Man erzählte, tauschte sich aus und scherzte, wobei bekanntlich in jedem humorigen Satz zumindest ein Körnchen Wahrheit steckt.

Und weil die Wallfahrt nach Prekmurje nicht nur lehrreich war und von großer Gläubigkeit und Marienverehrung zeugte, sondern auch viel Spaß gemacht hat, haben nicht wenige Gläubige bereits ihre Absicht bekundet, bei der nächsten Dekanatswallfahrt, die ziemlich sicher nach Südtirol führen und drei Tage dauern wird, auf jeden Fall wieder dabei sein zu wollen!

MM

Kurze Beschreibung der einzelnen Reisestationen durch Romy Zich aus Sittersdorf- Žitara vas:

  • In der Universitätsstadt Maribor besichtigten wir am Domplatz die Statue des seliggesprochenen Bischofs Anton Martin Slomšek, der 1859 den Bischofssitz von St. Andrä im Lavanttal nach Maribor verlegte. In der imposanten Domkirche wurden wir vom Dompfarrer Danijel Lasbaher begrüßt, der seit 1. August 2022 in dieses Amt berufen wurde. Natürlich blieb danach für jeden Teilnehmer genügend Zeit, dieses liebliche Städtchen nach eigenen Wünschen auf sich wirken zu lassen.
  • Die Kirche von Črensovci, die heuer das 700 Jahr-Jubiläum feiert, ist die größte Kirche der Diözese Murska Sobota. Bewundernswert ist der neogotische Hochaltar, der die Kreuzigung Jesu Christi in den Mittelpunkt stellt. Interessant ist auch, dass in dieser Kirche Porträts von Papst Johannes Paul II, der Mutter Theresa und Maximilian Kolbe dargestellt sind, jeweils versehen mit eigenen Reliquein. Hier wurde auch France Cigan, ein bekannter Volksliedsammler Sloweniens, getauft.
  • In der Kirche von Odranci erfuhren wir, dass im Jahre 1966 die Kuppel eingestürzt war und 8 Menschen unter sich begrub. Die 8 Säulen in der Kirche wirken als Andenken und erinnern an jene schreckliche Tragödie. Die Pfarre wird vom Generalvikar Lojze Kozar betreut, sein Priesteronkel mit gleichem Namen hat die Kirche erbauen lassen. Der Priesterkünstler Stane Kregar hat die Kirche der Heiligsten Dreifaltigkeit künstlerisch ausgestaltet.
  • In der Kirche von Murska Sobota, die seit 2006 zur Domkirche ernannt und gleichzeitig Bischofssitz ist, war der Sittersdorfer Pfarrer Martin Horvat von 1995 bis 2006 zunächst als Pfarrer und bis 2008 als Dompfarrer tätig. Er erzählte uns, dass „zu seiner Zeit“ 2000 bis 3000 Gläubige bei sechs angebotenen Messen am Sonntag kamen. Wir staunten auch darüber zu hören, dass etwa 900 Kinder regelmäßig zum Religionsunterricht kamen, der in der Pfarre stattfand sowie über die hohe Zahl von 120 Erstkommunionkindern und 140 Firmlingen! Unglaublich!
    Diese Kirche, die dem Hl. Nikolaus geweiht ist, war bis 1912 gotischen Ursprungs, wurde aber zerstört, jedoch das Presbyterium aus dieser Zeit hinter dem Tabernakel konnten wir noch besichtigen. Ins Auge stechen auch die hohen, bunten Glasfenster, die u.a. Adam und Evas Flucht aus dem Paradies zeigen sowie die künstlerisch gestalteten Fenster über den Beichtstühlen. Im Eingangsbereich hat sich der Pfarrer gemeinsam mit anderen Persönlichkeiten der Kirche vor Ort abbilden lassen.
  • Die einzigartige Kirche von Bogojina wurde nach den Plänen des wohl berühmtesten Architekten Sloweniens, Jože Plečnik erbaut, der auch in Wien, Prag und Ljubljana wirkte. Heuer wird sein 150 jähriges Geburtsjubiläum feierlich begangen. Auf harmonische Art verband er die alte und neue Kirche, indem er Materialien aus der Umgebung mit einbezog. Zahlreiche Symbole zieren diese Kirche wie z.B. die Hauptsäule mit den 4 Bögen als Symbol der 4 Evangelisten oder die Säulen, die die 12 Apostel symbolisieren. Erstaunlich ist auch die besondere Gestaltung des Turms sowie das Tor, das außen kein Schloss enthält. Eine der schönsten und einzigartigen Statuen ist die Darstellung vom Hl. Josef, der Jesus nicht in den Armen, sondern auf den Knien hält.
  • Unser nächstes Ziel war Turnišče, d e r zentrale Marienwallfahrtsort von Murska Sobota, in dessen Kirche Pfarrer Martin Horvat 1979 als Kaplan gewirkt hat. Viele Gläubige aus der ganzen Welt pilgern an diesen Ort, der schon 750 Jahre seit seiner ersten urkundlichen Erwähnung besteht. An Sonntagen feiern bis zu 1500 Besucher die Hl. Messe mit. Das zentrale Element des Hauptaltars stellt die Gottesmutter Maria in den Vordergrund, die mit 25 verschiedenen Kleidungsstücken geschmückt werden kann. Die großen Fahnen sind den verschiedenen Berufsständen gewidmet, wobei v.a. die Schuhmacher in dieser Gegend weit verbreitet sind. Diese Kirche betreuen die „Minoritenpatres“, einer davon beeindruckte mich durch sein Wissen, seine Achtsamkeit uns gegenüber und seinen Humor.

Abschließend ist es mir wichtig, neben den vielen tollen Programmpunkten noch folgendes hervorzuheben, was mich in absolutes Staunen versetzte:

  • die äußerst herzlichen Willkommensgrüße, mit denen wir überall empfangen wurden sowie die außergewöhnliche Gastfreundschaft an jedem Ort, den wir besuchten
  • die gelungene Überraschung einer einheimischen Volkstanzgruppe, die „nur für uns“ ihr Können präsentierte
  • das außerordentliche Talent des Dekans Ivan Olip, sämtliche Informationen der einzelnen Vortragenden simultan vom Slowenischen ins Deutsche so perfekt und hervorragend zu übersetzen
  • das stimmungsvolle Singen von Liedern, Litaneien und Feiern der Hl. Messe, wobei gelebte Gemeinschaft spürbar war
  • die gemütliche und liebenswürdige Atmosphäre der einzelnen Teilnehmer in der Reisegruppe sowie
  • das vielfältige Wissen des Sittersdorfer Pfarrers, das er uns mit so viel Frohsinn und Heiterkeit präsentierte

All das trug dazu bei, dass diese Dekanatswallfahrt zu einem besonderen und einzigartigen Erlebnis wurde, das noch lange in meinem bzw. unseren Herzen verweilen wird. Ein herzliches DANKE – HVALA an all jene, die uns das ermöglicht haben!!!

Dekanijsko romanje v Prekmurje, v žitnico države in duhovnih poklicev

Pfarrhof in Črenšovci mit Schulklassen für 280 Schüler des Religionsunterrichts • Vabilo v lepo župnišče
Pfarrhof in Črenšovci mit Schulklassen für 280 Schüler des Religionsunterrichts • Vabilo v lepo župnišče

V zadnjih letih se je dekanijsko romanje razvilo kot stalnica dekanijskega življenja, kjer se romarke in romarji zberejo iz vseh šestih far dekanije in tudi izven nje, da se podajo na pot v kraje, ki jih še ne poznajo. Prodekan dekanije Pliberk, šmihelski župnik Slavko Thaler ima za to posebno žilico, bi lahko rekli, da je direktor dekanijskega romarskega inštituta, ker se rad pogaja z avtobusnimi podjetji, nastavitvenih hotelih in cerkvenih ustanovah in farah, da bi izvedel čimbolj zanimivo romanje.

Tokrat je romanje spremljal žitrajski župnik Martin Horvat, ki je 13 let bil župnik in potem še dve leti stolni župnik v novoustanovljeni škofiji in katedrali v Murski Soboti. Kako ga še imajo radi, smo bila priča, ko so ga plesalke in plesalci ter godci folklorne skupine prišli pozdravit v termalni hotel Ajda v Moravskih toplicah, kjer smo bili nastanjeni. Njemu in vsem gostom so zaplesali v veliki jedilnici hotela, na koncu pa še povabili nekatere romarje in goste, da so skupaj zažugali po jedilnici. Voditeljica skupine dobro pozna koroške kraje, saj je veliko časa tudi učila folklorni ples v Žitari vasi. Pozna pa tudi brate Olip iz Sel, nekateri še danes radi zahajajo v Prekmurje, kjer so svojčas radi sukali svoje pete. Opazen je močen madžarski vpliv, saj je Prekmurje do leta 1918 spadalo pod Ogrsko. To se vidi tudi pri svetnikih, ki so vsi upodobljeni kot vojaki. Najbolj se je to videlo v Črenšovcih, kjer so kipi novogotskih oltarjev madžarske ali južnotirolske rezbarske šole togi in mrki. Tam je tudi rojstni kraj duhovnika Franceta Cigana, ki je bil profesor glasbe na slovenski gimnaziji v Celovcu ter veliki zbiratelj ljudskih pesmi.

Posebnost tega romanja je bilo tudi to, da so nas povsod v cerkvah pozdravili domači župniki, marsikateri doktor teologije, in nam razlagali znamenitosti cerkve. V Odrancih nas je pozdravil župnik in generalni vikar murskosoboške škofije Lojze Kozar ml., ki je predstavil cerkev, katero je zgradil njegov stric Lojze Kozar st. Pri gradnji se je zgodila nesreča, kjer se je porušila kupola in pod sabo pokopala osem faranov. Pokopani so v skupnem grobu na farnem pokopališču, osemkotna pa je tudi cerkev kakor mrtvašnica. V Bogojini smo lahko občudovali Plečnikovo cerkev, edino celotno delo tega velikega mojstra onstran Mure. Pustil je staro cerkev stati, ker je spoštoval, kaj so zapustili predniki. Odprl jo je na eni strani ladje in tja prizidal večjo cerkev, ki stoji samo na stebrih. V oltarje je vključil vrče domačih lončarjev, glinasti »talirji« pa tvorijo zvezdnato nebo na lesenem stropu. Tam je romarska skupina tudi praznovala skupaj s svojimi štirimi spremljajočimi duhovniki sveto mašo, kateri je asistiral stalni diakon.

Ogledali smo si tudi evangeličansko cerkev v Moravskih toplicah, ki je edina cerkev tam in je dobila v mladem vojnem kuratu zagnanega evangeličanskega duhovnika. 15.000 jih je po celi Sloveniji, od 15 župnij jih je samo v Prekmurju 12. Posvetiti se hočejo mladinskemu delu, da bi zagotovili potrebni duhovniški naraščaj, ki je ravno tako upadel kakor v katoliški cerkev. V Bogojini je bilo tudi okusno kosilo z domačimi dobrotami, kjer so vino nosili v 10 litrskih vrčah in jo zalivali v vrče, ki so stale na mizi. Seveda tudi ni smela manjkati prekmurjska sladica gibanica. Tudi v hotelu Ajda smo se imeli lepo, za večerjo in zajtrk je bil na razpolago razkošen bife jedil. Za konec pa smo še počastili Mater Božjo Marijo v osrednjem romarskem kraju škofije, v Turnišču, katerega vodijo bratje minoriti. Tam smo zapeli pete litanije. Mladi pater je tudi razlagal vse tri vozle redovniškega cinguluma, vrvi, in sicer uboštvo, čistost in pokorščina, kot četrti vozel pa je še omenil pravilo, da je treba vedno ubogati »redovniško kuharco«. Za smeh ni skrbel samo mlad pater, temveč celotna skupina. Vedno spet se je nekdo spomnil kakega duhovitega izreka, tako da smo se pošteno nasmejali. Celo šofer podjetja Juwan iz Apač je rekel, da se takoj javi kot šofer naše skupine, ker se je počutil tako dobro. In to je lepo spričevalo za 55-člansko skupino, ki se je držala vseh terminov in pazila drug na drugega. Naslednje leto pa so že polni pričakovanja, kaj jih čaka na tridnevnem dekanijskem romanju na Južnem Tirolskem.

MG