Als öffentlicher Raum versteht man alle Orte, die für jeden frei und unentgeltlich zugänglich und nutzbar sind. Dazu zählen öffentliche Verkehrs- oder Grünflächen, die mit angrenzenden öffentlichen Gebäuden eine Einheit bilden. Der öffentliche Raum steht dem privat genutzten und besessenen Raum, sprich dem Privateigentum, gegenüber. Doch beides wirkt zusammen - der öffentliche und der private Raum - und durch das Zusammenwirken all dieser Elemente wird der Charakter und die Qualität eines allgemein sichtbaren und nutzbaren "öffentlichen Raums" bestimmt. Es ist ein wichtiger Identifikations- und Wiedererkennungsfaktor, der die dort lebende Bevölkerung, wie auch die Menschen, die diesen Ort besuchen, bestimmt.

Dazu gehören auch die Kirchen und religiösen Gebäude sowie Zeichen, die meist prägende Merkmale dieses öffentlichen Raumes sind und vielfach die Interaktion zwischen den Menschen fördern. Deshalb war es für die Pfarre Neuhaus/ Suha, insbesondere für den Pfarrgemeinderat mit ihrem Pfarrvorsteher Mag. Michael Golavčnik ein lohnendes Unterfangen, an der Gestaltung dieses öffentlichen Raumes mitzuwirken. Federführend durch die Gemeinde Neuhaus/ Suha wurde im Rahmen eines Förderprojektes der Europäischen Union ein großer Bogen zwischen dem Museum moderner Kunst der Familie Liaunig und der Ortschaft Neuhaus/ Suha gezogen. In einem Public-Private-Partnership (Öffentlich-private Partnerschaft) wurden Kunstwerke neu errichtet bzw. bestehende (Familie Hartl, Pfarre Neuhaus/ Suha) in einen Kunstrundweg integriert.

Öffentlicher Raum ist auch ein Konzept der bürgerlichen Mitbeteiligung. So wurde für die Anregung aller „Sinne“ bei diesem Kunstweg auch die Schuljugend befragt, welche Geräte im sogenannten Familien- und Motorikpark errichtet werden sollen, die sich nun an verschiedenen öffentlichen Plätzen des Ortes befinden. Aber auch Nutzgebäude gehören zum öffentlichen Raum. Der Vertreter der KELAG Netz AG war zuerst von einem „Scherzanruf“ ausgegangen, als das Ansinnen an ihn herangetragen wurde, ein Nutzgebäude wie einen Transformator künstlerisch zu gestalten. Nun ist dieser zu einem „Leuchtturm-Svetilnik“ der Öffentlich-privaten Partnerschaft geworden, der auch bedeutende wirtschaftliche Akteure des Landes umfasst.

Unter Beteiligung des kürzlich wiedergewählten Landeshauptmannes von Kärnten, Dr. Peter Kaiser, der Vertreter*innen des politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Lebens sowie der Tourismusverantwortlichen und vieler Künstler, wurde am Sonntag, dem 30. April 2023 um 14:00 Uhr der „KunstSinnNeuhaus am Weg“ feierlich eröffnet. Pfarrvorsteher Geistlicher Rat Mag. Michael Golavčnik spendete nach einer kurzen Ansprache den kirchlichen Segen und bedankte sich bei allen, die dieses Projekt initiiert und mitgetragen haben. Die Vielzahl an Besucherinnen und Besuchern mit zahlreichen Ehrengästen aus Kultur, Politik und Wirtschaft sowie das Mitwirken vieler Vereine zeigt, dass dieses Kunst- und Motorikprojekt bei den Neuhauser Bürgerinnen und Bürgern sehr gut angenommen wird und dadurch der öffentliche Raum der Gemeinde Neuhaus nachhaltig aufgewertet wurde. Möge er von der Bevölkerung und den Besuchern des Ortes gut genützt und wertgeschätzt werden.

Oblikovanje javnega prostora

Javni prostor je kraj, ki je dostopen vsem. Tam se odvijajo družbeni procesi in javno življenje. Trg, ulica in park so najbolj značilni primeri odprtega javnega prostora. V 16 mesecih se je uresničila ideja oblikovanja javnega prostora v občini Suha, kjer so vključili umetnine in novonastali park gibanja. Prvotna ideja pa je bila že navzoča davnega leta 2004, kjer so kovali prve načrte novega muzeja sodobne umetnosti družine Liaunig na Suhi. Sušani, ki so bili tedaj navzoči pri predstavitvi na Dunaju, poročajo, da je bilo že tedaj govor o tem, da bi 2008 odprti muzej sodobne umetnosti na robu kraja Suha »s potjo skulptur« povezali s krajem samim. Obiskovalci muzeja bi tako tudi sprehodili po kraju, kjer bi kraj in muzej tvorila enkratno enoto.

Občina Suha je to idejo na novo prebudila s tem, da je v zadnjih dveh letih s pomočjo finančnih sredstev Evropske unije, dežele Koroške in po dogovoru z osebnimi udeleženci, kot je to družina Liaunig, uresničila »pot umetnosti in čutil Suha – KunstSinnNeuhaus am Weg“. Pri umestitvi gibalnih enot na javnem prostoru je tudi vključila šolsko mladino, ki je o tem soodločala in dala svoje pobude. Pri tem projektu je tudi sodelovala župnija Suha, ker so v to pot tudi vključili oljnato sliko velikega formata »Marijino kronanje« v župnijski cerkvi, ter po pisnem dogovoru na farnem zemljišču pred farno cerkvijo namestili sodobno umetnino koroškega kiparja Petra Dörflingerja, ki spada družini Liaunig. Župnijski svet je soglasno sprejel to namestitev umetnine, prizadeva pa se še naprej za lepo oblikovanje drevoreda, ki vodi mimo župnišča do farne cerkve.

V nedeljo, 30. aprila 2023, je to »pot umetnosti in čutil na Suhi – KunstSinnNeuhaus am Weg“« slovesno odprl navzoči koroški deželni glavar dr. Peter Kaiser. Farni predstojnik duhovni svetnik mag. Miha Golavčnik je v okviru otvoritvene slovesnosti podelil božji blagoslov in se v kratkem nagovoru zahvalil za dobro sodelovanje z občino Suho in z družino Liaunig. Velik obisk s številnimi častnimi gosti iz kulture, politike in gospodarstva ter sodelovanje številnih društev kaže, da je ta umetniški projekt med občani Suhe zelo dobro sprejet in krepi ugled občine daleč naokoli. Prisoten je bil tudi kulturni ataše veleposlaništva ljudske republike Kitajske na Dunaju, ki je bil pri odprtju dan poprej v muzeju Liaunig na Suhi, kjer tudi razstavljajo umetniki iz te najbolj številne države sveta.

GR Mag. Michael Golavčnik
Pfarrvorsteher • farni predstojnik

LINK: KunstSinnNeuhaus am Weg
LINK: Peter Dörflinger: Steine wollen gestreichelt werden
LINK: Wikipedia Raimund Abraham

Unten veröffentlichen wir auch auch die kurze Ansprache von GR Pfarrvorsteher Mag. Michael Golavčnik und den ausführlichen Bericht, der auf der Homepage der Gemeinde Neuhaus erschienen ist:

Sehr geehrter Herr Landeshauptmann – spoštovani gospod deželni glavar,
sehr geehrten Ehren- und Festgäste,
sehr geehrter Herr Bürgermeister – dragi gospod župan,
sehr geehrte Frau Eva Liaunig, geschätzte Kunstschaffende und Auftretende,
spoštovani navzoči, dragi umetniki in kulturni ustvarjalci!

In den heutigen Sonntagsmessen in den beiden Pfarrkirchen Neuhaus/ Suha und Schwabegg/ Žvabek wurde folgende Fürbitte gebetet:

"Heute wird in unserer Gemeinde das „KunstSinnNeuhaus am Weg“ eröffnet. Möge die moderne und die klassische Kunst sowie der Motorikpark eine gute Einheit bilden, um die Menschen in Gedanken, Körper und Geist zu bewegen."

Auch die Pfarre Neuhaus/ Suha ist maßgeblich an diesem Projekt beteiligt. Vor Jahren wurde das großformatige Marienbild „Marienkrönung – Marijino kronanje“ in die Pfarrkirche wieder zurückgeführt. Als Kontrast demgegenüber gilt nun die Skulptur „Liegende – Ležeča« vom Künstler Peter Dörflinger, die als einzige Skulptur der Familie Liaunig sich nicht auf Privat-, sondern auf Pfarrgrund befindet.
Heute sind die Künstler, die noch leben da, man kann mit ihnen ins Gespräch kommen. Vom verstorbenen Raimund Abraham habe ich früher nur in den Zeitungen gelesen, sein Österreichisches Kulturforum in New York ist inmitten der Häuserschluchten im Vergleich dazu ein kleines, aber aufregendes Werk. Jetzt steht sein mächtiger Zwischenturm hier in Neuhaus im Schlossgarten und schafft eine Verbindung zwischen dem Museum und dem Ort.

Dank gilt auch dem Künstler Bernhard Wolf, der die Gestaltung des Transformators "Leuchtturm/ Svetilnik" genannt und auch auf die sprachliche Vielfalt dieses Ortes Rücksicht genommen hat. Mit einfachsten Mitteln wird hier das Bewusstsein für die Erhaltung der Natur, der Schöpfung Gottes hingewiesen.
Früher sind wir als Kinder auf Bäumen und Mauern herumgeklettert, heute tun dies die Kinder in einem Motorikpark inmitten des Ortes, das seinesgleichen sucht.

Dank an die Gemeinde Neuhaus, insbesondere dem Bürgermeister Patrick Skubel, der Amtsleiterin Regina Wiedl BA und ihrem Team, die den „Prozessionsweg der Pfarre“, wo die feierlichen kirchlichen Umgänge zu Fronleichnam und zum Jakobikirchtag stattfinden, nun zum einem „Kunstweg“ erhoben haben. Und dies wollen wir heute segnen. Dank gilt aber insbesondere der Familie Liaunig, ohne die es so viel Kunst, zu der die ganze Welt pilgert, in diesem Ort nicht geben würde.

Zahvala občini Suha in družini Liaunig, ki so pripomogli, da imamo toliko svetovne umetnosti v tako malem kraju. Umetnost je ravno tako kot vera okno v večnost, v preseganje naše biti. Zaradi tega hočemo ta pot umetnosti in čutil blagosloviti.

SEGENSGEBET • BLAGOSLOVNA MOLITEV

Bericht der Gemeinde Neuhaus/ Suha auf der Gemeindehomepage:

Am Sonntag, dem 30.4.2023 fand die Eröffnung von KunstSinnNeuhaus am Weg vor der Kunstinstallation „Leuchtturm/Svetilnik“ von Bernhard Wolf statt, bei der ein in seiner Art einzigartiger Skulpturen- und Familienmotorikweg mit einer Länge von 1,2 km eingeweiht wurde.

BGM Patrick Skubel führte in seiner Ansprache den Erfolg des Gesamtprojektes aus. Das EU-Leader-Projekt KunstSinnNeuhaus mit einem Projektvolumen iHv EUR 250.000 bewirkte sowohl für die Bevölkerung, als auch für BesucherInnen von Neuhaus neben der Präsentation der herausragenden Kunstobjekte eine deutlich verbesserte Infrastruktur im Ort Neuhaus. Dank großer Unterstützung des Landes Kärnten, EU-Leader-Fördergeldern sowie Unterstützungen der Tourismusregion Klopeiner See-Südkärnten-Lavanttal, des TVB Geopark Karawanken sowie der KNG-Kärnten Netz GmbH, betrug der Aufwand für die Gemeinde Neuhaus lediglich EUR 5.000. BGM Skubel sah somit einen doppelten Gewinn für die Gemeinde. „Er ist sowohl für Besucher, als auch für die Bevölkerung ein Gewinn und macht Neuhaus noch attraktiver.“ Zudem finden erstmals vom 8. bis zum 24.9 erstmals die KunstSinnNeuhaus Wochen mit Hadn-, Kunst-, Kulturabenden in der Gemeinde Neuhaus statt. Alle Gastwirte, Kulturvereine sowie der Hadnverein werden sich aktiv an den KunstSinnNeuhaus Wochen beteiligen. Es ist zudem geplant, im Herbst 2023, einen Workshop zur Kunstinstallation „Leuchttum/Svetilnik“ mit den Volksschulkindern durchzuführen, um das Thema Klimakrise auch mit den Kindern künstlerisch zu bearbeiten.

BGM Skubel bedankte sich auch für die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Museum Liaunig, welches sich auch mit zwei Skulpturen beim Skulpturen- und Familienmotorikweg beteiligte. Weiters bedeankte sich BGM Skubel bei MMKK Direktorin Mag. Christine Wetzlinger-Grundnig für die professionelle Durchführung des „Trafo-Kunstwettbewerbs“ sowie bei GR OStR. Mag. Karl Pölz, Pfarrvorsteher Geistl. Rat Mag. Michael Golavčnik und Mag. Raimund Grilc für die Übersetzungen in englischer, slowenischer und italienischer Sprache. Schließlich bedankte sich BGM Skubel bei seinem Team der Gemeinde sowie bei Künstler Helmut Blažej und Kartograph Mag. Kasimir Szarawara, welche dieses Projekt in nur 16 Monaten umsetzten.

KNG-Kärnten Netz Geschäftsführer Dr. Reinhard Draxler wies auf die Bedeutung des Trafos in Zeiten der Energiewende hin: „Die Trafostationen haben bisher den Strom von den Kraftwerken in den Ort gebracht. Durch die Energiewende mit Photovoltaik- und Windenergie wird der Strom nun vom Ort in das Netz eingespeist. Indem das Kunstwerk „Leuchtturm/Svetilnik“ mit Dynamos am Motorikgerät selbst Strom erzeugen kann und den „Leuchtturm/Svetilnik“ mit einem bunten Lichtspiel zum Leuchten bringt, ist es auch ein Zeichen der Energiewende. Die eingeschriebene Zahl „+ 15°“ verdeutlicht die Klimakrise als größte Herausforderung der Zeit, bei welcher die Kärnten Netz und die Kelag ihren wichtigen Beitrag leisten wollen.“

MMKK Direktorin Mag. Christine Wetzlinger-Grundnig umriss Eingangs die Entstehung, Bedeutung sowie die Interaktion von Kunst im öffentlichen Raum. Danach folgte eine Einführung zu den insgesamt acht bei KunstSinnNeuhaus am Weg präsentierten Kunstobjekte. Zur Kunstinstallation „Leuchtturm/Svetilnik“ erklärte Sie: „Ein Leuchtturm ist ein Orientierungspunkt, warnt vor Gefahr und steht für Stabilität. Der KLIMA ICON +15° kann auch als Zeitmarke/Erinnerung für den Status quo im Jahre 2022 gesehen werden – als Anstoß zur Suche nach innovativen und nachhaltigen Lösungen gegen den Temperaturanstieg. Das Fitnessgerät „Gehirnbastelstube“ neben dem „Leuchtturm/Svetilnik“ fördert durch gegenläufige Drehrichtungen der Räder die neuronale Koordination und lädt zum Mitmachen ein. Der so erzeugte Strom wiederum generiert sich drehende Lichtpunkte, die das darunterliegende Statement zum Klima mit buntem Licht beleuchten.“

Danach erfolgte ein Gebet sowie die Segnung durch den Pfarrvorsteher Geistl. Rat Mag. Michael Golavčnik. Dieser betonte die Bedeutung des im Rahmen von KunstSinnNeuhaus präsentierten großformatigen Werkes „Marienkrönung mit Heiligen und Stiftern“ (Formillerschule, 17. Jhdt.), welches in der Jakobskirche Neuhaus eindrucksvoll seinen Platz gefunden hat sowie die „Liegende“ von Peter Dörflinger als Leihgabe der Familie Liaunig, welche vor der Jakobskirche zu sehen ist.

Als Höhepunkt der Eröffnung folgten die Worte von LH Dr. Peter Kaiser: „Es ist eine einzigartige Idee, Kunst und Kultur mit einem Bewegungsangebot zu verbinden. KunstSinnNeuhaus ist ein Leuchtturmprojekt, das verdeutlicht, wie Kunst und Kultur abseits der Ballungsräume erfolgreich gelebt wird und einen Mehrwert in den Gemeinden schafft.“ LH Kaiser betonte die Bedeutung des Projektes für den Kunstplatz Kärnten. Neuhaus ist durch das herausragende Museum Liaunig, aber spätestens durch KunstSinnNeuhaus ein fixer und wichtiger Bestandteil des Kunstplatzes Kärnten.

Für eine stimmige Umrahmung der Eröffnungsfeier sorgte der U14 Chor des Heimatklangs Bach, das Quartett der Schlosskapelle Neuhaus sowie das Oktet Suha. In der sehr gut besuchten Eröffnungsfeier konnten auch zahlreiche Ehrengäste aus Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft begrüßt werden, wie der Kulturattaché der Volksrepublik China, Herr Chen Ping, Eva Liaunig, Politologin FH-Prof. MMag. Dr. Kathrin Steiner-Hämmerle, Tourismusregion Klopeiner See – Südkärnten Lavanttal GF Mag. Robert Karlhofer, Regionalentwicklung Südkärnten GF DI Peter Plaimer, Ehrenbürger BGM a. D. Gerhard Visotschnig, Ehrenbürger Prof. Siegi Hoffmann, Künstler Mag. art. Rudi Benétik, Peter Dörflinger, die Kulturschaffenden Gerhard Leeb und Zdravko Haderlap sowie KommR Rudolf Bredschneider. Der Nachmittag nahm seinen gemütlichen Ausklang bei einem regionalen Buffet der Genussregion Jauntaler Hadn mit Obmann Josef Hirm.

LINK: KunstSinnNeuhaus am Weg