Zur Bischofsweihe von Msgr. Dr. Josef Marketz am Sonntag, dem 02.02.2020, waren auch Pfarrgemeinderatsobleute aus den Pfarren Kärntens eingeladen. Auch ich habe so eine Einladung bekommen. Ehrlich gesagt habe gar nicht damit gerechnet, zur Bischofsweihe eingeladen zu werden. Umso mehr freute es mich, denn bei so einem kirchlichen Großereignis wollte ich unbedingt dabei sein. So eine Möglichkeit bekommt man wahrscheinlich nur einmal.

In der Zeit der monatelangen bischöflichen Sedisvakanz überlegte ich oft, wer wohl der 66. Bischof der Diözese Gurk-Klagenfurt werden würde. Als Anfang Dezember der bisherige Caritasdirektor Msgr. Dr. Josef Marketz von Papst Franziskus zum neuen Diözesanbischof der Diözese Gurk-Klagenfurt ernannt wurde, freute ich mich sehr, denn ich durfte ihn im Juli 2018 kennenlernen. Er war nämlich Firmspender bei der Hl. Firmung in unserer Pfarre Neuhaus- Suha.

Eine halbe Stunde vor dem Einlass war ich schon am Domplatz vor der Domkirche. Einer der vielen Einweiser erklärte mir, dass sich die auf der Einlasskarte bezeichnete „Kategorie grau“ im Chorbereich im ersten Stock des Domes befindet. Um einen guten Platz zu bekommen, bewegte ich mich keinen Schritt vom Eingang weg und der Ordner ließ mich dann auch als Erste nach oben. So konnte ich in der ersten Reihe über dem Eingang der Domkirche sitzen und hatte einen wunderbaren Ausblick.

Die Zeit bis zum Beginn der Weihezeremonie schien nicht zu vergehen, denn es war ziemlich kalt im Dom. Umso schneller vergingen die Stunden der Weiheliturgie, die geprägt waren von vielen schönen Momenten. Ich kann gar nicht sagen, was mich am meisten beeindruckte: Der Einzug in den Dom oder der Moment während der Allerheiligenliturgie, als sich der Weihekandidat am Boden niederlegte, das Lied Großer Gott wir loben dich oder die bewegenden Worte des Bischofs, nach seiner Weihe.

Mir hat alles sehr gefallen und manches ging mir auch zu Herzen. Die Organisatoren und die Mitwirkenden haben perfekte Arbeit geleistet. Ein wenig musste ich an unsere Firmung vor zwei Jahren denken - auch da haben wir versucht alles perfekt zu organisieren und viele Pfarrangehörige haben mitgearbeitet. Es ist so schön, wenn viele mitwirken, sich als Teil eines großen Ganzen sehen. Genau das bedeutet für mich Kirche - das Zusammenwirken von vielen Gläubigen.

Die Freude über und mit dem neuen Bischof zeigte sich nicht nur, als sich viele Menschen am Domplatz, im Dom und vor den Bildschirmen versammelten, sondern auch im andächtigen Mitbeten in der Weiheliturgie und im begeisterten Mitsingen der gut ausgewählten Kirchenlieder. In meiner näheren Umgebung entstand bald ein von Pfarrobleuten gebildeter „Chor“ und alle sangen mit ihren schönen und kräftigen Stimmen mit. Zwischendurch beobachtete ich meine Sitznachbarn und sah freudige Gesichter.

Ich hoffe, dass diese Wertschätzung an der Gemeinschaft der Kirche und die Freude im Glauben an Jesus Christus auch nach der Bischofsweihe bleiben werden, denn dafür steht das Amt des Bischofs, der diese Einheit im Glauben bewahren und sie auch fördern soll. Ich konnte einer sehr schönen und würdigen Weiheliturgie beiwohnen, in der der Bischof Zeichen setzte, dass er auch auf arme und einfache Menschen nicht vergessen will.

Da ich nach der Bischofsweihe gleich nach Hause fuhr, konnte ich die Glückwünsche der Pfarrgemeinde nicht persönlich überbringen. Zu diesem Zeitpunkt war der neugeweihte Diözesanbischof Dr. Josef Marketz von unzähligen Besuchern umgeben. Ich bin aber überzeugt, dass ihn meine persönlichen Worte, die ich ihm am nächsten Tag schriftlich mit einem Billet und einem Bild unserer Pfarrkirche übermittelt habe, genauso gefreut haben. So werde ich stets an diesen schönen Moment in meinem Leben denken, wenn wir bei jeder Feier der Hl. Messe für den neuen Gurker Diözesanbischof Josef beten werden. Und für diese geistige Verbundenheit bin ich dankbar.

Gertraud Maurel,
PGR-Obfrau und Pfarrkoordinatorin Neuhaus-Suha

Molitev za škofa

Bog, večni pastir,
za svojo Cerkev skrbiš na številne načine in nas vodiš z ljubeznijo.
Svojega služabnika, krškega škofa Jožefa,
si izbral za pastirja svoje črede.
Podeli mu duha poguma in razsodnosti, znanja in ljubezni.
Ko zvesto vodi vernike, ki so mu zaupani v varstvo,
naj gradi tvojo Cerkev kot znamenje odrešenja za svet.