Pfarre / Fara

Neuhaus/Suha

Die Wohnung Gottes unter den Menschen • Glej, šotor Božji z ljudmi

AUS DEM PFARRGEMEINDERAT • IZ ŽUPNIJSKEGA SVETA

Am 27. Oktober 2020 fand die reguläre Sitzung des Pfarrgemeinde- und Pfarrkirchenrates (AVF - Ausschuss für Verwaltung und Finanzen) Neuhaus-Suha statt. Coronabedingt wurde die Sitzung im großen Saal des Pfarrhofes Schwabegg- Žvabek abgehalten, wo der Sicherheitsabstand eingehalten werden konnte.

Pfarrgemeinderatsobfrau und Pfarrkoordinatorin Dipl. Päd. Gertraud Maurel, BEd. dankte allen Mitgliedern des Pfarrgemeinderates für das Mithelfen, „sich um Information, Meinungsbildung und Austausch von Erfahrungen zu bemühen, Interessen einzelner Personen und Gruppen aufeinander abzustimmen, deren Aktivitäten zu koordinieren und die Vielfalt des pfarrlichen Lebens zu fördern“ (s. PGRO §2.8). In ihrem Tätigkeitsbericht konnte sie das vielfältige Leben in der Pfarre anhand eines Lichtbildervortrages eindrucksvoll vorstellen. Auch das gute Wirtschaften (trotz zahlreicher Investitionen) der Pfarrökonomin Frau Gertrude Dobrounig sowohl für die Kirchenrechnung der Pfarrkirche als auch der Filialkirche Bach- Potoče konnte herausgestellt werden.

Pfarrvorsteher Mag. Michael Golavčnik stellte als geistlichen Impuls die stets aktuellen 13 strategischen Ziele der Diözese Gurk-Klagenfurt vor, die von Bischof Schwarz vor ca. zehn Jahren unter dem Motto „Mit Jesus Christus den Menschen nahe sein - Z Jezusom Kristusom biti ljudem blizu“ ausgerufen worden sind.

Anhand dieser Leitziele machte nun PGR-Mitglied Frau Roswitha Logar vlg. Stern den Vorschlag, entsprechend dem Leitziel 5, in dem neue Einnahmenquellen für seelsorgliche Aktivitäten gewonnen werden sollten, die bevorstehenden Renovierungsarbeiten der Pfarre, die in der Sitzung behandelt worden sind, auch der Pfarrbevölkerung vorzustellen. Sie ist davon überzeugt, dass es in der Pfarre viele stille Gönner gibt, die bereit wären, bei überschaubaren Projekten eine finanzielle Unterstützung zu gewähren. Dadurch wird etwas Bleibendes geschaffen, das auch der Allgemeinheit dient. So müssen in naher Zukunft sowohl der Tabernakel des Hauptaltares als auch der Aufsatz des Taufsteines restauriert werden.

Ein Tabernakel (lateinisch tabernaculum „Hütte, Zelt“) ist in der Regel ein künstlerisch gestaltetes Sakramentshaus mit massiven Wänden und verschließbarer Tür, in dem die geweihten Hostien aufbewahrt werden. Der hölzerne Tabernakel der Pfarrkirche Neuhaus-Suha, der vergoldet und versilbert ist, stammt aus der Barockzeit (1751) und wird von zwei Engeln flankiert.
Über der zweiflügeligen Tür ist eine Expositionsnische ausgebildet, in der das Altarkreuz steht bzw. bei der Aussetzung des Allerheiligsten die Monstranz aufgestellt wird. Der Tabernakel ist eine Vorwegnahme des himmlischen Jerusalems, in dem es im Buch der Offenbarung heißt: „Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen: Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein.“ (Offb 21,3) Deshalb ist der Tabernakel auch ein Ort der stillen Anbetung und es ist Brauch, dass beim Tabernakel das Ewige Licht brennt, um die Gegenwart des Allerheiligsten anzuzeigen.
Der Tabernakel und die Engel sind mit der Zeit unansehnlich geworden, da sich Kerzenruß und Schmutz festgesetzt haben. Der Auftrag wurde dem Restauratorenehepaar Mag. Karma und Mag. Leonhard Eder-Hoke vergeben, die schon vor 10 Jahren das große Mariengemälde mustergültig restauriert haben.

Am 14.10.2020 wurde der Tabernakel des Hauptaltares abgeholt und wird für 1.500,00 € erneuert. Es wurde ein Ansuchen zur Mitfinanzierung der Diözese und des Bundesdenkmalamtes (BDA) gestellt. Der diözesane Bauamtsleiter DI Ruprecht Obernosterer wird die Kosten für dieses Projekt zwar zur Gänze übernehmen, zwei weitere eingereichte Projekte müssen die Pfarren Neuhaus-Suha und Schwabegg-Žvabek jedoch selbst tragen. Die anwesenden PGR-Mitglieder haben sich einstimmig für eine Zwei-Drittel (Neuhaus) / Ein-Drittel-Aufteilung (Schwabegg) dieser diözesanen Unterstützung ausgesprochen.

Das zweite eingereichte Bauvorhaben ist die Restaurierung des gemalten Taufsteinaufsatzes der Pfarrkirche. Der Taufstein ist die Stätte der Taufe bzw. der Ort der Tauferinnerung. Über einem steinernen Fuß und Becken befindet sich ein bemalter hölzerner Aufsatz. Kunsthistorisch wertvoll ist die szenische Darstellung der Taufe Jesu durch Johannes den Täufer, welche in ihrer Bildschicht leider schon sehr verblasst ist. Die Restaurierung und Konservierung dieses Bildes kostet 1.800,00 € und muss zur Gänze von der Pfarre selbst getragen werden.

In der Sitzung des PGR/AVF wurde auch das langfristig zu planende Renovierungsvorhaben „Glockenstuhl“ erläutert. Dazu gibt es ein Anbot der Firma „Schauer und Sachs“: Glockenstuhl verstärken, Rundklöppel, Holzjoche, neue Steuerungsanlage. Ein entsprechendes Konzept der kostspieligen Renovierung liegt nun vor, da es immer wieder zu Ausfällen kommt.

Vorrangig jedoch ist die Sanierung der Abdeckung der äußeren gotischen Stützpfeiler der Pfarrkirche, da bereits Wasser in das Mauerwerk eindringt und Schaden anrichtet.

In der Filialkirche Bach-Potoče konnten in den letzten beiden Jahren das Orgelpositiv sowie die Ölgemälde der beiden Seitenaltäre mit Eigenmitteln der Filialkirche, der Mitfinanzierung der Diözese und des Bundesdenkmalamtes renoviert werden. Kirchenkämmerer und Mesner Friedrich Barth hat eine Sicherheitsschleuse für den Hintereingang der Filialkirche geschaffen, um Hochwasser im Kirchenraum zu vermeiden. Die Filialkirche ist nun in einem Topzustand, doch schon jetzt sollen finanzielle Reserven für zukünftige Renovierungen geschaffen werden. Großer Dank gilt allen Wohltäterinnen und Wohltätern der Pfarre, die bei besonderen Anlässen für die Pfarr- bzw. Filialkirche spenden.

(veröffentlicht im Pfarrblatt Neuhaus, Weihnachten 2020)