Pfarre / Fara

Neuhaus/Suha

Dekanatswallfahrt: Thal–Maria Straßengel–Stift Rein • Dekanijsko romanje na Štajersko

In einem Ausspruch heißt es „Reisen lässt die Seele fliegen und das Herz hüpfen vor Freude!“ Ich denke, dass diese Beschreibung auf die Stimmung der 70 Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Wallfahrt des Dekanates Bleiburg in die Nähe von Graz zutraf. Mit geistlichem Segen begleitet wurden wir durch Herrn Dechant Msgr. Mag. Ivan Olip sowie den Vizedechant GR Mag. Slavko Thaler, Pfarrvorsteher Mag. Michael Golavčnik und Ständigen Diakon Mag. Sašo Popijal. Das Reiseunternehmen Juwan aus Ferlach konnte die große Pilgerschar im großen Doppeldeckerbus aufnehmen. Es galten dabei die 3-G Regeln für die Gastbetriebe.

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Jakobuskirche in Thal - künstlerisch gestaltet von Prof. Ernst Fuchs • Fantastični realizem in cerkvena umetnost (Pfarrarchiv Neuhaus-Suha)

Unser erstes Ziel führte uns zur Kirche in Thal, die dem Hl. Jakobus geweiht ist und durch ihre Besonderheit wohl jede Besuchergruppe sofort in den Bann zieht. Die künstlerische Ausgestaltung, die der österreichische Maler Prof. Ernst Fuchs im Jahre 1992 übernahm, beeindruckt durch die außergewöhnliche Farben-, Formen- und Materialvielfalt. Wir bemerkten auch, dass die Bänke wellenförmig angelegt und mit Jakobsmuscheln geschmückt sind. Der sichtbare Dachstuhl ist in Regenbogenfarben gestaltet sowie der Innenraum durch viele christliche und biblisch-jüdische Elemente sehr dekorativ verarbeitet. All das trägt zu einer besonderen Atmosphäre dieser Kirche bei und macht sie sehenswert. Maria Kaiser-Kaplaner, eine pensionierte Lehrerin, die auch in der Hauptschule in St. Jakob im Rosental wirkte, wies mit viel persönlichem Engagement auf die Besonderheiten hin und erklärte Hintergründe der Entstehung. Neben dem Altbestand der Kirche, die als Wochentags- und Winterkapelle genützt wird, wurde dieser Kirchenbau im sogenannten phantastischen Realisum völlig neu errichtet. Der ehemalige alte Pfarrhof wurde an die Gemeinde Thal verkauft, die diesen in eine Erweiterung des Kindergartens und eines Schulzentrums mit Gemeindeamt mitintegrierte. Stattdessen wurde neben der Kirche ein ebenerdiges Pastoralzentrum mit Pfarrsaal, Besprechungszimmer und Sekretariat sowie mit einer großzügige WC-Anlage für die vielen ankommenden Reisegruppen errichtet.

Wallfahrtskirche Maria Strassengel (Foto/slika: Pfarrarchiv Neuhaus-Suha)
Wallfahrtskirche Maria Straßengel • Čudovita romarska cerkev (Foto/slika: Pfarrarchiv Neuhaus-Suha)

Nach dieser außergewöhnlichen Besichtigung ging es zur Kirche Maria Straßengel, die im gotischen Stil erbaut wurde und einen markanten Kontrast zur vorherigen bildete. Die Medizinerin Dr. Martha Jop-Riedl, eine in dieser Gegend ansässige Replacherin, erwähnte in ihrem Vortrag, dass diese, aus Sandstein erbaute Kirche, „der steirische Steffl“ genannt wird, denn sie erstrahlt in einem ähnlichen Baustil wie der Stephansdom in Wien. Vor wenigen Jahren gab es hier eine große Feierlichkeit anlässlich der 650 Jahr-Feier dieser denkmalgeschützten Kirche, die sich auf einem Hügel befindet und deren Turm 43 m in die Höhe ragt. Besonders faszinierend sind die hohen, bunten Glasfenster, die noch Originale aus dem 14. Jahrhundert sind. Vor 250 Jahren wollten die staatlichen Behörden diese Kirche abreißen lassen, doch mutige Bürgerinnen und Bürger haben dies verhindern können. Ein Gedenkstein am Kirchplatz erinnert daran. In dieser zauberhaften Wallfahrtskirche durften wir einer gewohnt-zweisprachigen Hl. Messe beiwohnen, die von Dechant Olip und seinen Mitbrüdern würdig zelebriert wurde.

Anschließend folgte der kulinarische Teil unserer Reise und wir freuten uns schon sehr auf das köstliche Mittagessen, das wir uns im gemütlichen Gasthaus Kogler, gleich neben der Kirche, schmecken ließen.

Gut gestärkt, sowohl körperlich als auch „geistig“, fuhren wir zu einem weiteren Höhepunkt des Tages, der Besichtigung des ältesten Zisterzienser-Klosters der Welt: Stift Rein in der Gemeinde Straßengel-Gratwein, das bereits über 900 Jahre alt ist. Überwältigt von diesem imposanten Bau-Komplex besichtigten wir auch einige Innenräume und erfuhren bei der Führung viel Wissenswertes über diese aktive Abtei, in der noch 13 Mönche leben und eine Bundesschule mit 850 Schülern untergebracht ist. Unser Vortragender erklärte, dass die Quelle der Bildung die Klöster und das Mönchstum waren. So staunten wir in der Bibliothek über zahlreiche, mittelalterliche Bücher und Manuskripte, die noch auf Tierhäute geschrieben wurden. Sie entstanden in einer Zeit, wo man ein ganzes Jahr zum Schreiben eines Buches benötigte. Fasziniert standen wir vor einem großen Buch bestehend aus 250 Seiten, das aus der Haut von 125 Tieren besteht und noch aus dem Jahre 1420 stammt. Wir erfuhren, dass durch die Erfindung des Buchdrucks eine große Revolution stattgefunden hatte. Plötzlich konnte man innerhalb einer kurzen Zeit Schriften vervielfältigen. So hatte Kaiser Maximilian einen riesigen Holzschnitt anfertigen lassen, der aus 38 Seiten besteht und auf dem u.a. sein Stammbaum grafisch dargestellt ist.

Als wir die pompöse, barocke Kirche des Stiftes Rein betraten, konnten wir angesichts der wunderschönen Fresken, v.a. in den Wölbungen und Nischen der Decke einfach nur staunen ob der Vielfalt des Barocks. Wie unser Reiseführer uns erläuterte, fand das damalige Motto „Das ganze Leben zu einem Gotteslob zu machen“ in der Gestaltung dieser Kirche seine Vollendung. Interessant war auch, dass es 200 Engel in dieser Kirche gibt sowie zahlreiche Heiligenfiguren, die zum Altar hin immer größer werden. In der Winter- und Chorkapelle besichtigten wir auch noch die Gebeine vom Markgrafen Leopold dem Starken aus dem 12. Jahrhundert, der dieses einzigartige Stift gegründet hat. Es war für uns alle spürbar - dieses Stift ist eine Quelle der Ruhe und Entspannung und der reichhaltigen Geschichte.

Daraufhin ließen wir diesen wunderschönen Tag mit einer schmackhaften, steirischen Jause in einer Buschenschenke (Mangia) ausklingen, wobei die Geselligkeit und das gemütliche Beisammensein in völligem Einklang standen. Auch die Heimreise verging wie im Flug, da sich gewisse Wallfahrer als wahre „Witze-Erzähl-Talente“ entpuppten und unsere Lachmuskeln bis „auf das Äußerste“ strapazierten.

Abschließend möchte ich ein Herzliches DANKE / Najlepša HVALA aussprechen an den Organisator Vizedechant Mag. Slavko Thaler, der uns in herausragender Weise diesen besonderen Tag ermöglicht hat: einen Tag voller faszinierender Eindrücke, an dem uns nicht nur architektonische Kostbarkeiten nähergebracht wurden, sondern wir auch echte Gemeinschaft erleben und spüren konnten.

Dekanijsko romanje na Štajersko

Teilnehmer der Pfarre Neuhaus-Suha mit Pfarrvorsteher Mag. Michael Golavčnik (Pfarrarchiv Neuhaus-Suha)
Einige Teilnehmer der Pfarre Neuhaus-Suha mit Pfarrvorsteher Mag. Michael Golavčnik • Romarji iz Suhe (Pfarrarchiv Neuhaus-Suha)

Dekanija Pliberk že dolga leta prireja dekanijska romanja. Romanja v zadnjih letih doživljajo posebno renesanso, kar tudi pandemija ni mogla dokončno zatreti. Nad 70 ljudi se je z vsemi PCT-potrdili podalo na Štajersko, da bi si ogledali posebne zanimivosti. Prodekan in šmihelski župnik mag. Slavko Thaler je tudi letos pripravil zanimiv program, avtobusno podjetje Juwan iz Borovelj pa je z dvoetažnim avtobusom vse romarje varno pripeljalo do cilja in spet nazaj. Mladi šef firme Martin je na koncu romanja izrekel posebno zahvalo, da take prijazne, vesele in disciplinirane skupine že dolgo ni doživel več.

Prvi cilj je bila sodobna cerkev v Thalu, v domovini nekdanjega Martina Krpana Avstrije, Arnolda Schwarzeneggerja. Profesor Ernst Fuchs, rojen Dunajčan in zastopnik fantastičnega realizma je oblikoval povečavo te nekdanje male cerkvice. To je edina cerkev na svetu v tem stilu, ki spominja na hinduistične templje v vsej svoji pisanosti. Realnost in fantastični svet se v teh umetnosti prepletata. V oltarnem prostoru sta dve veliki sliki, ki prikazujeta na eni strani, kako Jezus pokliče svoje prve učence na Genezareškem jezeru, na drugi strani pa je njegovo spremenjenje na gori Tabor. Sporočilo stare in nove zaveze se prepletata v tej farni cerkvi sv. Jakoba, umetnik tudi črpa iz bogate judovskega izročila, po kateri je po družini tudi izhajal, preden je postal katoličan. Veliki cerkveni prostor na bi zadoščeval po številu rastoči fari na obrobju mesta Gradec, za vsakdanje potrebe pa zadostuje še stari in prvotni del cerkve, kjer se nahaja delavniška oziroma zimska kapela. Z gradnjo te cerkve leta 1994 ima fara turistično težišče, kjer trije farani skrbijo za sprejem in razlago prihajajočim skupinam. Iz Thala pa tudi vodi Jakobova pot. Na isti tej poti do Santiaga de Compostele v Španija pa se tudi nahaja suška cerkev, ki je ravno tako posvečena sv. Jakobu starejšemu.

Po cerkvenem gradbenem stilu suški bolj podobna pa je bila romarska cerkev Maria Straßengel, ki je bila zgrajena v gotskem stilu. Tam nas je pričakala nekdanja domačinka iz Rinkol, dr. Marta Jop-Riedl, ki dela kot zdravnica v bolnici za bolnike z obolenju na pljuči blizu Gradca. Dvojezično nam je razlagala to mojstrovino iz gotskega obdobja. Cerkveni prostor je s 4 stebri razdeljen v tri enako visoke ladje. Arhitektonski biser je tudi 48 metrov visok zvonik, ki raste v obliki vinske trte v nebo. Glavni oltar je v novogotskem slogu z milostno podobo Marija v obleki s klasi, ki je kopija leta 1976 ukradenega originala iz 15. stoletja. Cerkev osvetljujejo visoka, vitka okna prezbiterija in sten cerkvene ladje, kjer so v pisanih steklih upodobljene naslednje teme: izvirni greh, Kristusovo življenje, trpljenje, vstajenje in vnebohod ter življenje Božje Matere Marije in apostolov. Ker je cerkev podobna dunajski stolnici sv. Štefana, jo radi imenujejo štajerski Steffl. Ker v tej božji hiši ljudje že več kot 600 let iščejo in tudi najdejo stik z Bogom, smo tudi mi tam obhajali sveto mašo in dodobra napolnili cerkev. Sv. mašo je vodil dekan msgr. mag. Ivan Olip, ki je tudi pridigal, somaševala pa sta prodekan mag. Slavko Thaler iz Šmihela, ter suški in žvabeški župnik mag. Miha Golavčnik. Asistiral pa je pliberški pastoralni asistent in stalni diakon mag. Sašo Popijal.

Po sv. maši pa je bilo okusno kosilo v gostišču Kogler poleg cerkve, kjer so se romarji krepko podkrepili. Kosila so bile poprej naročena in tudi skupno plačana, tako da je postrežba imela samo še delo, naročeno kosilo dostaviti do pravega naročilca oz. naročilke, ki so bili tudi krepko v večini. Veselo razpoloženje je bilo čutiti vsepovsod.

Zisterzienserkloster Stift Rein • Najstarejši obstoječi cistercijanski samostan sveta (Foto/Slika: Pfarrarchiv Neuhaus-Suha)
Zisterzienserkloster Stift Rein • Najstarejši obstoječi cistercijanski samostan sveta (Foto/Slika: Pfarrarchiv Neuhaus-Suha)

Po kosilu pa je še sledil ogled najstarejšega cistercijanskega samostana sveta, in sicer Stift Rein. Cistercijani je reformna veja benediktincev, ki se je hotela spet zapisati prvotni enostavnosti in preprostosti. Tudi za njih velja geslo sv. Benedikta »Ora et labora et lege – Moli in delaj in beri«, samo da se niso naselili na visokih gričih in vidnih mestih, temveč v zakotnih in močvirnatih krajih, katere so potem kultivirali. Pred 900 leti je samostan dal zgraditi Leopold Veliki, grof iz Steyra v današnji Zgornji Avstriji, ki je ta predel podedoval od koroških Eppensteinerjev, ki so tedaj izumrli. Ustanovitelj samostana je tudi tam pokopan, ki je tudi celotni deželi (mark) dal svoje ime Steiermark. Ko so v samostanu hoteli vgraditi zimsko kapelo s talnim ogrevanjem, so našli ostanke njegovega groba z njegovim mogočnim okostjem.

Pred 250 leti so patri, ki so se posvečali predvsem molitvi, pisanju rokopisov in obdelovanju kmečkih površin, prevzeli tudi dušnopastirstvo okoliških far. To jih je gotovo tudi rešilo pred razpustitvijo cesarja Jožefa II., ki je ukinil vse redove, ki niso bili v službi prebivalstva in tako države. Da bi revno ljudstvo, ki ni znalo ne pisati in ne brati, bolje poučili v svetopisemskih in cerkvenih izročilih, so porušili nekdanjo romansko cerkev, ki ni imela kakšnega posebnega okrasa, in zgradili s štajerskimi delavnicami novo baročno cerkev. Barok je znan po svoji živosti in pisanosti. Pater vodič nam je nazorno pripovedoval, kako so se morali ljudje počutiti, ko so iz domačih črnih kuhinj po dolgi poti k sv. maši, vstopili v to cerkev polno znamenitih poslikav in kipov – počutili so se kot v nebesih. Vedeli so tudi za vse svetnike in za vso njihovo življenje, ki je bilo tam lepo predstavljeno. Bog ne potrebuje te razkošnosti, da cerkev je bila zgrajena za ljudi. Danes pa ljudje samo vidijo to navidezno »bogastvom cerkve«, nimajo pa nobenega pojma o svetnikih in verskem izročilu, je še pikro pripomnil. Na zelo pedagoški in katehetski način je razlagal znamenitosti samostana, vse kot sredstvo posredovanja vere in cerkvenega izročila. Danes tam deluje 13 patrov, mladi opat pa je tudi prevzel pouk verouka v istem poslopju nahajajoči zvezni realni gimnaziji, ki je v lasti države. Po tem poučnem ogledu cerkve in samostana s svojo knjižnico smo se podali v bljižno domačo krčmo, kjer so bile mize bogato pogrnjene z domačimi kmečkimi dobrotami.

Dan s svojimi izvrstnimi vtisi in izkušnjami je hitro minil, veseli in dobro razpoloženi smo se v večernih urah vrnili na Suho. Kljub temu, da je bilo že vse temno, žarel je bogat romarski dan v vsej svoji svetlosti in meddekanijske povezanosti.

Romy Zich (Sittersdorf/ Žitara vas), MG