Pfarre / Fara

Neuhaus/Suha

750 Jahre Filialkirche Bach-Potoče

750 Jahre der ersten urkundlichen Erwähnung • 750 let prve omembe v listinah

Filialkirche Bach- Potoče (OStR. Karl Pölz)
Filialkirche Bach- Potoče (OStR. Karl Pölz)

Wo der für die Streusiedlung namengebende Bach aus einem Seitengraben des Motschulaberges die Hochterrasse über der Drau erreicht, steht die kleine Filialkirche
St. Bartlmä und Oswald. Sie ist 1272 urkundlich nachweisbar. Im Visitationsbericht vom Archidiakon Pellueroli aus dem Jahr 1640 wird sie wie folgt beschrieben: „Tota ruinosa, angusta et incommoda et humida.“ Aufgrund ihrer festgestellten Baufälligkeit, Enge, Unbequemlichkeit und Feuchtigkeit wurde sie nach 1646 weitgehend neu errichtet. Vermutlich folgte der Neubau den Baulinien der romanischen Kirche.

Hinter dem gemessen an den Dimensionen der Kirche durchaus mächtigen Westturm mit gekuppelten Schalllöchern der Spätrenaissance und einem südlich angebauten, überdachten Stiegenaufgang erstreckt sich der einfache, zweijochige Saalraum mit Tonnengewölbe. Vom Langhaus führt ein spitzer Triumphbogen, mit einer barocken und später übermalten Kreuzigungsszene versehen, in eine Halb-kreisapsis, welcher an der Nordseite der Sakristei angebaut ist.

Der kleine Hochaltar von 1753 ist sowohl hinsichtlich seiner Form als auch der bunten Fassung ein schönes Beispiel volkstümlichen Spätbarocks. Er zeigt in der Mitte die Statuen der Kirchenpatrone des Hl. Barthomoläus und des Hl. Oswalds. Seitlich sind sie von den Jesuitenheiligen Ignatius von Loyola und Franz Xaver flankiert. Hier macht sich der Einfluss der Patronatsherrschaft Eberndorf bemerkbar, wo ein Jesuitenkloster bestand. Im Aufsatz steht eine gotisierende Madonna auf der Mondsichel, begleitet von volkstümlichen Statuen der Heiligen Margarethe und Luzia.
Die beiden Seitenaltäre entsprechen in ihrer Ädikulaform (in Form einer Tempelfassade) und der schwarz-goldenen Farbgebung noch dem Stil des Frühbarocks. Der linke Seitenaltar besitzt als Hauptbild eine frühbarocke Darstellung, wie Anna das Jesuskind ihrer Tochter Maria übergibt. Im Aufsatz ist die Halbfigur Christus als Weltenherrscher. Der rechte Seitenaltar zeigt die büßende Maria Magdalena. Das barocke Ölbild mit der in einer Höhle ruhenden Pestpatronin Rosalia von Palermo, einer auch in den Alpenländern beliebten Pestpatronin (vgl. Hemmaberg, Rosaliengrotte), ist an der linken Langhausmauer angebracht. Zum Inventar der Kirche gehören auch drei bemerkenswerte barocke Kreuze.

Infolge der im Jahre 1922 gezogenen Staatsgrenze ging Bach als Filialkirche zu Neuhaus über. Nach anfänglichen Umstellungsschwierigkeiten der Bacher Bevölkerung, die nun abgeschnitten von ihrer Mutterpfarre Libeliče (Leifling) der wesentlich weiter entfernten Pfarre Neuhaus angehörte, wurde auch ein eigener Friedhof angelegt. Jetzt findet in der Regel jeden Samstag eine zweisprachige Vorabendmesse in der Filialkirche Bach statt.
1985 erfolgte mit reger Unterstützung der Bacher Bevölkerung eine Generalsanierung des Bacher Gotteshauses, welches 1986 wieder feierlich eingeweiht wurde. Es wurde ein Orgelpositiv angekauft, ein Volksaltar errichtet und ein elektronisches Geläut installiert.
In den letzten sieben Jahre wurde die Fassade des Kirchturms renoviert, sowie das Dach des Kirchturms und des Kirchenschiffs neu eingedeckt. Außerdem musste das Orgelpositiv repariert werden, ebenso notwendig war die Renovierung der Altarbilder der beiden Seitenaltäre. Der Vorplatz wurde neugestaltet und ein Vordach beim Seiteneingang errichtet. Diese Arbeiten fanden sowohl in den Pfarrbriefen als auch auf der Pfarrhomepage ihren Niederschlag und können dort nachgelesen werden.

Hier seien noch die diözesan Geehrten der Pfarre Neuhaus- Suha mit der Filialkirche Bach angeführt, die entweder im Bereich des Kirchengesangs (Cäcilienmedaille) oder in der Pfarrorganisation und bei oben genannten Renovierungstätigkeiten (Modestusmedaille) Außerordentliches geleistet haben:

  • Franz Schuler (PGR/ ŽS)
  • Christine Skuk (Kirchenchor Bach/ cerkveni zbor Potoče)
  • Prof. Siegfried Hoffmann (PGR/ ŽS)
  • Sebastian Jamer (†) (Kirchenchor Bach/ cerkveni zbor Potoče)
  • Dr. Engelbert Logar (Kirchenchor Neuhaus/ cerkveni zbor Suha)
  • Pfarrökonomin Gertrude Dobrounig (PGR/ ŽS)
  • Mesner Friedrich Barth (PGR/ ŽS)

Quellen:
Wilhelm Deuer: Bau- und kunstgeschichtliche Streifzüge durch die Gemeinde Neuhaus, in: 50 Jahre Gemeinde Neuhaus. Geschichte und Gegenwart einer Kärntner Gemeinde. Klagenfurt: Verlag des Kärntner Landesarchivs 2008. Cäcilia Smole, Neuhaus. Geschichte und Gegenwart. Eine Gemeindebuch für alle. Verlag des Kärntner Landesarchivs.