Klagenfurt, 24. 3. 16 (pgk). Fester Bestandteil des österlichen Brauchtums ist in vielen Kärntner Pfarren der so genannte „Emmaus-Gang“ am Ostermontag. Es ist dies ein geistlicher Gang mit Gebet und Gesang bzw. ein besinnlicher Spaziergang durch die im Frühling aufblühende Natur am Ostermontag, der deshalb mancherorts auch „Emmaustag“ genannt wird. In säkularisierter Form kommt der Emmausgang in der klassischen Literatur vor, z. B. als Osterspaziergang in Goethes Faust.

Folgende Kärntner Pfarren (Auswahl) laden am Ostermontag, dem 28. März, zu Emmausgängen ein: Bei der Antoniuskapelle am Fratres in der Pfarre Spittal/Drau beginnt um 5.30 Uhr der traditionelle Emmausgang, der über Maria Bichl (Andacht um 8 Uhr) nach Maria Hohenburg führt. Hier wird um 10.30 Uhr die hl. Messe gefeiert. Der Emmausgang des Pfarrverbandes Feldkirchen führt von Sittich (9 Uhr) zur Stadtpfarrkirche Maria im Dorn, wo um 10.30 Uhr die hl. Messe gefeiert wird. Bei der Christkönigskirche in Krumpendorf startet um 9 Uhr der Emmausgang zur Ulrichskirche nach Pirk (10 Uhr hl. Messe). Der Emmausgang in Klagenfurt-St. Ruprecht beginnt nach der hl. Messe um 9.30 Uhr und führt nach Maria Rain (14.30 Uhr Andacht). In Molzbichl beginnt um 8.30 Uhr der Emmausgang zur Magdalenenkapelle mit anschließender hl. Messe um 9 Uhr. In St. Stefan bei Dürnstein ist um 7 Uhr beim Steckmoarkreuz Treffpunkt für den Emmausgang zur Filialkirche St. Jakob in der Wiegen, wo um 8.30 Uhr die hl. Messe gefeiert wird. Der Emmausgang in St. Georgen am Längsee beginnt um 8 Uhr beim Stift und führt nach Maria Wolschart, wo um 9 Uhr die hl. Messe gefeiert wird. Die Stiftspfarre Viktring lädt zum Emmausgang vom Hainschekreuz in Viktring (13.30 Uhr, Kreuzung Kanonhofweg- Rotschitzenstraße- Opferholzweg) nach Köttmannsdorf. Weitere Emmausgänge finden u. a. von Wietersdorf (8 Uhr, Juritsch-Unterherle) nach Maria Hilf (hl. Messe um 9 Uhr), von Maria Rojach (9 Uhr) zur Filialkirche Gemmersdorf, von der Pfarrkirche Maria Landskron (8.20 Uhr) nach Villach-St. Ruprecht (9 Uhr, hl. Messe), von der Auferstehungskapelle Kratschach (8 Uhr) zur Johanneskirche in Drobollach, von der Stadtpfarrkirche in Völkermarkt (9.30 Uhr) zur Kirche Kreuzbergl (10 Uhr, hl. Messe), von der Pfarrkirche Kranzlhofen/Dvor (8.30 Uhr) zur Josefikapelle im Forst, und von der Stadtpfarrkirche St. Veit/Glan (10 Uhr) zur Klosterkirche (10.30 Uhr, hl. Messe) statt.

Der Emmausgang hat biblische Wurzeln und ist ein Brauch in Erinnerung an den Gang der nach dem Tod Jesu verzweifelten Jünger nach Emmaus. Diesem Gang hat sich der auferstandene Jesus Christus unerkannt angeschlossen, um den Jüngern die Augen zu öffnen und sie wieder zum Glauben an Gott, der den Tod überwindet und das ewige Leben schenkt, zu führen. Im Lukas-Evangelium (24, 13-35) heißt es, dass zwei Jünger auf dem Weg nach Emmaus miteinander über all das reden, was sich in Jerusalem ereignet hat. Sie zweifeln an der Auferstehung ihres Herrn und erkennen ihn zunächst auch dann nicht, als er sich ihnen anschließt. Erst als er das Brot mit ihnen teilt, erkennen sie ihn und schämen sich für ihre Zweifel.