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Ökumenische Maturawallfahrt in Maria Saal mit mehr als 600 Maturantinnen und Maturanten

Bischof Marketz: Gottvertrauen als Fundament für gelingendes Leben – Superintendent Sauer: Kooperation und Teamwork statt Einzelkämpfermodus

Bischof Marketz mit Schülerinnen und Schülern bei der Maturawallfahrt in Maria Saal. Foto: Unterguggenberger
Bischof Marketz mit Schülerinnen und Schülern bei der Maturawallfahrt in Maria Saal. Foto: Unterguggenberger

Klagenfurt, 3. 10. 25 (pgk). Mehr als 600 Maturantinnen und Maturanten der Allgemeinbildenden und Berufsbildenden Höheren Schulen sind heute gemeinsam mit ihren Lehrkräften nach Maria Saal gekommen, um im Rahmen der traditionellen Maturawallfahrt den von Diözesanbischof Dr. Josef Marketz und Superintendent Mag. Manfred Sauer geleiteten ökumenischen Wortgottesdienst zu feiern.

Bischof Marketz hob in seiner Predigt, bezugnehmend auf die heutige Lesung mit dem Gleichnis vom Haus auf Felsen und vom Haus auf Sand gebaut (Mt 7,24-27), die Bedeutung eines guten Fundamentes für ein gelingendes Leben hervor. In der Schule werde viel gelehrt, aber es gebe, so der Kärntner Bischof, „auch viele entscheidende Themen, die kein Lehrplan vorschreibt“. Dazu würden Fragen zählen wie „Was trägt mich, wenn es schwer wird?“, „Worauf kann ich bauen, wenn Zweifel kommen?“ oder „Was gibt meinem Leben Sinn?“. Gerade im letzten Schuljahr, das ein „bedeutsamer Übergang“ sei, seien viele Maturantinnen und Maturanten auch mit Prüfungsstress, persönlichen Krisen, schwierigen Entscheidungen und Unsicherheiten konfrontiert. Hier könne es hilfreich sein, „sein inneres Haus, also sein Leben, auf festen Grund zu bauen“, sagte Bischof Marketz. Dieser feste Grund sei nicht Wissen allein, „sondern gelebter Glaube, gelebte Werte, Vertrauen – in Gott, in andere, in sich selbst“. Gleichzeitig betonte der Kärntner Bischof, dass ein fester Grund nicht bedeute, perfekt zu sein. „Der Fels bedeutet kein stressfreies Leben, keine fehlerfreie Karriere, keine lückenlose To-do-Liste. Der Fels bedeutet, zu wissen, dass ich nicht alleine bin, dass ich getragen bin von Gott, an den ich glaube, von Menschen, die mich lieben – und er bedeutet, dass mein Wert nicht von einer Note oder von Erfolg abhängt“, sagte Bischof Marketz. Das Leben sei immer eine Baustelle, die wachse und sich ständig verändere. „Wer mit Jesus baut, baut nicht allein. Wer mit ihm geht, muss nicht jeden Schritt vorher kennen. Er geht mit – auch wenn der Weg manchmal kurvig ist“, so der Kärntner Bischof.

Superintendent Sauer verwies in seiner Predigt auf die Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) und äußerte sich kritisch dazu, „dass immer mehr Bereiche unseres Lebens immer stärker von Künstlicher Intelligenz geprägt, gesteuert und massiv beeinflusst werden“. Die neuesten Technologien seien selbstverständlich wichtig und Entwicklungen sollten, so der Superintendent, „nicht vorschnell verurteilt werden“. Trotzdem bleibe die Frage, „wo und wann wandelt sich Segen in Fluch und wo ist es auch wichtig, aus ethischen Gründen Grenzen zu setzen“. Er sei jedenfalls, so Superintendent Sauer, „froh und dankbar, dass wir noch keine KI Professorinnen und Professoren an unseren Schulen haben, sondern Menschen aus Fleisch und Blut, die mit Leidenschaft und Begeisterung ihr Fach vermitteln und begeistern wollen“. Schule sei ein Ort der Bildung und auch ein Lernfeld für das Leben, „wo wir im besten Fall erfahren, dass wir in Kooperation und Teamwork mehr erreichen als im Einzelkämpfermodus“. Es gehe, so Sauer, „um ein Zusammenleben, bei dem unser Tun und Handeln von der Liebe Gottes inspiriert und unsere Entscheidungen bei Gottes Wort Orientierung suchen“. Schule könne und solle zu einem Ort von Reich Gottes-Erfahrungen werden, „wenn wir aufeinander achtgeben, die Schwächeren nicht zurücklassen, sondern sie mittragen und unterstützen, wenn wir am Entdecken, am Lernen und an Bildung im umfassenden Sinne Freude haben“, sagte Superintendent Sauer.

Im Anschluss an den Wortgottesdienst, der musikalisch von Prof. Mag. Lukas Joham (Ingeborg Bachmann Gymnasium) und Prof. Mag. Florian Pirolt (BRG Viktring) mitgestaltet wurde, waren die Maturantinnen und Maturanten zur Agape am Domplatz geladen. Die Maturawallfahrt organisierte FI Prof. Mag. Thomas Unterguggenberger vom Bischöflichen Schulamt der Diözese Gurk in Kooperation mit der Bildungsdirektion für Kärnten.