Organisation

Pressestelle

Krankenhausseelsorge in Zeiten der Pandemie und des Lockdowns

Leiterin der Krankenhausseelsorge Eva-Maria Kölbl-Perner: PatientInnen, Angehörigen und Personal Trost spenden, Mut zusprechen und für sie da sein

Eva-Maria Kölbl-Perner leitet das Referat für Krankenhausseelsorge in der Diözese Gurk.<br />
Foto: Diözesan-Pressestelle
Eva-Maria Kölbl-Perner leitet das Referat für Krankenhausseelsorge in der Diözese Gurk.
Foto: Diözesan-Pressestelle

Klagenfurt, 24. 11. 20 (pgk). Die verordnete Distanz in der Corona-Pandemie ist für kranke und insbesonders für sterbende Menschen sowie deren Angehörige eine zusätzliche Belastung in einer ohnehin schwierigen Zeit. Anders als im Frühjahr ist im aktuellen zweiten Lockdown für Kranke und Sterbende die Möglichkeit der seelsorglichen Begleitung unter Einhaltung strenger Hygieneregeln nach Maßgabe der jeweiligen Einrichtung gewährleistet. In der Diözese Gurk ist ein Team von 28 Frauen und Männern, darunter acht Priester, in der Krankenhausseelsorge tätig. Sie begleiten in zehn Krankenhäusern PatientInnen in kritischen Lebenssituationen und sind gleichermaßen tröstend und ermutigend für Angehörige sowie das klinische Personal vor Ort.
Eva-Maria Kölbl-Perner, Leiterin des Referates für Krankenhausseelsorge in der Diözese Gurk und Seelsorgerin am Krankenhaus in Wolfsberg, weiß aus ihrer täglichen Arbeit um die aktuellen Unsicherheiten, Ängste und Sorgen von PatientInnen und Angehörigen, aber auch des Personals. Die Krankenhausseelsorger würden für Notfallseelsorge, Begleitung in Krisensituationen, Sterbebegleitung, beim Abschiednehmen und auch für die Begleitung von Covid-19 Patienten auf Intensivstationen zur Verfügung stehen. Dies geschehe, so Kölbl-Perner, „in voller Schutzbekleidung und mit Unterstützung der ÄrztInnen und des Pflegepersonals“. Die Verantwortlichen der Krankenhausseelsorge würden sich in regelmäßigen Abständen mit den Krankenhausträgern, den Krankenhausleitungen und den Stationsleitungen über ihren Dienst im Krankenhaus abstimmen, denn der Selbstschutz sowie der Schutz von gefährdeten Personen müsse immer an oberster Stelle stehen.
„Als Seelsorgerinnen und Seelsorger vor Ort nehmen wir die angespannte, sehr herausfordernde Situation wahr und versuchen, für die Menschen im Krankenhaus Hoffnungsträger zu sein, indem wir Zeit und ein offenes Ohr sowie auch Kommunion und Krankensalbung mitbringen“, sagt Kölbl-Perner. Zentrales Anliegen der Krankenhausseelsorge sei es, „auch in schwierigen Zeiten Angst, Unsicherheit, Sehnsucht und Not in ein Gebet zu fassen und die christliche Zusage zu übermitteln, dass Gottes Liebe über den Tod hinaus trägt“. Auch Angehörigen wolle die Krankenhausseelsorge Mut zusprechen, Trost spenden und für sie gleichsam eine Brücke zu deren Lieben im Krankenhaus sein, so Kölbl-Perner, die die Angehörigen dazu ermutigt, sich mit ihren Anliegen an die SeelsorgerInnen zu wenden. „Wir erleben derzeit auf den Stationen oft teils dramatische Situationen. Schwestern, Pfleger, ÄrztInnen, Reinigungspersonal kommen an ihre Grenzen. Manche reden gar nicht mehr, sie funktionieren einfach. Andere wiederum haben einen großen Bedarf an Gespräch, weil sie selbst ihr Leben und ihre Gesundheit riskieren“, so Kölbl-Perner. Umso wichtiger seien Initiativen, wie es sie zum Beispiel im LKH Laas gebe, wo Krankenhausseelsorgerin Viola Weiß zweimal pro Woche unter dem Motto „Atempause für die Seele“ Entlastungsgespräche für das Personal anbiete.
Neben dem Dienst vor Ort leistet die Krankenhausseelsorge auch telefonisch Unterstützung, und auch Soziale Medien werden verstärkt genutzt. So würden beispielsweise in geriatrischen Abteilungen Wort-Gottes-Feiern auch via Videokonferenz am Tablet gefeiert werden.