Klima- und Umweltschutz: Katholische Kirche Kärnten setzt neue Maßstäbe
Broschüre mit Nachhaltigkeitsleitlinien erschienen

Klagenfurt, 29. 6. 17 (pgk). Mit einer nun veröffentlichten Broschüre mit Nachhaltigkeitsleitlinien für die 336 Kärntner Pfarren und andere kirchliche Einrichtungen setzt die Diözese Gurk neue Maßstäbe im Bereich „Klima- und Umweltschutz“: Die Ernennung von Umweltbeauftragten in allen Kärntner Pfarren, die weitere Installierung von erneuerbaren Energiesystemen in kirchlichen Bauten, die Veröffentlichung von Energiekennzahlen, bewusster Konsum von ökologischen, fair gehandelten Produkten und konkrete Maßnahmen zur Reduzierung des Müllaufkommens sind zentrale Eckpunkte der Leitlinien, die als konkrete Entscheidungs- und Orientierungshilfe für kirchliche Einrichtungen in Kärnten dienen sollen. Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz, in der Österreichischen Bischofskonferenz unter anderem auch für Umweltfragen zuständig, erinnert in seinem Vorwort zur Broschüre an den Appell zur „ökologischen Umkehr“ von Papst Franziskus in dessen Umweltenzyklika „Laudato Si´“ und betont die Verantwortung jedes Einzelnen. „Es geht darum, diese Verantwortung ernst zu nehmen und die Welt gleichsam als Hüter des Lebens so zu gestalten, dass es auch noch für die nächste Generation die Schönheit der Schöpfung gibt“, so der Kärntner Bischof. Einen weiteren Schwerpunkt der neuen Leitlinien stellt die Umweltbildung in Pfarren, kirchlichen Kindergärten, Schulen und Bildungshäusern dar. So bietet das Referat für Schöpfungsverantwortung der Diözese Gurk unter der Leitung von Mag. Ernst-Josef Sandriesser Vorträge und Kurse für die Umsetzung eines schöpfungsfreundlichen (Pfarr-)Alltages an. „Jeder kann in kleinen Schritten in seinem Alltag schöpfungsverantwortlich handeln – Zuhause, am Arbeitsplatz oder beim Einkauf“, betont Sandriesser und weist darauf hin, dass in der Diözese Gurk in den vergangenen Jahren bereits sehr viel im Bereich Umweltschutz umgesetzt worden sei, „aber es kann und muss noch mehr geschehen“.
Sonnenenergie, Elektroauto, Schwalbenhotel – Beispiele aus Kärntner Pfarren. Das Kapuzinerkloster in Klagenfurt versorgt sich seit einem Jahr energieautark mit Sonnenstrom. Unter den Pfarren nimmt die Stiftspfarre Maria Saal eine Vorreiterrolle ein. Hier konnte seit 2013 durch eine Vielzahl koordinierter Maßnahmen bereits im ersten Jahr der Heizenergieverbrauch um mehr als 12 Prozent gesenkt werden. Weiters wurde der CO²-Ausstoß der Heizanlage im Pfarrhof um 26 Prozent, der Stromverbrauch der Pfarre insgesamt um 22 Prozent reduziert. Zahlreiche weitere Pfarren sind in den vergangenen Jahren auf erneuerbare Energieträger umgestiegen. Weitere Maßnahmen und Initiativen in den Einrichtungen der Diözese Gurk sind beispielsweise das Elektro-Dienstauto im Bischöflichen Seelsorgeamt, der Gemeinschaftsgarten in der Pfarre St. Josef-Siebenhügel in Klagenfurt, das „Schwalbenhotel“ in der Pfarre Ludmannsdorf, der „Schöpfungsweg“ in der Pfarre Loibltal und die jährliche Aktion „Autofasten“.