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Kirchenstatistik 2022: 60 Prozent der Kärntnerinnen und Kärntner sind römisch-katholisch

Generalvikar Sedlmaier: Dank an alle, die zur Kirche stehen und ihren Beitrag leisten

Generalvikar Sedlmaier: Dank an alle, die zur Kirche stehen und ihren Beitrag leisten<br />
Foto: Diözesan-Pressestelle/karlheinzfessl.com
Generalvikar Sedlmaier: Dank an alle, die zur Kirche stehen und ihren Beitrag leisten
Foto: Diözesan-Pressestelle/karlheinzfessl.com

Klagenfurt, 11. 1. 23 (pgk). Mit Stichtag 1. Jänner 2023 sind 338.139 Kärntnerinnen und Kärntner – das sind 59,90 Prozent der Gesamtbevölkerung Kärntens – römisch-katholisch. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Rückgang an Katholikinnen und Katholiken von 1,92 Prozent. Im Jahr 2022 sind 5.306 Personen aus der Katholischen Kirche ausgetreten, 2021 waren es 4.349. Im Jahr 2022 gab es 344 Aufnahmen in die Katholische Kirche durch Wiederein- und Übertritte (2021: 334 Aufnahmen). 44 Personen widerriefen im Jahr 2022 ihren Austritt (2021: 36 Widerrufe).

Generalvikar Dr. Johann Sedlmaier dankt allen, „die auch in diesen schwierigen Zeiten zur Kirche stehen, ihr die Treue halten und ihren Beitrag leisten“. Gleichzeitig betont der Generalvikar, dass „jede und jeder einzelne KatholikIn, die/der in der Gemeinschaft fehlt, ein Verlust ist und abgeht“. Die Gründe für den Kirchenaustritt ließen sich nicht eindeutig festmachen und seien vielschichtig. Man könne aber davon ausgehen, dass für die Steigerung der Kirchenaustritte im vergangenen Jahr für manche auch die steigenden Lebenshaltungskosten, die Teuerungswelle in allen Bereichen und die hohe Inflationsrate ausschlaggebend gewesen seien, so Generalvikar Sedlmaier. Darüber hinaus gebe es grundsätzlich eine generelle gesellschaftliche Tendenz zu weniger Bindung, was auch andere Institutionen und Organisationen betreffen würde. „Kirche ist für die Menschen in unserem Land da – mit seelsorglichen Angeboten, vielschichtiger Bildungsarbeit, Kinder- und Jugendpastoral, in der Begleitung und Pflege von älteren und kranken Menschen, mit karitativen Projekten, zahlreichen Lebenshilfe- und Beratungsstellen der Caritas u.v.m.“, so der Generalvikar. Ziel für die Zukunft müsse es sein, Kräfte und Ressourcen dahingehend zu bündeln, „dass die Menschen diese Angebote der Katholischen Kirche Kärnten noch stärker als ein alltagstaugliches Lebensprogramm wahrnehmen“. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung sei der von Bischof Josef Marketz initiierte Kirchenentwicklungsprozess „Weil Gott Liebe ist ... Für eine Welt – in der die Menschen füreinander da sind“, mit dem sich die Kirche in Kärnten in den kommenden Jahren noch mehr an den Bedürfnissen der Menschen orientieren und „aus dem Glauben heraus Kirche und Gesellschaft mitprägen“ wolle. Es gehe dabei, so Generalvikar Sedlmaier, „um einen offenen Austausch mit möglichst vielen Menschen, ein noch bewussteres Hinschauen und Hinhören auf deren Sehnsüchte, Wünsche, Sorgen und Nöte sowie um mögliche Reaktionen darauf“.

Was Kirche in Kärnten leistet

In den 336 Pfarren bietet die Katholische Kirche ein umfassendes Angebot, von der Feier kirchlicher Feste und Sakramente über persönliche seelsorgliche Begleitung bis hin zu vielschichtigen Initiativen in der Sozial-, Bildungs-, Kinder- und Jugendarbeit. Die Caritas ist für Menschen in Krisen da und hilft mit den regionalen Sozial- und Lebensberatungsstellen, mit Wohnungslosenhilfe, Delogierungsprävention, Wohnraumvermittlung, Lebensmittelausgabe LEA, Auslandshilfe, Suchtprävention, in den Caritas-Läden „carlas“, in der Telefonseelsorge und in weiteren Arbeitsbereichen Menschen in unterschiedlichen Notlagen. Weiters leitet die Caritas Kärnten neun Pflegeheime und neun Einrichtungen für Menschen mit Behinderung. In den zwei Ordensspitälern der Diözese Gurk, dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in St. Veit/Glan und dem Elisabethinen-Krankenhaus in Klagenfurt, erfahren jährlich rund 18.500 PatientInnen stationär und 51.000 ambulant medizinische Betreuung auf hohem Niveau, menschliche Zuwendung und Fürsorge auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes.

Einen wichtigen Schwerpunkt der Katholischen Kirche Kärnten bildet die vielfältige Arbeit in der Erziehung junger Menschen. Die Caritas, Pfarren und Orden betreiben in Kärnten 63 Kindergärten, zwölf Kindertagesstätten, neun Horte, elf Lerncafés und eine sozialpädagogische Einrichtung für Kinder und Jugendliche. An 13 Katholischen Privatschulen in Kärnten werden im aktuellen Schuljahr 2022/2023 rund 3.500 SchülerInnen unterrichtet. Darüber hinaus bietet die „jungeKirche“ Kärnten ein umfangreiches Angebot in der Kinder- und Jugendarbeit an. Das Katholische Bildungswerk Kärnten und die katoliška prosveta erreichen jährlich bei rund 2.700 Veranstaltungen rund 35.000 Menschen. Schwerpunktbereich ist die Bildungsarbeit für Seniorinnen und Senioren, Eltern, Menschen aus bildungsbenachteiligten Gesellschaftsschichten sowie Menschen mit Migrationshintergrund. Das Katholische Familienwerk, die Katholische Frauenbewegung und der Katholische Akademikerverband sind mit weiteren rund 730 Veranstaltungen pro Jahr wichtige Säulen der Kärntner Erwachsenenbildungslandschaft.

Zur Erhaltung der rund 1.000 Kirchen und 600 Profangebäude gibt die Diözese Gurk pro Jahr rund 7 Millionen Euro aus. Die jährlich rund 300 Bauprojekte werden in erster Linie von örtlichen und regionalen Handwerks- und Gewerbebetrieben durchgeführt, womit die Kirche die heimische Wirtschaft stärkt und einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Arbeitsplätze im Bau- und Baunebengewerbe in Kärnten leistet.