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Heilung in Begegnung: Gesundheit durch Leib- und Seelsorge

Generalvikar Guggenberger: Wert menschlichen Lebens nicht am Vorhandensein von Gesundheit und Krankheit messen

Generalvikar Guggenberger: Krankheit wie Gesundheit sind im Blick auf den Sinn und den Wert des menschlichen Lebens indifferent. (© Foto: Foto: Pressestelle/Neumüller)
Generalvikar Guggenberger: Krankheit wie Gesundheit sind im Blick auf den Sinn und den Wert des menschlichen Lebens indifferent. (© Foto: Foto: Pressestelle/Neumüller)

Klagenfurt, 19. 10. 11. (pgk). „Der Wert und Sinn eines menschlichen Lebens darf nicht am Vorhandensein von Gesundheit oder Krankheit gemessen werden“, sagte Generalvikar Msgr. KR Dr. Engelbert Guggenberger kürzlich in einem Vortrag mit dem Titel „Heilung in Begegnung. Gesundheit durch Leib- und Seelsorge“ im Rahmen der Wernberger Gesundheitstage und hob den Unterschied zwischen Gesundheit und Heil besonders hervor. „Heil im christlichen Sinne meint die geglückte und erfüllende Beziehung zu Gott, geht wesentlich über das mit Gesundheit Gemeinte hinaus und ist und bleibt ein Geschenk Gottes“, so der Generalvikar. Dieses Wissen um die Differenz von Gesundheit und Heil hindere Christen daran, Gesundheit zu vergöttlichen und Krankheit zu dämonisieren. Gesunde und kranke Menschen seien, so Generalvikar Guggenberger, „in gleicher Weise in Gott eingeborgen und mögliche Empfänger des göttlichen Heiles“. Daher seien Krankheit wie Gesundheit im Blick auf den Sinn und den Wert des menschlichen Lebens indifferent. Mit Blick auf diese Differenz zwischen Gesundheit und Heil sowie die komplexe Einheit von Leib und Seele betonte Generalvikar Guggenberger, dass „heilen, heil und gesund werden in dieser umfassenden Sicht nicht bloß eine Frage medizinischer Technik, sondern ein intersubjektiver, personaler Vorgang ist“ und hob die Bedeutung von Begegnung im Spannungsfeld von Gesundheit und Krankheit und im Blick auf Heilung hervor. „Die Entfaltung des Menschen als Person und Persönlichkeit ist gebunden an das Prinzip Begegnung“, so der Generalvikar. Daher sei es wichtig, „dass der Platz des Kranken in der Mitte des Krankenhauses und in der Mitte der Gesellschaft ist“. In diesem Zusammenhang verwies Generalvikar Guggenberger, der auch Vorsitzender der Interessensgemeinschaft christlicher Krankenhäuser ist, auf die Dienste der Krankenhausseelsorge. Krankenhäuser seien Orte, an denen sich die Sinnfrage in Bezug auf das ganze Leben und den Tod häufiger und intensiver stelle als in anderen Bereichen der Gesellschaft. In Krankenhäusern fordere der physische oder psychische Schmerz der PatientInnen beim medizinischen Personal nicht nur die Kraft zur Heilung im engeren Sinn, sondern auch die Fähigkeit zur Tröstung und zur Sinngebung heraus. Daher seien an einem solchen Ort, so Generalvikar Guggenberger, "Religion im Allgemeinen und Kirche im Besonderen angefragt hinsichtlich ihres Vermögens zu trösten, zu heilen oder in ein humanes Sterben zu begleiten".